Von Spiel berichtet Jan Kowalski (Text und Fotos)
Eigentlich war alles für einen schönen Fußballnachmittag bereitet, etwa 200 Zuschauer waren bei wechselhaftem Wetter zum Rasenplatz in Kasel gekommen und die Bezirksligapartie versprach Spannung. Doch die beiden Mannschaften aus dem Ruwertal und Föhren boten den Zuschauern dann doch eher zähe Fußballkost ohne Tore.
SG Ruwertal mit viel Verletzungspech
Etwa fünf Minuten später als terminiert pfiff Schiedsrichter Alexander Rausch den 21. Spieltag für die SG Ruwertal und den SV Föhren an. Der Schiedsrichter stand auch im Laufe der Partie einige Male im Fokus und musste viele Zweikämpfe bewerten. Doch zunächst begann die Partie sehr hoffnungsvoll. Die Gäste in den schwarz-weißen Trikots setzten die Ruwertaler bereits in der eigenen Hälfte mit Pressing unter Druck und erzeugten dadurch Abspielfehler und schnelle Konter. So scheiterte in der siebten Minute Christian Enders mit der ersten Gelegenheit an Jens Ewald im Tor der Spielgemeinschaft. Nach zehn Minuten fand auch Ruwertal in die Partie und wurde spielstärker, nach einer Ecke köpfte Jona Schulz gefährlich auf das Tor von David Kees. Doch der Torwart des Tabellenvierzehnten war heute ein sicherer Rückhalt und entschärfte jede Gelegenheit der Gastgeber.
In der Folge hatte die SG Ruwertal vor allem mit dem tiefen Rasen und der Spielweise des Gegners zu kämpfen. Die Spieler des SV Föhren ging in viele Zweikämpfe und gaben keinen Ball verloren. So kam es zu einigen strittigen Szenen, in denen über hartes Einsteigen diskutiert wurde. Leidtragende dieser Spielentwicklung war zunächst Ruwertals Außenverteidiger Fabian Heck, der nach einer Viertelstunde mit einer Knöchelverletzung das Spielfeld verlassen musste. Sein Ersatz Thomas Sauer stand keine sieben Minuten auf dem Platz, da musste er den Rasen auch schon wieder mit einer schweren Knieverletzung verlassen. Die Nummer drei der Gastgeber wurde von einem Krankenwagen abgeholt, mit Verdacht auf Kreuzbandriss.
Neben den Verletzungsunterbrechungen wurde zwar auch noch Fußball gespielt, allerdings fehlten auf beiden Seiten die klaren Aktionen und es gab weiterhin viel Kampf im Mittelfeld. Die Partie war bis zur Halbzeitpause ausgeglichen. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.
0:0 hilft keinem weiter
Die Gastgeber aus dem Ruwertal kamen anschließend mit Dampf aus der Kabine und wollten in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte das Tor erzielen. Als dies nicht gelang verlagerte sich das Spiel wieder ins Mittelfeld und die beiden Teams waren fortan fast nur noch durch Standards gefährlich. Die Zuschauer sahen bei schöner Frühlingssonne in der zweiten Hälfte viele Ansätze im Spiel nach vorne, doch durch teilweise schlimme Fehler im Mittelfeld gelang kaum ein guter Angriff. Außerdem spielte der SV Föhren, wie in der ersten Hälfte, mit einer relativ harten Gangart und attackierte die Gegenspieler der SG vor allem auf der Außenbahn. Schiedsrichter Rausch musste ordentlich von der Pfeife Gebrauch machen, was den Spielfluss zusätzlich störte.
Ab der 70. Minute wurden beide Mannschaften dann mutiger, aber nicht erfolgreicher. Den Gästen aus Föhren gelang es nun zwar mit schnellen Bällen nach vorne zu spielen, allerdings waren die Abschlüsse alle relativ ungenau. In der 78. Minute hatte Thomas Wagner für den SV die Doppelchance mit zwei Fernschüssen hintereinander, die aber erst von Torwart Jens Ewald entschärft werden konnten und dann über den Kasten gingen. In der Schlussphase beorderte Ruwertals Trainer Jan Stoffels fast sein gesamtes Team nach vorne, um doch noch ein glückliches Tor zu erzielen. Doch dieses Spiel hatte keinen Sieger verdient und so endete auch die Schlussoffensive des Tabellendritten mit einem Schuss von Andreas Stern in der 88. Minute über das Tor.
Somit trennten sich die SG Ruwertal und der SV Föhren mit 0:0. Das Ergebnis hilft keinem der beiden Teams wirklich weiter. Während die SG weiter eher stockend in die Rückrunde kommt, hätte der SV Föhren die drei Punkte im Abstiegskampf dringend gebraucht.
Auch nach dem Spiel gab es viele Diskussionen über die harte Gangart der Gäste aus Föhren. Mannschaftskapitän Thomas Wagner aus Föhren sagte dazu: „Ich hab das hier nicht als überhart gesehen. Sicher, es gab einige Fouls, aber das ist doch normal. Das Ergebnis ist beim Tabellendritten okay, allerdings war für uns sogar mehr drin.“
Aufseiten der SG Ruwertal war man enttäuscht und wütend über den Spielverlauf sowie die schweren Verletzungen der beiden Spieler in der ersten Hälfte. Trainer Jan Stoffels antwortete kurz angebunden: „Das Ergebnis ist zwar gerecht, aber jeder zweite Zweikampf war heute ein Foul von Föhren.“
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Statistik
SG Ruwertal Kasel (Trainer Jan Stoffels):
Jens Ewald, Fabian Heck (14. Minute Thomas Sauer, 22. Minute Lukas Koster), Andreas Stern, Thomas Jäger, Maximilian Herres, Martin Flesch (69. Minute Hans Schulz), Jona Schulz, Tim Denzer, Nikola Wagner, Christoph Morbach, Karsten Willems
SV Föhren ( Trainer Christian Esch):
David Kees, Nicolas Hayer, Jens Boden, Sebastian Pull, Daniel Kläs, Christan Enders (60. Minute Nicola Weyer), Axel Meyer, Carsten Lambrecht (80. Minute Marius Tonner), Markus Barthen, Philipp Regneri, Thomas Wagner
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erstaunter meint
der wurstulli! und was ist daran falsch? was hast du zu kritisieren?schönes wochenende…
Kai Nengel meint
Ich sehe das ähnlich. Den Erfolg kann man ihm nicht absprechen, aber die Voraussetzungen sind deutlich andere als in Schoden. Da hat der Trainer wesentlich mehr Anteil am Erfolg. Dazu eine junge Mannschaft, die aus Sicht der Sportlichkeit einen hochsympathischen Eindruck erweckt.
wurstulli meint
Woww….. der erstaunter wechselt vom Salmtal ins Ruwertal..
Er ist hier wohl jetzt auf Sponsorensuche !!
Bin eigendlich seine Kommentare beim FSV Salmrohr gewöhnt 🙂 aber
Pssssst… da schläft man immer noch
erstaunter meint
keine Frage, das in Ruwertal in den letzten Jahren einiges sehr gut gemacht wurde! ansonsten würden Sie immernoch B-Liga kicken. Da hat jeder, selbstverständlich auch der Trainer, seinen Anteil daran. Aber den größten Anteil hat wohl der Vorstand der die Sponsoren besorgt hat…!
Schweizer meint
klare Handschrift fehlt?!
Die ham vor 4 Jahren noch in der B-Klasse gekickt…die Handschrift ist ähnlich klar erkennbar wie bei Peter Schuh und der SG Schoden, nur ist der ein ganz anderer Typ…
Kai Nengel meint
Also ich finde nicht, dass man hier große Unterschiede machen kann. Die hohe Fussballkunst sieht man an beiden Plätzen selten. Aber die ist ja bei der SG Ruwertal eh nicht gewünscht – da ist ja die Emotionalität wichtiger. Dafür bleibt gerade dort leider eine klare Handschrift des Trainers auf der Strecke.
Schmitz meint
Osburg ist da schon ne andere Hausnummer, die hauen ja nur rein und das Getrete sieht selten nach Fußball aus…
Kai Nengel meint
Emotional bei der Sache??? – wenn ich so was höre. Da ist aber wirklich Phantasie gefragt. Als Trainer hat man ne Vorbildfunktion und wenn man das unter dem Deckmantel der Emotionalität verstecken will, dann GUTE NACHT…
Ich bin oft genug auf den Plätzen der Bezirksliga unterwegs und muss leider sagen, dass ich etwas vergleichbares nicht kenne. Als zugezogener Fussballjunkie entwickelt man seine Sympathien und die gehören in der Bezirksliga dem SV Konz. Ich muss allerdings auch zugeben, dass es einen hohen Unterhaltungswert hat, Spiele der SG Ruwertal zu besuchen – gerade wenn Sie mal nicht so spielen, wie es sich der „emotionale“ Trainer vorstellt…
Schmitz meint
Vorab: Bin auch kein Ruwertaler!
Natürlich ist Jan Stoffels äußerst aktiv an der Seitenlinie und schießt manchmal über das Ziel hinaus. Man sollte hier aber vor allem hervorheben, was er mit seinen jungen Jahren und dieser jungen Truppe alles erreicht hat. Wenn man überlegt, wieviel Kohle manch andere Vereine investieren… Für die Meisterschaft wirds natürlich dennoch nicht reichen. Da wirds nen Zweikampf geben und am Ende setzt Konz sich aufgrund der geschlossenen Mannschaftsstärke und der besseren Defensive (auch wenn Ellscheid weniger Gegentore hat)durch…
Beobachter meint
Das scheint wohl irgendwie in den Genen an der Ruwer zu liegen, die Nachbarn aus Osburg sind ja auch nicht grade füre ihre fairness bekannt
erstaunter meint
Emotionen gehören absolut zum Fussball dazu schweitzer, das steht ausser Frage.Das ist doch das schöne an dem Sport!Stimme ich Dir zu. Aber das meinte ich nicht. Sondern die Art und Weise der versuchten Schiri Beeinflussung und das stänige lamentieren. Das geht garnicht! Aber was solls, muß man halt mir leben.
Schweizer meint
mag sein dass das jetzt so aussieht…bin allerdings kein Ruwertaler!
Sicherlich ist der Ruwertaler Trainer sehr emotional bei der Sache, aber das ist auch ne Stärke…wenns im Rahmen bleibt.
Wollte nur mal anmerken dass die anderen Trainer auch nicht ohne sind, vielleicht ein wenig unauffälliger.
erstaunter meint
schweizer,
denke das siehst Du jetzt verständlicherweise durch die „Vereinsbrille“. Bin mir sehr sicher, das jeder andere Verein eine andere Meinung darüber hat.Diese Meinung möchte ich jedoch nicht kommentieren!Schiedsrichter hören genung von der Seitenlinie, da braucht man keine Zeitung mehr.
Aber das muß halt jeder für sich selbst wissen und dies auch verantworten.Mich wundern die Kommentare hier allerdings nicht!
Schweizer meint
Es gibt auch eine Reihe Trainer die permanent die Schiris öffentlich/in der Zeitung kritisieren, das habe ich vom Ruwertaler Trainer z.B. noch nie gehört/gelesen.
Die anderen Trainer sind auch keine Engel(!)…
Also mal schön die Kirche im Dorf lassen…
Kai Nengel meint
Es ist wirklich mal an der Zeit deutliche Worte zu finden. Was im Ruwertal abgeht, ist mit dem Begriff Sportlichkeit oft nur schwer vereinbar.Diese ständige Beeinflussung der teils jungen Schiedsrichter von außen macht einfach keine Freude. Da darf ein Trainer ruhig auch mal Vorbild sein und muss nicht ständig verbal reinKLOPPen.
Da gibt es in dieser Klasse eine Reihe anderer Trainer, da darf man sich ruhig mal ein Vorbild nehmen.
Zuschauer meint
Dem Bericht über das Bezirksligaspiel SG Ruwertal-SV Föhren zufolge könnte man tatsächlich annehmen, das der SV Föhren an den Verletzungen der beiden Ruwertaler Spieler durch Foulspiel beteiligt war! Doch dem war def. nicht so. Ein Spieler verletzte sich bei einem „Presschlag“ und der andere verdrehte sich das Knie ohne Einwirkung eines Föhreners.
An dieser Stelle Gute Besserung an die beiden verletzten Spieler!Nicht die Spielweise des SV Föhren war grenzwertig sondern die permanente versuchte Beeinflussung der Ruwertaler Bank. Gut, das sich der hervorragende Schiedsrichter davon nicht hat beeinflussen lassen und relativ schnell mit klaren Worten Richtung Ruwertaler Bank geäussert hat. Absolut faires Derby!