Text und Fotos: Stefanie Braun
Vom 18.Mai 2014 bis zum 1.März 2015 läuft die neue Ausstellung im Stadtmuseum Simeonstift. Das Museum direkt an der Porta nahm sich das 50-jährige Bestehen der Mosel als Großschifffahrtsstraße zum Anlass die letzten 2000 Jahre Geschichte der Mosel als Transportmöglichkeit zu beleuchten.
1964 wurde die Mosel als Großschifffahrtsstraße feierlich eröffnet, dies jährt sich nun im Jahr 2014 zum 50. Mal. Grund genug für das Stadtmuseum Simeonstift auf die ereignisreiche und lebendige Geschichte der Mosel als Transportweg zurück zu blicken. Ab dem 18.Mai wird eine 10-monatige Ausstellung unter dem Thema „2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel“ eingeläutet. In dieser zeigt das Stadtmuseum direkt an der Porta in über 300 Exponaten auf 600 m² Ausstellungsfläche die Geschichte des wirtschaftlichen Aspekts der Mosel von der Römerzeit bis heute.
Dabei teilt sich die Ausstellung in fünf Bereiche: Die Antike und das Mittelalter, den Gütertransport, die Personenschifffahrt, Schiffleute und die moderne Großschifffahrt. Letztere war unlängst mit dem ersten Spatenstich der zweiten Schleusenkammer in Trier in den Nachrichten (5vier.de berichtete). Mit den fertigen Erweiterungen der Schleusenkammer in Zeltingen und Fankel, kommt mit der in Trier nun die dritte Schleuse an die Reihe, durch deren Erweiterung der Transportverkehr auf der Mosel erleichtert und beschleunigt werden soll.
Karl-Heinz Zimmer, Tiefbauingenieur in der Fachrichtung Wasserwirtschaft, der 40 Jahre beim Wasserschifffahrtsamt Trier tätig war, kennt nicht nur die aktuellen Probleme der Großschifffahrt, sondern auch die Geschichte und Entwicklung der Moselschifffahrt sehr genau. Mit seinem Wissen stand er dem Stadtmuseum im Aufbau der Ausstellung und in der Gestaltung des Ausstellungskatalogs zur Seite. Er stellte auch einen wichtigen Kontakt her, dem die Ausstellung ein Fünftel der Exponate verdankte.
Nach Auflösung der Schifffahrtsbruderschaften St.Paulus und St.Barbara in Trier im Jahr 2010 überzeugte er die verbliebenen Mitglieder davon den angesammelten Bestand an Modellen, Dokumenten und Bildern dem Stadtmuseum zu stiften. Seitdem sind die Stücke in den Bestand des Museums übergangen. Beim internationalen Museumstag im selben Jahr wurden diese erstmals vorgestellt und stießen bei den Besuchern auf so positive Resonanz dass man sich für eine eigene Ausstellung entschied. Das ein nicht unerheblicher Teil der Ausstellung aus dem eigenen Bestand stammt, ist ein wichtiges Kriterium, wie Frau Dr. Dühr vom Stadtmuseum zu bedenken gibt. Die anderen vier Fünftel sind Leihgaben aus weiteren Schifffahrtsmuseen.
Nachdem man im Jahr 1996 den touristischen Aspekt der Moselschifffahrt in einer Galerie-Ausstellung beleuchtet hatte, ist nun der wirtschaftliche Aspekt der Moselbefahrung im Zentrum des Interesses. Darunter auch der Trierer Hafen und seine Bedeutung als Handelsdrehscheibe für die Wirtschaft und die Stadt Trier. Das die Schifffahrt ein wichtiger Teil der Stadt war, erkennt man nicht nur an zahlreichen Wendungen im Sprachgebrauch, wie „die Segel streichen“ oder „eine Untiefe ausloten“, sondern besonders in Trier auch an den vielen (Namens-)Hinterlassenschaften im Stadtbild. An verschiedenen Stationen in der Stadt, wie der Dampfschiffstraße, dem Kran am Moselufer oder dem Lokal „Mosellied“, kann man mittels QR-Code Infos rund um das Ausstellungsthema abrufen. Auf der Homepage des Stadtmuseums ist eine entsprechende Karte zu finden.
Auch innerhalb der Ausstellung gibt es mehr als nur Exponate zu sehen: viersprachige Audioguides für Erwachsene und Kinder bieten die Möglichkeit die Ausstellung auch neben den regulären Führungen erleben zu können. Hands-on-Stationen, ein eigens entworfenes Moselspiel und mehrere Erlebnisstationen ermöglichen ein Begreifen der Verhältnisse und Situationen mit denen die Schiffsleute zu den verschiedenen Zeiten zurecht kommen mussten. Spezielle Angebote für Schulklassen und Kindertagesstätten ermöglichen zudem eine Einbindung in den Schulunterricht.
[statistik]Die Ausstellung 2000 Jahre Schifffahrt auf der Mosel – Vom römischen Transportweg zum einenden Band Europas“ ist im Stadtmuseum Simeonstift Trier vom 18.Mai 2014 bis zum 1.März 2015 zu sehen.[/statistik]
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