Von Florian Schlecht
Der SV Mehring hat auf die bittere Niederlage in Pfeddersheim die perfekte Antwort gegeben: Durch den 4:3-Erfolg in Gonsenheim kletterte der Fußball-Oberligist in der Tabelle um zwei Plätze nach oben – und kann nun im letzten Saisonspiel gegen den FK Pirmasens aus eigener Kraft den Klassenerhalt packen. Der FSV Salmrohr kam dagegen zu einem 1:1 beim SV Rossbach/Verscheid. Gustav Schulz traf zum Ausgleich. Der Mittelfeldspieler wird trotz eines laufenden Vertrags bis 2014 mit einem Wechsel nach Mehring in Verbindung gebracht.
4:3 in Gonsenheim: Mehring hat Klassenerhalt in eigener Hand
Nach der 0:3-Pleite in Pfeddersheim drohte dem SV Mehring trotz der Aufholjagd in den letzten Wochen noch der Abstieg aus der Oberliga. Doch vier Tage später scheint wieder die Sonne auf der Lay. Durch den 4:3-Erfolg beim SV Gonsenheim legte Mehring den Grundstein, um nun am letzten Spieltag gegen den FK Pirmasens den Klassenerhalt aus eigener Kraft packen zu können. „Das ist eine Situation, die wir uns vor nicht allzu langer Zeit noch gewünscht haben“, freute sich Spielertrainer Dino Toppmöller.
Um zwei Plätze kletterte die Mannschaft in der Tabelle nach oben, überflügelte mit nun 38 Zählern die punktgleiche, aber um fünf Tore schlechtere SpVgg. Wirges und die SV Elversberg II (37 Punkte). „Das war so ein Tag, an dem man gemerkt hat, dass wir als Team gereift und zusammengewachsen sind“, lobte Toppmöller den couragierten Auftritt in Gonsenheim. „Wir haben nach der Niederlage in Pfeddersheim zusammen in der Kabine gesessen. Ich habe die Spieler ins Boot genommen. Am Ende habe ich die Jungs gefragt, was noch für uns spricht. Es ist der Glaube, der absolut da ist und uns hilft, die Köpfe wieder oben zu tragen.“
In Gonsenheim steckte die Mannschaft so nicht auf. Ein Faktor für den Erfolg war die starke Leistung von Michael Fleck, der in der Anfangself aufgeboten wurde. Der 32-Jährige legte bereits nach vier Minuten auf seinen Kumpel und Angriffspartner Achmed Boussi auf, der zum 0:1 traf. Nach dem Ausgleich durch Aleksandar Petreski (27.) antwortete Fleck nach einer Kombination mit Boussi zum 1:2 (30.). In dieser Form traf der Stürmer auch zum 2:3 (63.), nachdem erneut Petreski den Spielstand egalisiert hatte (50.). In dieser Phase hatte sich Dino Toppmöller schon selber eingewechselt, weil der Sieg wegen einiger Abwehrpatzer auf der Kippe stand. Für Ruhe sorgte der Spielertrainer höchstpersönlich, indem er einen Angriff aus kurzer Distanz zum 2:4 vollendete (85.).
Gonsenheim gab aber nicht auf, obwohl Jan Itjeshorst und Petreski die Ampelkarten sahen. In doppelter Unterzahl verkürzte die Heimelf durch Caglar Ekiz noch auf 3:4 (90.). „Ich bin stolz auf die Leistung. Jetzt machen wir zwei Tage frei, um uns körperlich und mental zu erholen“, so Toppmöller, der schon erwartungsvoll dem kommenden Wochenende entgegen blickt. „Dann haben wir es in der Hand, den letzten Schritt zum Klassenerhalt zu gehen.“
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Mehring: Basquit – Weinberg (77. Bradasch), Kohl, Ageman, Eifel – Monzel (61. Dino Toppmöller), Ting, Kön, Kohlei – Boussi, Fleck (65. Kaufmann).
Tore: 0:1 Boussi (4.), 1:1 Petreski (27.), 1:2 Fleck (30.), 2:2 Petreski (50.), 2:3 Fleck (63.), 2:4 Dino Toppmöller (85.), 3:4 Ekiz (90.).
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FSV Salmrohr: 1:1 in Rossbach und Wirbel um den Torschützen
Zeuge einer kleinen Nichtabstiegsparty war der FSV Salmrohr am Samstag. Denn nach dem 1:1 beim SV Rossbach/Verscheid feierten die Gastgeber den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga. „Von den Spielanteilen hätten wir gewinnen können“, sprang für den Sportlichen Leiter Friedhelm Rach in der Endabrechnung etwas zu wenig heraus. Die Platzherren hatten zwar in einer intensiv geführten ersten Halbzeit die einzige Möglichkeit, als ein Freistoß an die Latte knallte (20.). Doch nach dem Seitenwechsel wurde Salmrohr stärker. Einen 16-Meter Schuss von Gustav Schulz fischte Torhüter Lothar Hilkes aus dem Winkel (48.).
In Führung ging aber der amtierende Rheinlandpokal-Sieger aus Rossbach, den der FSV Salmrohr am 29. Mai mit einem Finalsieg gegen Eintracht Trier ablösen will. Gordon Addai wurde von drei Gegenspielern nicht energisch genug bedrängt, der Offensivspieler setzte sich über die linke Seite durch und zirkelte den Ball aus einem spitzen Winkel ins lange Eck (61.). Salmrohr antwortete aber prompt in Person von Gustav Schulz, der eine Flanke von Matthias Fischer zum Ausgleich einköpfte (65.).
Der Routinier, der per Seitfallzieher beinahe noch zum Sieg traf (75.), war aber auch neben dem Platz ein Gesprächsthema. Denn Schulz wird mit dem Ligarivalen SV Mehring in Verbindung gebracht, obwohl er in Salmrohr noch bis 2014 im Wort steht. „Ich habe mit Gustav Schulz gesprochen. Er hat mir gesagt, dass nichts dran ist an dem Gerücht. Er hat noch ein Jahr Vertrag. Für mich ist es ein Unding, wenn ein Verein dann einen Spieler anspricht.“ Dino Toppmöller, Spielertrainer des SV Mehring, weist ein Interesse an Schulz auf 5vier-Anfrage nicht von sich. „Natürlich wünscht sich jede Mannschaft in der Oberliga einen Spieler wie Gustav Schulz, weil er einfach ein überragender Fußballer ist.“ Allerdings grabe Mehring nicht an dem Mittelfeldspieler und wolle vor dem Pokalfinale der Salmrohrer keine Unruhe provozieren. Da Schulz noch einen laufenden Vertrag über die laufende Saison hinaus habe, müsse „die Initiative vom Spieler ausgehen – wir halten uns da absolut zurück.“
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Salmrohr: Ternes – Petersch (77. Baier), Kühne, Hohns, Zwick (56. Fischer) – Schraps, Meschak – Schottes (69. Makiadi), Schulz, Adrian – Schroeder.
Tore: 1:0 Addai (61.), 1:1 Schulz (65.).
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