Von Trier nach Berlin ohne umzusteigen? Vielleicht hätte Karl Marx ein Lied davon singen können. Doch wer heute Trier per Bahn verlassen will, der schaut sehnsüchtig in die Vergangenheit. Denn – Ausnahmen bestätigen die Regel – da war in Sachen Bahnverbindung „alles besser“.
Trier. Das Stadtmuseum Simeonstift setzt seine Reihe „Stadtgespräch“ mit einem heiklen Thema fort: Der Eisenbahn, die selbst unserem aktuellen Oberbürgermeister Leibe zum Verzweifeln bringt (Stichwort: Westtrassse). Und natürlich alle, die von Trier aus den zeitaufwendigen Versuch unternehmen, die Welt zu besuchen.
So notiert das Stadtmuseum Simeonstift in seiner Einladung: „Viele Wege führen nach Trier, doch auf der Schiene ist die Moselstadt nur schwer zu erreichen. Vom Fernverkehr abgekoppelt und mit einem Hauptbahnhof ausgestattet, der sich seit Jahren als Baustelle präsentiert, sieht die älteste Stadt Deutschlands in punkto Bahnverkehr alt aus. Das war nicht immer so: Einst gab es von Trier aus direkte Zugverbindungen in weit entfernte Städte wie Berlin, Hamburg oder Nizza, und auch die Bahnstationen brauchten den Vergleich mit denen anderer Städte nicht scheuen.
„Abgehängt? Trier und das Leid mit der Eisenbahn“ lautet das Thema des Stadtgesprächs im Stadtmuseums am Dienstag, 15. September 2015 um 19 Uhr.
Der Journalist Marcus Stölb skizziert 150 Jahre Trierer Eisenbahngeschichte. Im anschließenden Gespräch mit dem langjährigen städtischen Verkehrsplaner und stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Verkehrsclub Deutschland (VCD) Raimund Scholzen wird es dann unter anderem über die Gründe gehen, weshalb Trier im Fernverkehr den Anschluss verpasste und welche Pläne es gab und gibt, die Stadt wieder besser an die Schiene anzubinden.“
Abbildung: Der alte Trierer Hauptbahnhof in einer Ansicht von 1906. © Stadtarchiv Trier, Ansichtskartensammlung
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