Die Arbeitslosigkeit in der Region Trier ist im vergangenen Monat um 1.008 Personen im Vergleich zum März gesunken. Gleichzeitig ist der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen auf 3.091 gestiegen. 10.663 Menschen sind in der Region arbeitslos, Arbeitslosenquote 4 Prozent
Besonders stark nachgefragt sind derzeit Elektroinstallateure, Köche und Servicekräfte in der Gastronomie. Aber auch für qualifizierte Bürofachkräfte hält der Markt in der Region einige offene Stellen bereit. Insbesondere steuerliche, buchhalterische und zollrechtliche Kenntnisse sind derzeit sehr gefragt. Während die erstgenannten Berufe auch heute noch überwiegend von Männern ausgeübt werden, bieten sich in den kaufmännischen Berufen auch viele Chancen für Frauen.
Für Claudia Manger, Fachfrau für Chancengleichheit der Arbeitsagentur Trier, ist Flexibilität sowohl bei den Arbeitnehmern als auch bei den Betrieben eine wichtige Voraussetzung für die Besetzung dieser Stellen: „Auch wenn sich Männer in wesentlich größerem Umfang als früher an familiären Aufgaben beteiligen, tragen Frauen noch immer den größten Teil der Pflichten bei der Kinderbetreuung und im Haushalt. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen neben der fachlichen Qualifikation auch die Rahmenbedingungen stimmen. Die Frauen sind da in der Regel sehr beweglich. Wichtig sind Planbarkeit und die Möglichkeit bei veränderten Anforderungen das Arbeitszeitmodell anzupassen. Die klassische Variante, bei der die Arbeitnehmerinnen nur vormittags zur Verfügung stehen, verliert dabei immer mehr an Bedeutung“, erläutert Manger.
Unternehmen, die Frauen entsprechende Möglichkeiten bieten, werden auch in Zukunft über ein umfassendes Potenzial an qualifizierten Mitarbeiterinnen verfügen können. Betriebe die schon jetzt reagieren haben dabei die größten Erfolgsaussichten. Die Beauftragte für Chancengleichheit und der Arbeitgeberservice beraten Unternehmen, die sich das Fachkräftepotenzial von Frauen sichern wollen. Neben den Arbeitszeitmodellen informieren sie auch zu alternativen Möglichkeiten, wie das Arbeiten im Homeoffice oder Telearbeit.
Die Daten im Einzelnen:
- Bestand an Arbeitslosen: In der Region Trier sind derzeit 10.663 Männer und Frauen arbeitslos. Dies sind 1.008 Personen weniger als noch im März und 780 Personen weniger als im April 2010.
- Arbeitslosenquote: Die Arbeitslosenquote ist von 4,4 Prozent im März auf 4,0 Prozent im April gesunken, im April 2010 lag sie bei 4,3 Prozent.
- Stellenangebote: Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und den Jobcentern Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Trier Saarburg und Trier Stadt wurden im April 1.202 neue Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem April des letzten Jahres um 146 Angebote. Aktuell stehen den Bewerbern 3.091 Stellenangebote zur Verfügung. Zum gleichen Zeitpunkt standen im vergangenen Jahr mit 2.862 Arbeitsstellen 229 Beschäftigungsmöglichkeiten weniger zur Verfügung.
- Jugendliche Arbeitslose: Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen (unter 25 Jahren) ist von 1.425 jungen Männern und Frauen im März um 138 Personen auf 1.287 zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote liegt in dieser Altersgruppe mit 3,4 Prozent um 0,6 Prozentpunkte unter der allgemeinen Arbeitslosigkeit. Im Vorjahr waren noch 1.501 Jugendliche ohne Arbeit, die Arbeitslosenquote lag damals bei 4,0 Prozent.
- Ältere arbeitslose Personen: In der Altersgruppe 50 plus sind 3.327 Menschen arbeitslos. Dies sind 350 weniger als noch im März aber 41 Personen mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt in dieser Altersgruppe mit 4,6 Prozent um 0,6 Prozentpunkten über der allgemeinen Arbeitslosenquote. Im März lag die Quote noch bei 5,1 Prozent. Trotz einer Steigerung der Arbeitslosenzahl ist die Quote im Vergleich zum April 2010 um 0,2 Prozentpunkte (damals 4,8) gesunken. Es handelt sich dabei um einen mathematischen Effekt, die Zahl der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte in innerhalb des Jahres stärker gestiegen als die Zahl der Arbeitslosen.
- Männer und Frauen: 46,5 Prozent der Arbeitslosen sind Frauen, 53,5 Prozent Männer.
- Kurzarbeit: Derzeit sind insgesamt 92 Betriebe mit 2.360 Arbeitnehmern in der Region Trier zur Kurzarbeit zugelassen. Im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 312 Betriebe mit 8.453 Mitarbeitern. Lediglich 24 Prozent der zugelassenen Arbeitnehmer haben in den vergangenen Monaten, aber auch tatsächlich weniger gearbeitet. Im Durchschnitt ist bei diesen Arbeitnehmern 36 Prozent der reglulären Arbeitszeit ausgefallen.
Blick in die Stadt Trier
In der Stadt Trier sind aktuell 3.231 Personen arbeitslos. Dies sind 166 Personen weniger als noch im März und 69 Personen weniger als im April 2010.
Die Arbeitslosenquote ist von 6,4 Prozent im März auf 6,1 Prozent im April gesunken. Vor einem Jahr lag sie noch bei 6,4 Prozent.
Die Beauftrage für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) der Agentur für Arbeit ist Ansprechpartner für Betriebe und Arbeitnehmer zu Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern. Sie informiert und berät zur Einstellung, Gestaltung von Arbeitszeitmodellen und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Frau Manger kann über den Arbeitsvermittler oder über die Email [email protected] kontaktiert werden.
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