Die positive konjunkturelle Entwicklung in der Region erweist sich weiterhin als robust. 53 Prozent der regionalen Betriebe berichten in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Trier von einer guten, weitere 43 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage. Nur vier Prozent beklagen eine schleppende Betriebskonjunktur. Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate sind branchenübergreifend nach oben gerichtet. 33 Prozent Optimisten stehen lediglich sieben Prozent Pessimisten gegenüber.
Damit hat sich die Einschätzung der Geschäftslage durch die Unternehmen gegenüber Jahresbeginn nochmals leicht verbessert. Die Geschäftserwartungen fallen weiterhin positiv aus, jedoch mit einer etwas abgeschwächten Dynamik im Vergleich zu Jahresbeginn. Der IHK-Konjunkturklimaindikator stabilisiert sich damit bei 138 Punkten (Jahresbeginn 139 Punkte) auf Rekordniveau. Die Umfrageergebnisse basieren auf den Angaben von 150 regionalen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor, die insgesamt 16 000 Personen beschäftigen.
54 Prozent der regionalen Betriebe konnten laut IHK in den vergangenen zwölf Monaten ihre Umsätze steigern, lediglich zwölf Prozent mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Firmen erwarten auch im weiteren Jahresverlauf steigende Umsätze und Gewinne. Die anhaltend kräftige Nachfrage stärkt zudem ihre Investitionsbereitschaft: Rund ein Drittel will in den kommenden zwölf Monaten mehr, die Hälfte gleich viel und lediglich 15 Prozent weniger investieren. 39 Prozent aller Investitionswilligen nennen dabei die Ausweitung ihrer Produktionskapazitäten als ein Hauptmotiv, etwa gleich viele Betriebe Rationalisierungsmaßnahmen und 60 Prozent Ersatzinvestitionen. „Wer kräftig investiert, stellt oft auch neue Mitarbeiter ein. 23 Prozent der Betriebe wollen in den kommenden zwölf Monaten mehr Personal einzustellen, lediglich jeder zehnte Betrieb befürchtet, die Belegschaft verkleinern zu müssen. Angesichts von de facto Vollbeschäftigung in weiten Teilen der Region Trier wird die Fachkräftesicherung zu einer zunehmenden Herausforderung für unsere Firmen“, meint IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt.
Im Industriebereich hat sich die bereits gute Geschäftslage seit Jahresbeginn nochmals verbessert, so die IHK. Insbesondere die Investitionsgüterproduzenten zeigen sich sehr zufrieden. Die Hälfte der Industriebetriebe berichtet von hohen Kapazitätsauslastungsgraden, nur rund jeder zehnte Betrieb von niedrigen. Zu Jahresbeginn lag das Verhältnis noch bei 28 zu 25 Prozent. Auch der Auftragsbestand wird von der regionalen Industrie besser als zu Jahresbeginn eingeschätzt. Dies basiert auf einer sehr positiven Auftragseingangsdynamik im bisherigen Jahresverlauf: 70 Prozent der Befragten berichteten von gestiegenen, lediglich zehn Prozent von rückläufigen Auftragseingängen. Dabei kamen die positiven Impulse gleichermaßen aus dem In- und Ausland. Diese Faktoren bilden, so die IHK, ein sicheres Fundament für den weiteren konjunkturellen Aufschwung im sekundären Sektor. Zumal die Exportaussichten für die kommenden zwölf Monate weiterhin positiv sind: 47 Prozent der Industrieunternehmen erwarten ihre Ausfuhren nochmals zu steigern, lediglich jeder zwanzigste Betrieb befürchtet eine Eintrübung der eigenen Exportkonjunktur.
Einzel-, Groß- und Kfz-Handel erfreuen sich gleichermaßen einer positiven Geschäftslage und hegen expansive Investitions- und Beschäftigungsplanungen für den weiteren Jahresverlauf. Hinsichtlich der mittelfristigen Erwartungen schwächt sich die Aufwärtsdynamik insbesondere im Einzelhandel jedoch ab und auch die Geschäftslage wird von den Kaufleuten nicht mehr ganz so euphorisch wie zu Jahresbeginn bewertet. Das Konjunkturklima hat sich damit im Handelsbereich – im Gegensatz zu Industrie und Dienstleistungssektor – in den vergangenen Monaten ausgehend von einem sehr hohen Niveau etwas verschlechtert. Die unternehmensbezogenen Dienstleister berichten hingegen weiterhin von glänzenden Geschäften und erwarten steigende Gewinne und Umsätze in den nächsten zwölf Monaten.
„Die regionale Konjunkturampel steht in allen wichtigen Branchen weiterhin auf grün. Binnen- und Auslandsnachfrage sind stark. Der robuste Konjunkturaufschwung wird sich fortsetzen, aber das bereits sehr hohe Aktivitätsniveau ist nicht mehr so leicht zu toppen. Hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel sind aus Unternehmenssicht die größten wirtschaftlichen Risikofaktoren im weiteren Jahresverlauf“, erläutert IHK-Konjunkturexperte Matthias Schmitt.
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