Wie die IHK Trier heute mitteilte präsentiert sich die regionale Wirtschaft zu Beginn des Jahres in sehr guter Verfassung. Laut der IHK-Konjunkturumfrage sind Rezessionsängste derzeit unbegründet.
Während zahlreiche Experten für Ende 2011 von einer Eintrübung der deutschen Konjunktur ausgehen, präsentieren sich die Unternehmen der Region Trier in einer sehr guten Verfassung. Zu diesem Ergebnis gelangt die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage. Die Hälfte der befragten Betriebe bezeichnet die eigene aktuelle Geschäftslage als gut, weitere 42 Prozent als befriedigend. Nur acht Prozent aller Unternehmen klagen über einen schleppenden Geschäftsverlauf. Damit hat sich die Geschäftslage gegenüber Herbst 2011 sogar verbessert. Für das erste Quartal des neuen Jahres sind die Unternehmen etwas skeptischer gestimmt: 13 Prozent Optimisten stehen 20 Prozent Pessimisten gegenüber. Zwei Drittel der Befragten erwarten eine Fortsetzung ihrer geschäftlichen Aktivität auf dem gegenwärtigen, überwiegend positiven Niveau. Für 2012 erwarten die regionalen Betriebe eine Stabilisierung ihrer wirtschaftlichen Aktivität. 26 Prozent rechnen mit besseren, 50 Prozent mit gleich bleibenden und 24 Prozent mit schlechteren Geschäften. Die Umfrageergebnisse basieren auf den Antworten von 164 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor, die insgesamt 17.400 Arbeitnehmer beschäftigen.
Die Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr gestaltete sich außergewöhnlich positiv: 58 Prozent der Befragten konnten ihre Umsätze steigern, lediglich 14 Prozent mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Aber auch der Blick in die Zukunft ist laut IHK-Umfrage nicht von akuter Besorgnis geprägt. Parallel zu den stabilen Geschäftserwartungen bewegt sich auch die Investitions- und Beschäftigungsneigung der regionalen Unternehmen weiterhin im positiven Bereich. So plant ein gutes Viertel der Befragten in den kommenden zwölf Monaten mehr zu investieren. Knapp 20 Prozent der Befragten beabsichtigen jedoch weniger zu investieren. 18 Prozent der regionalen Unternehmen hegen expansive Beschäftigungsplanungen, 72 Prozent wollen ihren Personalbestand halten, während nur jeder zehnte Betrieb glaubt, per Saldo Personal frei setzen zu müssen. Auf Basis dieser Umfragewerte erwartet die IHK die Schaffung neuer Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich und eine jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote unterhalb der Vier-Prozent-Marke in der Region. Die positiven Erwartungen stehen laut IHK allerdings unter dem Vorbehalt, dass es nicht zu einer unerwarteten Verschärfung der europäischen Staatsschuldenkrise kommt. Als weitere Risikofaktoren für eine stabile Konjunkturentwicklung nennen die Betriebe vor allem die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten. Ein Drittel der Befragten sieht dadurch die eigene Wettbewerbsfähigkeit erheblich belastet.
Trotz des unsicheren weltwirtschaftlichen Umfelds berichten die drei großen Industriegruppen, also Vorleistungsgüter-, Investitionsgüter- und Verbrauchsgüterproduzenten von aktuell guten Geschäften und einer sehr positiven Umsatzentwicklung im Jahr 2011. Kapazitätsauslastung, Auftragsbestand und Auftragseingänge liegen im verarbeitenden Gewerbe weiterhin im positiven Bereich – die Werte sind gegenüber Herbst 2011 allerdings rückläufig. Die Exporterwartungen sind nach oben gerichtet, doch betrifft dies vor allem die Verbrauchsgüterproduzenten, während Investitions- und Vorleistungsgüterproduzenten tendenziell mit einer Eintrübung des Auslandsgeschäfts im Jahresverlauf rechnen.
Der regionale Handel präsentiert sich in einer guten Verfassung. Dies gilt insbesondere für den Einzelhandel, der mit Zuversicht auf den weiteren Jahresverlauf blickt: 36 Prozent Optimisten stehen lediglich 20 Prozent Pessimisten gegenüber. In der Dienstleistungsbranche hat sich das Konjunkturklima in den letzten vergangenen vier Monaten eingetrübt. Dies ist nicht der aktuellen Geschäftslage geschuldet, die sich insbesondere bei den überwiegend unternehmensorientierten Dienstleistern hervorragend präsentiert: 64 Prozent berichten von guten, 30 Prozent von befriedigenden und lediglich sechs Prozent von schlechten Geschäften. Jedoch sind die mittelfristigen Geschäftserwartungen, die im vergangenen Herbst mit einem deutlichen Pluszeichen versehen waren, bei den personenorientierten Dienstleistern nun von einer gewissen Skepsis geprägt, so die IHK.
Insgesamt prognostiziert die IHK für das neue Jahr eine stabile Konjunkturentwicklung. Zwar sei im Vergleich zu 2011 eine Wachstumsverlangsamung zu erwarten, aber die Beruhigung der wirtschaftlichen Aktivität erfolge von einem hohen Niveau aus. Rezessionsängste sieht die IHK für die Region Trier derzeit als unbegründet an.
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