Text und Fotos: Marie Baum
„Bitte ein Bit“ – Jeder kennt den berühmten Werbeslogan. Aber an was denkt ihr bei diesen Worten? 5vier hat sich für euch auf die Trierer Straßen begeben und einmal nachgefragt. „In einer Runde mit seinen Freunden sitzen, dazu ein kühles Bierchen, das ist schon was Feines“, so ein Passant. Ein Anderer erzählt uns, er müsse direkt an die Werbung denken und das typische Bierglas mit dem goldenen Gebräu darin. Aber was genau passiert, bis das Bier auf dem Tisch des Kunden landet? 5vier war auf der Suche nach der Geschichte und der Entstehung des berühmten Bitburger Bieres. Hier ist Teil 3 unserer Serie von Ausflugszielen rund um Trier.
Bitburg. Mit dem Bus geht es etwa eine Stunde direkt vom Trierer Hauptbahnhof in die Stadt, von der das Bier seinen Namen erhielt. Zwar dauert die Fahrt länger als mit dem Zug, dafür muss man aber nicht umsteigen und hat einmal eine andere Möglichkeit, die Umgebung Trier kennen zu lernen. In Bitburg angekommen, steht man auch schon an der Fußgängerzone, eine gute Gelegenheit, an den Geschäften vorbei zu bummeln. Keine fünf Minuten von der Innenstadt entfernt liegt die Bitburger Brauerei. Exklusiv für 5vier werden wir durch die zehn Stationen der Bitburger Marken-Erlebniswelt geführt, die einem die Geschichte der Brauerei sowie den Brauprozess von den Rohstoffen bis hin zur abgefüllten Flasche näher bringt. Begonnen wird mit einer Reise durch die Zeit. Seine Anfänge nahm das Unternehmen mit einer kleinen Landbrauerei, dessen Grundstein Johann Peter Wallenborn im Jahr 1817 legte. Direkt zu Beginn der Führung erhält man im Historienbereich einen Überblick über die anschließende Entwicklung bis heute. Die sieben Stelen, die hier aufgebaut sind, stehen für die sieben Familiengenerationen, die die Brauerei geführt haben bzw. bis heute führen. Doch ist es nicht nur das Bier, dem die Familie sich mit Hingabe widmet. Bitburger engagiert sich auch für die Förderung von Bildung und Kultur. So gibt es seit 1968 die Dr.-Hans-Simon-Stiftung, die Kunst und Kultur in Bitburg fördert. Herzstück der Stiftung ist das Haus Beda, das sich zum kulturellen Zentrum der Stadt entwickelt hat. Darüber hinaus unterstützt die Brauerei als Patenunternehmen den Wettbewerb Jugend forscht – Schüler experimentieren, regionale Sport- oder Kulturevents und vieles mehr.
Im weiteren Verlauf der Führung wird durch eindrucksvolle Bilder und Animationen die Entstehung des Bitburger Pils dargestellt – angefangen mit dem Anbau von Gerste und Hopfen bis hin zur Gärung, Reifung und Lagerung des Bieres. „Unsere Marken-Erlebniswelt kann mit allen Sinnen erkundet werden“, so eine Mitarbeiterin der Erlebniswelt. Und sie behält recht. In allen zehn Stationen können die Besucher selbst ausprobieren und Animationen betätigen oder die visuellen Effekte auf sich wirken lassen.
Zehn Mal Gold für den berühmten Bitburger Siegelhopfen
Die Braukunst scheint eine Wissenschaft für sich, denn Bitburger besitzt sein eigenes Brauwasser zwischen Nims und Kyll oder verwendet den Bitburger Siegelhopfen, der bei idealen Wachstumsbedingungen im Prümtal angebaut wird und bereits zehn Mal mit Gold und zweimal mit Silber ausgezeichnet wurde. Ebenfalls wichtig für den typischen Bitburger Geschmack ist die Hefe, die stets unter strenger Kontrolle steht. Interessant ist auch das historische Sudhaus der Erlebniswelt. Hier können noch alte Kupferkessel besichtigt werden, in denen früher gebraut wurde. Damals fassten diese grade einmal ca. 200 Hektoliter (hl). Zum Vergleich können die Edelstahlkessel heutzutage über 1000 hl fassen. Hier wird nach allen Regeln der Braukunst gebraut, doch ist es bis zum Weg in die Flasche noch ein langer Weg. Ganz nach dem Motto „Qualität braucht Zeit“ beträgt die Lagerzeit vier bis fünf Wochen. Denn je länger das Bier lagert, umso edler wird sein Geschmack und es scheint zu funktionieren. Denn täglich können bis zu 15.000 hl Bier abgefüllt werden, was etwa 3.000.000 bis 3.500.000 abgefüllten Flaschen pro Tag entspricht.
Willkommen in der Genießer-Lounge!
Doch was wäre eine Führung durch Entstehung und Geschichte von Bitburger, wenn man nicht auch mal im Anschluss eines probieren dürfte. Das hat sich wohl auch die Brauerei gedacht und so geht es im Anschluss an die Führung in die sogenannte Genießer-Lounge. Bei einer Laugenbrezel und einer großen Auswahl aller von Bitburger hergestellten Biere und Biermischgetränke, alkoholisch wie alkoholfrei, kann man sich bei zwei Freigetränken einen weiteren Abschlussfilm auf einer großen Leinwand ansehen. Auch sind hier einige weitere Attraktionen für die Gäste vorbereitet. So kann man in dem historischen Schornstein Werbespots der 1950er Jahre bis heute ansehen oder ein Erinnerungsfoto schießen und es sich sogleich per E-Mail zusenden lassen. Zum Abschied verschenkt die Brauerei noch drei weitere Getränkegutscheine, um die Erkundung der schönen Eifelstadt Bitburg und die heimische Gastronomie anzuregen. „Ich arbeite nun seit drei Jahren hier und bin immer noch begeistert. Es ist alles so lebhaft dargestellt und man erhält einen ganz anderen Einblick in die Brauerei“, erzählt uns eine Mitarbeiterin. Dem können wir uns nur anschließen und jedem einen Ausflug in die Bitburger Marken-Erlebniswelt empfehlen.
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