Noch vor wenigen Tagen sah es so aus, dass die Zukunft des Trierer Rollstuhlbasketball-Bundesligisten, im Hinblick auf die kommende Saison 2012/13, mit düsteren Vorzeichen behaftet wäre. Nun kann jedoch Entwarnung gegeben werden.
Gleich vier verletzte Spieler verhinderten die Teilnahme an der Europapokal-Endrunde Ende April in Rieti/Italien und verhagelten den Trierern so den Saisonhöhepunkt. Mehr noch, die Zukunft des Trierer Aushängeschildes, Nationalspieler Dirk Passiwan, schien so zu sein, dass der 15-malige Topscorer der Rollstuhlbasketball-Bundesliga frühzeitig aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden müsste. Mit dieser Prognose war gar die weitere Zukunft des Bundesliga-Teams der Immovesta Dolphins über die inzwischen abgelaufene Saison hinaus in Frage gestellt.
Nach Tagen und Wochen der Hiobsbotschaften und Tristesse kann, zumindest in wichtigen Punkten, Entwarnung gegeben werden. Die Dolphins werden weiterhin der Bundesliga angehören, zumal auch Dirk Passiwan unter bestimmten Voraussetzungen seine Karriere im Verein, als auch in der Nationalmannschaft, fortsetzen kann. So haben sich die Verantwortlichen im Verein und im Management mit neuem Elan an die zahlreichen Aufgaben im Hinblick auf die Ende September beginnende neue Saison in der RBBL gemacht, um ein wiederum schlagkräftiges Team in der mittlerweile 17. Bundesliga-Saison präsentieren zu können.
Neben den finanziellen Voraussetzungen kann das Management der Dolphins bereits erste personelle Entscheidungen vermelden: Vom bisherigen Kader wird es keine weitere Zusammenarbeit mit den Spielern James Stewart (zurück nach Australien), Jamey Jewells, Aaron Moseley-Williams und Kendra Ohama (alle zurück in ihre Heimatvereine nach Kanada) geben.
Center Dirk Herrmann wird aus beruflichen und privaten Gründen dem Team zukünftig nur noch als Standby-Spieler zur Verfügung stehen können. Bei Nachwuchs-Center Florian Ewertz hoffen die Trierer, dass der Nachwuchsspieler seine Karriere im Team der Dolphins so fortführen kann wie bisher, da er künftig Maschinenbau an der TU Kaiserslautern studieren wird. Weiterhin dem Team erhalten bleibt, trotz langwieriger Verletzungen in der zurückliegenden Saison, Lowpointer Dirk Schmitz.
Da das Aushängeschild und die Leitfigur des Teams, Dirk Passiwan, seine Karriere fortsetzen kann, gab es bereits mehrere Gespräche, die in den nächsten Tagen auf eine Vertragsverlängerung hoffen lassen. Momentan befindet sich Passiwan zu weiteren sportärztlichen Untersuchungen im Kurzurlaub in den USA.“In meiner augenblicklichen Situation hat eine Sicherheit im persönlichen, aber auch sportlichen Bereich, aufgrund meiner gesundheitlichen Voraussetzungen, absolute Priorität, wenngleich ich, wie all die letzten Jahre, wieder von etlichen interessanten Top-Clubs hofiert werde“.
Neben all diesen Aufgaben haben die Dolphins aber vorrangig ein weiteres Problem zu bewältigen: Da sowohl Dirk Passiwan, als auch Tara Feser ihre Tätigkeit als Spielertrainer über die Saison hinaus ablehnten, müssen die Trierer auf Trainersuche für das Erstliga-Team gehen. Sicherlich ein schwieriges Unterfangen und eine große Herausforderung für die Verantwortlichen, da in Deutschland in Frage stehende und qualifizierte Übungsleiter auf diesem Niveau zur Zeit nicht zur Verfügung stehen bzw. ein Engagement in Trier nur schwer zu realisieren ist.
Erste Kontakte zu guten, ausländischen Coaches sind geknüpft, ein eventuelles Engagement des Assistent-Coach der kanadischen Damen-Nationalmannschaft, Michael Broughton, scheiterte knapp an Terminvorgaben. Management-Mitarbeiter Günter Ewertz sieht hier, wie seine Kollegen, vorrangig Handlungsbedarf, denn der neue Coach wird selbstverständlich richtungsweisend sein, auch in puncto neuer Spieler für das künftige Team.
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