Zwei Wochen vor Trainingsstart sieht Vereinspräsident Otmar Passiwan die Immovesta Dolphins Trier auf einem guten Weg. Der Rollstuhlbasketball-Bundesligist werde wohl mit dem stärksten Kader aller Zeit ins Rennen gehen, so der 60-jährige.
10 Spieler umfasst der Dolphins-Kader bis zum heutigen Tage, sind die Personal-Planungen damit abgeschlossen?
Nein, wir sind schon seit Längerem auf der Suche nach einem Spielmacher. Wir sind da auf einem guten Weg und in Verhandlungen mit einem Spieler, der mein absoluter Wunschkandidat auf dieser Position ist. Die Verhandlungen sind in den letzten Tagen gut voran gekommen, ich hoffe bald Vollzug vermelden zu können. Ich kann unseren Fans eine Überraschung versprechen.
Sie haben sich weiter verstärkt und einige Nationalspieler verpflichtet. Wo wollen Sie am Ende der Saison landen?
Unser Saisonziel kann nur lauten Playoff-Platz. Wir haben uns gut verstärkt, wir sind gut gerüstet für die kommende Saison. Natürlich muss sich zeigen, wie das Team zusammenpasst, aber ich bin da guter Dinge.
Neben dem angestrebten Playoff-Platz haben wir aber in dieser Saison noch andere Ziele: Im nationalen Pokal wollen wir wieder nach doch mageren 5 Jahren für mehr Furore sorgen. Es wäre schön, wenn wir es mal wieder ins Top Four schaffen. Und dann gehen wir ja noch im Euro-Cup an den Start. Auch hier wollen wir uns gut präsentieren und den Bekanntheitsgrad der Immovesta Dolphins weiter ausbauen.
Ihr Sohn Dirk Passiwan hat mit seinen herausragenden Leistungen in der vergangenen Saison das Interesse einiger Topclubs geweckt. Wie können Sie ihn in Trier halten und sich zudem mit Spielern wie Chad Jassman oder Aaron Moseley-Williams verstärken?
Die Abwerbeversuche der in- und ausländischen Top-Clubs bei Dirk kennen wir ja nun schon seit einigen Jahren. Natürlich können wir da rein finanziell nicht mithalten, sodass ich jeden Spieler verstehen kann, der bei einem entsprechenden finanziellen Angebot die Dolphins wieder verlässt. Aber Dirk ist ein bodenständiger Mensch und sehr heimatverbunden. Außerdem hat er in seinem Jahr bei Taranto in Italien schlechte Erfahrungen gesammelt, deshalb ist er zu uns zurückgekehrt mit dem Ziel in Trier etwas aufzubauen. Was unsere Neuzugänge angeht, kann ich nur sagen, dass wir da andere Stärken ausspielen.
Wie meinen Sie das? Spielt dabei auch das Geld eine Rolle?
Natürlich spielt auch bei uns nach wie vor das Geld eine gewichtige Rolle in unseren Planungen. Wir sind und werden wohl nie ein Verein sein, der mit großen Scheinen die Spieler nach Trier locken kann. Wir müssen, und das hat sich jetzt schon als richtig heraus gestellt, andere Stärken in die Waagschale werfen, die da heißen Seriösität, Offenheit, akribisches Arbeiten und dann hauptsächlich den Spielern ein Umfeld im Verein bieten, wo sie sich wohlfühlen, das auch über den rein sportlichen Bereich hinaus geht. Dies sagen wir so auch allen interessierten Spielern immer bei allen Verhandlungen von Anfang an – wir spielen stets mit offenen Karten, der Spieler selbst soll schließlich frei entscheiden können, was ihn bei einer Zusage pro Trier erwartet. Zudem ist die, vor einiger Zeit begonnene Kooperation mit dem kanadischen Verband, ein absoluter Glücksfall für uns. Das zeigt, es gibt noch andere Wege, die man beschreiten kann, um international starke Spieler an die Mosel zu locken, auch wenn die eigenen finanziellen Mittel wie bei uns eher bescheiden sind.
Das Interview führte Tilo Saurin (Dolphins-Pressesprecher).
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