Zu wenig, zu spät: Die TBB schien gegen kontrollierte und überlegene Würzburger gerade noch rechtzeitig aufzuwachen, doch am Ende schlugen sich die Trierer selbst. Barry Stewart (14), Mathis Mönninghoff (10) und Jermaine Bucknor (9) stemmten sich vor 4090 Zuschauern vergeblich gegen die vierte Heimniederlage.
Die lange Pause scheint der TBB nicht bekommen zu sein: Nachdem das Hinspiel in Würzburg noch in einem unbezahlbaren Auswärtserfolg mündete, drehten die s.Oliver Baskets den Spieß beim Gastspiel in der Arena am Sonntagabend um. Defensiv ebenbürtig zwangen die Würzburger den Trierern ihr Spiel mit Geduld und Selbstvertrauen auf. Dank eines Blitzstarts von „Maskenmann“ Andi Seiferth und Jermaine Bucknor gelang der Auftakt in einem hart umkämpften Spiel aber durchaus, erst mit dem zweiten Viertel bekamen die Gäste Oberwasser.
TBB ohne Rhythmus nach der Spielpause
Das hatte sich die TBB zunächst selbst zuzuschreiben: Zweimal ließ man die 24 Sekunden ablaufen, teils ein Resultat der exzellenten Würzburger Defense, teils aus Unachtsamkeit. Dann stand ausgerechnet Erfolgsgarant Nate Linhart zweimal hintereinander beim Dreierversuch mit dem Fuß auf der Seitenauslinie – grobe Konzentrationsfehler, aus denen die Gäste Kapital schlagen konnten. Einen durchweg unglücklichen Eindruck machte Vitalis Chikoko, der den Ball beim Passspiel einen guten Meter über Bastian Doreth hinweg ins Aus pfefferte, und wie zur Bestrafung gleich noch einen Poster-Slam von Chris McNaughton ins Gesicht bekam. Mit dem vergleichsweise knappen Pausenergebnis von 34:40 war die TBB daher gut bedient.
Defensiv kam Trier vebessert ins dritte Viertel zurück – insbesondere Power Forward Dwayne Anderson hatte zuvor mit 13 Punkten schalten und walten können – die Baskets hielten ihr Defensivniveau jedoch, sodass sich beide Teams zeitweise eliminierten. Als der Ball nach machbaren Korblegerversuchen von Linhart und Chikoko immer wieder unglücklich versprang, ging ein Raunen durch die Halle – die wenigen freien Würfe, die Würzburg gestattete, fielen heute offensichtlich nicht. Vor dem Schlussviertel hatten sich die Gäste mit 47:57 klar abgesetzt.
Später Run wird nicht belohnt
Big Points vom Youngster: Mönninghoff beim Dreier. Foto: ThewaltTrotzdem gab es für die 4090 Zuschauer noch einmal echten Grund zur Hoffnung. Nach einem Dreier des sehr guten Mathis Mönninghoff und einem darauffolgenden Schrittfehler von Maurice Stuckey wurde es in der Arena nach kollektiver Lähmung wieder ohrenbetäubend laut. Und tatsächlich: Bucknor verwandelte nach einem Spin Move mit irrer Verzögerung butterweich, Mönninghoff erzielte den nächsten Dreier und damit das 56:59 – alles war wieder offen.
Umso erstaunlicher, wie abgezockt Würzburg dagegenhielt. Lenzly traf die TBB seinerseits mit einem Dreipunktewurf tief ins Herz, während Howell, Stewart und Doreth jeweils freie Halbfeld- und Dreierversuche danebensetzten. Das Strohfeuer um den heißlaufenden Barry Stewart, der acht seiner 14 Punkte im Schlussviertel erzielte, genügte gegen bestens sortierte Würzburger nicht mehr. Henrik Rödl zollte dem Gegner Respekt: „Es war ein verdienter Sieg. Das war ein Spiel für Leute, die gerne Defense sehen“, fasste der Headcoach die zweite Halbzeit zusammen. Gegen ratiopharm Ulm (Sonntag, 3. Februar) ist die TBB gut beraten, ihren Rhythmus wiederzufinden.
Statistik
TBB Trier: Stewart (14), Mönninghoff (10), Seiferth (9), Bucknor (9), Harper (8), Linhart (6), Chikoko (5), Howell (3), Doreth (2), Saibou (0)
s.Oliver Baskets Würzburg: Anderson (15), McIntosh (10), Boone (9), McKinney (8), McNaughton (8), Lenzly (8) King (6), Pigram (5), Stuckey (2), Clay (0).
Vereine auf Unternehmensauskunft.com meint
wir drücken die Daumen, dass das nächste Spiel gegen die Brose Baskets besser läuft.