Das Trierer Wetter spielt mit, so dass die Bauabschnitte ohne Verzögerung ineinander fließen können. So könnte man die einheitliche Meinung von Baudezernent Andreas Ludwig, dem stellvertretenden Vorsteher des Tiefbauamtes Bernd Ksyk wie auch des Bauleiters des Tiefbauamtes Marco Barth zusammenfassen.
Trier/Zentrum. Der Trierer Baudezernent Andreas Ludwig, der das Thema Straßenbau zu Studienzeiten am eigenen Körper in Sachen „Belastungsmaximum“ zu spüren bekam, ging dann auch ins Detail: Was wird aktuell in den Straßenzügen Lindenstraße – Friedrich-Ebert-Allee und vor allem Nordallee gebaut und erneuert?
Auf einem Blatt Papier erklärt Andreas Ludwig, wie die Schichten einer Straße aufgebaut sind: Auf einer Schotterschicht befindet sich eine 14 Zentimeter messende Asphalttragschicht, darüber eine fünf bis neun Zentimeter betragende Asphaltschicht und darüber die Tragschicht, die vier Zentimeter messen soll.
Was vollständig erneuert wird, ist die Tragschicht. Bei Bedarf Teile der Binderschicht und die Tragschicht eigentlich nur dort, wo diese angegriffen ist.
Wie entscheidet das Tiefbauamt in Sachen Straßenbahnschienen, belassen oder entfernen? Und wieder zeigt diesmal Ksyk auf die Skizze: Wenn die Schienen bis maximal 5 Zentimeter in die Binderschicht reichen, können die Schichten ohne Probleme aufeinander gebracht werden und geht von den Schienen kein Störmoment aus. Anders sah es anscheinend in der Lindenstraße aus, dort ragten sie bis fast in die Deckschicht und mussten entfernt werden. Was natürlich Kosten verursacht hat und einen zusätzlichen Zeitaufwand darstellte.
Wenn also das Wetter mitspielt und keine unvorhersehbaren Ereignisse die Baumaßnahmen verzögern, ist im Idealfall ab 18. September bis Ende September alles wieder für den Straßenverkehr und „wie gewohnt“ frei gegeben.
Der Trierer Baudezernent betont besonders, dass es bei den Baumaßnahmen um die Erneuerung der Asphaltdeckschicht geht. Die Entwässerungsrinnen oder Gehwege werden deshalb nur „unterhalten“ und nicht erneuert. „Das wäre eine eigene Baumaßnahme“, unterstreicht Ludwig.
Die Idee, „Tag und Nacht“ zu arbeiten, wurde von einzelnen Kritikern wegen der Dauer der Baumaßnahme in den Raum gestellt. Allerdings 24-Stunden-Schichten, incl. Sonntag, hätte die mit momentan 1.303.000,00 Euro angesetzten Kosten mit Sonntags- und Nachtzuschlag unnötig verteuert. Ebenso hätte die nächtliche Bauaktivität eine stattliche Anzahl von Beschwerden zur Folge gehabt. Deshalb wurde eine andere Lösung gefunden: Die Firma Faber arbeitet auch an Samstagen, um die Arbeiten so schnell wie möglich abschließen zu können.
„Wir haben die Baumaßnahme für alle Beteiligten so gut es ging vorbereitet“, schließt der Bauleiter des Tiefbauamtes, Marco Barth. „Doch ohne Belastung der Autofahrer und der Anwohner geht eine Fahrbahnerneuerung leider nicht.“
Film 2 // Sven Rudolph vom CityRadio Trier befragt den Trierer Baudezernenten Andreas Ludwig (li) und den stellvertretenden Leiter des Tiefbauamtes Bernd Ksyk.
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