Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt aus aktuellem Anlass vor Telefonanrufen angeblicher Microsoft-Mitarbeiter.
Trier. Von dreisten Telefonanrufen angeblicher Microsoft-Mitarbeiter warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Anrufer fordern Zugang zu privaten Computern. Die zumeist nur englisch sprechenden, falschen Service-Kräfte versuchen ihre Opfer am Telefon zum sofortigen Hochfahren des Computers zu überreden. Angeblich sei der Rechner von einem Virus oder ähnlichem befallen. Um die Schadsoftware zu entfernen sei es notwendig, dass der Betroffene bestimmte Schritte am PC unter der Anleitung der Betrüger ausführt, erklärt Barbara Steinhöfel von der Verbraucherzentrale.
Ziel der Anrufe ist, dass der Computernutzer eine Fernwartungssoftware auf seinem PC installiert. Damit ist es den Betrügern möglich, von außen uneingeschränkt auf den fremden Rechner zuzugreifen oder die Daten des Benutzers zum Beispiel mittels eines Trojaners auszuspähen.
„Die Anrufe kommen von einer norwegischen Nummer“, weiß Steinhöfel. „Damit können die Anrufe kaum zurückverfolgt und der Anschlussinhaber ermittelt werden“. Das erschwert es rechtliche Schritte gegen die Betrüger einzuleiten. Teilweise endet der vermeintliche Service-Einsatz auch mit der Aufforderung, dafür Geld zu zahlen. Die geforderten Beträge variieren und können bis zu mehrere hundert Euro betragen. Die Art und Weise der Bezahlung kann unterschiedlich sein.
„Die Anrufer sind sehr überzeugend. Durch die Verwendung des bekannten Firmennamens erwecken sie den Eindruck, man habe es tatsächlich mit dem Unternehmen zu tun“, warnt Barbara Steinhöfel. Sie rät, bei ungebetenen Anrufern, die plötzlich Zugang zum heimischen PC verlangen, grundsätzlich misstrauisch zu sein und einfach aufzulegen.
Wer Betrügern bereits den Zugriff auf seinen PC gewährt und Geld bezahlt hat, sollte den Rechner durch einen Experten eingehend überprüfen lassen und sofort Anzeige bei der Polizei erstatten.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ist eine anbieterunabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit mehr als 50 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucherinnen und Verbraucher in Fragen des privaten Konsums und vertritt Verbraucherinteressen bei Unternehmen, Politik und Verbänden. Die Verbraucherzentrale hat 17 Mitgliedsverbände und über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vorstand ist Ulrike von der Lühe.
Arbeitsschwerpunkte sind Verbraucherrecht, Telekommunikation und Medien, Versicherungen und Finanzdienstleistungen, Energie und Bauen, Lebensmittel und Ernährung sowie Gesundheit und Pflege. Anlaufstellen für persönliche Beratung sind sechs Beratungsstellen und vier Stützpunkte in Rheinland-Pfalz. Ratsuchende können sich auch telefonisch oder per E-Mail beraten lassen. Im Internet ist die Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale-rlp.de zu finden.
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