Aus Konz berichtet
Andreas Maldener (Text und Fotos)
Die Bezirksliga hat wieder einmal einen neuen Tabellenführer. Nach dem sechsten Spieltag steht nun der SV Konz ganz oben in der Tabelle, das Team von Trainer Patrick Zöllner löste die SG Stadtkyll ab, die den Spitzenplatz ebenfalls erst am vergangenen Spieltag erobern konnte. Konz zeigte im Spitzenspiel gegen Stadtkyll eine couragierte Leistung über 90 Minuten hinweg und dominierte den Gast beim 3:0-Sieg fast durchgehend in allen Belangen. Die Zusammenfassung.
Foto: Immer einen Schritt voraus – der Konzer Kevin Vehres im Zweikampf mit Christopf Fuhrt. Vehres erzielte den Treffer zum 2:0.
Die Partie begann auf der gepflegten Konzer Rasenanlage bei sommerlichen Temperaturen eher mäßig, wobei die ersten 15 Minuten dem Gast aus Stadtkyll gehörten. Zwar eröffnete der Konzer Michel Kupper Stöß nach nur fünf gespielten Minuten die Begegnung mit einem satten Rechtsschuss, der das Tor nur hauchdünn verfehlte, doch dann übernahm Stadtkyll für eine Viertelstunde das Kommando. Der Gast erspielte sich eine Reihe von guten Tormöglichkeiten, so zum Beispiel in der 18. Spielminute: Zuerst hat Manuel Leuther nach einem Freistoß von Thomas Zapp die Chance zum Kopfball, die Konzer Abwehr kann nicht richtig klären, und Leuther kommt erneut zum Abschluss.
Vielmehr war dann aber nicht mehr zu sehen vom einstigen Tabellenführer der Bezirksliga, Konz übernahm mehr und mehr die Kontrolle und erspielte sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Vor allem der Konzer Frank Wacht im defensiven Mittelfeld war jederzeit anspielbereit und brillierte durch tolle Übersicht und schöne Pässe auf seine Sturmkollegen. In der 30. Spielminute dann die erste richtig gute Chance für den Gastgeber: Kevin Vehres wird von Matthias Götze toll geschickt, alleine vor SGS-Keeper Dirk Bormann versucht der erst 19-jährige Vehres abgezockt wie ein alter Hase den Lupfer. Bormann erreicht den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen und kann zum Eckball klären, beinahe das 1:0 für die Konzer. Nur zwei Minuten später zahlte sich die Überlegenheit des SVK dann aber aus: Frank Wacht, Dreh-und Angelpunkt im Mittelfeld, mit einem Zuckerpass über die generische Abwehr hinweg auf Michel Kupper Stöß, der seine Schnelligkeit ausspielt und allein vor Dirk Bormann erneut den Lupfer probiert. Dieses Mal gelingt der Kunstschuss, der Ball segelt genau unter der Latte ins Tor. Das wunderbar herausgespielte 1:0 für den SV Konz, das von den 350 Zuschauern mit viel Applaus belohnt wird.
Der Führungstreffer schien die Konzer nur noch weiter zu beflügeln, Stadtkyll konnte sich in dieser Phase des Spiels nur selten aus der eigenen Hälfte befreien, zu groß war die Überlegenheit des Gastgebers. Mit dem Halbzeitpfiff erzielte Konz dann auch das zu diesem Zeitpunkt hochverdiente 2:0. Frank Wacht spielt sich mit einem grandiosen Solo durch die viel zu zaghafte Defensive der SG Stadtkyll, im Strafraum behält er die Übersicht und legt den Ball uneigennützig in die Mitte, wo Kevin Vehres, der Sohn von Co-Trainer Ronnie Bernard, aus knapp drei Metern Torentfernung nur noch einschieben muss. Nach dem Anstoß beendet Schiedsrichter Sebastian Buchmann aus Taben-Rodt sofort die erste Halbzeit, in der Stadtkyll knapp 20 Minuten lang ein ebenbürtiger Gegner war, mit einer beruhigenden 2:0-Führung für Konz ging es in die Kabinen. Ein Sonderlob hat sich heute aber auch Schiedsrichter Sebastian Buchmann verdient. Der Unparteiische hatte das Spiel zu jedem Zeitpunkt voll unter Kontrolle, auch bei strittigen Abseits-Entscheidungen – in der Bezirksliga besonders schwer für den Referee wegen der fehlenden Linienrichter – lag Buchmann stets richtig: Eine Seltenheit in dieser Spielklasse.
Nach Wideranpfiff ein ähnliches Bild auf dem Feld. Konz drängte auf die 3:0-Führung, wollte den Sack, gefüllt mit drei Punkten zur Tabellenführung, schnellstmöglich zuknöpfen. Stadtkyll hingegen schien den Rückstand noch immer nicht richtig verdaut zu haben, die Mannschaft spielte viel zu statisch und ideenlos nach vorne, und auch in der Defensive passierten immer häufiger folgenschwere Fehler. In der 51. Spielminute ein Querschläger von Stadtkylls Christian Sicken, der eingewechselte Mark Görres sprintet der Abwehr davon alleine auf Dirk Bormann zu, scheitert aber am Keeper. Nur Sekunden später hat Görres dann erneut die Chance zum 3:0 auf dem Fuß, vergibt aber zum wiederholten Male eine hundertprozentige Chance.
Nach diesem Paukenschlag passierte nur noch wenig, Konz verwaltete die Führung souverän, Stadtkyll kam erst in der 64. Spielminute durch Thomas Zapp zu seiner ersten Chance in der zweiten Halbzeit, die man jedoch eher in die Kategorie Verzweiflungsschuss einordnen kann. Konz hatte nach dieser Chance noch einige gute Möglichkeiten, das längst fällige 3:0 zu erzielen, doch die Mannschaft ließ sich erneut Zeit bis zum Schlusspfiff: In der 90. Minute kommt der Ball über links zum eingewechselten Philipp Strupp, der in den Strafraum eindringt und fünf Meter vor dem Tor zum 3:0 abzieht. Nur wenig Später ertönte dann auch der Abpfiff, Konz besiegt die am heutigen Tag zu zahm aufgetretene SG Stadkyll klar und deutlich mit 3:0, die Gäste dürfen sich bei ihrem Torwart und der Nachlässigkeit der Konzer Angreifer bedanken, dass dieses Spiel nicht in einem echten Debakel endete.
STIMMEN
Patrick Zöllner (SV Konz): „Ich bin sehr zufrieden, gerade weil die Mannschaft die taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt hat und sehr diszipliniert gespielt hat. Wir haben fast keine Chancen vom Gegner zugelassen und auch saubere Aktionen nach vorne gespielt, wodurch dann auch die drei Tore entstanden sind.“
Markus Kranz (SG Stadtkyll): „Konz war uns gerade im kämpferischen weit überlegen, haben jeden Zweikampf gesucht, wir hingegen waren oft zu weit vom Gegenspieler weg. Wir haben gesagt das wird ein schweres Spiel, wir müssen die Zweikämpfe annehmen um ins Spiel zu kommen. Das haben wir aber nicht gemacht und deswegen hat Konz die drei Tore gemacht.“
STATISTIK
SV Konz: Petry (TW), Schmitz, Maasem, Götze (ab 50. Görres), Kupper Stöß, Wacht, Gradwohl, Weis (ab 60. Strupp), Vehres (ab 80. Schneider), Ulrich, Wrobel
SG Stadkyll: Bormann (TW), Schmitz, Klinkhammer, Zapp, Sicken, Hamper, Leuther, Schmitz (ab 64. Funk), Fuhrt, Fiedlers (ab 45. Klein), Niesen
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Sebastian Buchmann (Taben-Rodt)
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