Von Florian Schlecht
Ein Bezirksliga-Abend mit reichlich Gesprächsstoff: Mit 4:0 siegte der SV Föhren am Donnerstag gegen die SG Zell. Die Gäste standen sich mit drei Ampelkarten selbst im Weg. Matchwinner bei der Heimelf gab es mehrere: Nicola Weyer schnürte einen Doppelpack, obwohl er gar nicht von Anfang an spielen sollte. Markus Bathen bereitete angeschlagen zwei Tore vor. Joker Carsten Lamprecht stach trotz einer weiten Fahrt in den Knochen. Und Winter-Neuzugang Daniel Kläs überzeugte mit einer starken Vorstellung.
Christian Esch konnte gleich mehrere Geschichten über den turbulenten 4:0 seines SV Föhren gegen die SG Zell erzählen. So wusste der Trainer, dass das deutliche Ergebnis im Nachholspiel der Fußball-Bezirksliga auch die Gäste mit zu verantworten hatten. „Sie haben sich durch drei Gelb-Rote Karten selber geschwächt“, begründete Esch, warum das Resultat am Ende noch in so deutliche Höhen geschraubt wurde.
Doch der Erfolg hatte auch Helden auf der Föhrener Seite. Da war einmal Nicola Weyer, der nach Knieproblemen ursprünglich gar nicht in der Startformation stehen sollte. Weil Carsten Lamprecht es nach einer beruflichen Fortbildung in Darmstadt nicht rechtzeitig zum Anpfiff schaffte, musste der Torjäger jedoch auf die Zähne beißen. Das gelang ihm eindrucksvoll, als er nach 22 Minuten eine Vorarbeit des ebenso angeschlagenen Mittelfeldspielers Markus Bathen zum 1:0 verwertete. „Wir haben in der ersten Halbzeit das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, freute sich Esch. „Tief stehen und schnell umschalten.“ So war es kein Festival der Chancen, das die Zuschauer erlebten. „Aber wir haben, so viel ich weiß, gar nichts zugelassen“, strahlte der Trainer, der in der Pause gleich noch weitere Überzeugungsarbeit bei seinem Goalgetter leisten konnte. Denn Weyer konnte sich in der Kabine erholen – und weitere Minuten draufpacken. Zum Glück für Föhren: Als Tim Köhler die erste Ampelkarte der Gäste sah (55.), schlug der Angreifer erneut zu (57.). „Das war zu einem wichtigen Zeitpunkt“, meint Esch. Zell stand sich danach selbst im Weg mit weiteren Platzverweisen für Özgür Akin und Jochen Köhler.
Die Heimelf nutzte die Freiräume eiskalt aus. Als Weyer nach einer guten Stunde gegen Lamprecht ausgetauscht wurde, stach der Joker prompt zum 3:0, so, als hätte es die weite Autofahrt von Darmstadt zuvor nie gegeben (70.). „Es ist Usus bei unseren Jungs, dass sie nach so einem Arbeitstag trotzdem noch zu den Spielen kommen und solche Anstrengungen auf sich nehmen. Das zeigt, wie sie sich mit dem Verein identifizieren“, freute sich Esch. Für den Trainer war der Abend rundum gelungen, als Winter-Neuzugang Daniel Kläs seine starke Vorstellung über die rechte Außenbahn mit dem 4:0 krönte (86.). „So wie das Spiel letztlich gelaufen ist, ist der Sieg in der Höhe verdient.“ Am Sonntag tritt der SV Föhren nun bei Schlusslicht SG Laufeld an (14.30 Uhr). Esch warnt aber: „Ich werde der Mannschaft klar machen, dass das eine ganz schwere Aufgabe wird, weil Laufeld immer alles investiert.“
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