Der SV Mehring II ist eine der positiven Überraschungen der laufenden Saison. Frisch aufgestiegen in die Bezirksliga wirbelt die Mannschaft um Trainer Markus Kuhnen munter und frech die gesamte Spielklasse auf und spielt sogar um den Meistertitel mit. Torreiche Spiele sind vor allem auf heimischen Grund keine Seltenheit für die treuen Zuschauer. Ein Grund mehr für 5vier.de, die Moselkicker mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Noch vor zwei Jahren spielte die „Zwote“ des SV Mehring in der Kreisliga B und ihre Gegner hießen noch SV Gutweiler oder SV Kell. Nachdem die Kreisliga A-Saison, in der man in 32 Spielen 70 Punkte holte und dabei ein Torverhältnis von 90:29 vorzuweisen hatte, nur eine Zwischenstation darstellte, mischt der zweite Anzug von Mehring gegenwärtig die Bezirksliga-West auf. Startschwierigkeiten gab es kaum und die Elf von Coach Markus Kuhnen akklimatisierte sich flott in der neuen Spielklasse. Den ersten Dreier fuhr man zwar erst am dritten Spieltag ein, doch das war direkt beeindruckender 6:1-Erfolg zu Hause über die SG Schoden. Danach mauserte sich die Mehringer Sportanlage zu einer fast uneinnehmbaren Festung und die junge Mannschaft steht seitdem für Tor- statt Betonfabrik. Als vorläufiges Highlight der Saison stand man zumindest am 23. Spieltag kurzzeitig und sensationell auf Platz eins der Liga.
Es stimmt auf allen Etagen
Folgerichtig ist der Vater des Erfolges, Coach Markus Kuhnen, voll des Lobes für seinen Verein: „Man kann ehrlich sagen, dass der Verein einzigartig ist. Ich war schon bei einigen Clubs, aber so etwas wie hier, habe ich in meiner Laufbahn auch noch nie erlebt. Das ganze Umfeld ist sehr familiär und es macht einfach Spaß hier zu arbeiten.“ Vereinsinterne Querelen scheinen ein Fremdwort zu sein. Markus Kuhnen weiter: „Der Vorstand besteht aus kompetenten Fachleuten, die selbst Fußball gespielt haben oder auch Geschäftsinhaber sind. Das ist besonders bei finanzielle Fragen von Vorteil. Sprich, hier kann man sich einfach wohlfühlen. Es gibt keinen besseren Verein!“ Diese angenehme Arbeitsatmosphäre überträgt sich logischerweise auch auf die Mannschaft. Man musste in der Saison zwar gelegentlich Lehrgeld bezahlen, wie bei der 8:0-Niederlage am 10. Spieltag gegen die SG Ellscheid, dennoch zeigt die Trendkurve steil nach oben. Die Neuzugänge Marcel Selmane, Bernd Schneider, Nils Hansjosten, Patrick Jäckels, Maurice Schmotz haben den Kader breiter gemacht und punktuell verstärkt.
„Jeder hat sich verbessert!“
Das Team selbst wird von ihrem Trainer als ein „verschworener Haufen“ bezeichnet, bei dem auf dem Platz, wie auch außerhalb einfach vieles zusammenpasst. „Es kommt schon häufiger vor, dass die Jungs gemeinsam auf die Piste gehen“, verriet uns der Teamchef. Ebenso wichtig wie eine gute Teamchemie, ist eine Hierarchie innerhalb der Mannschaft. Torhüter Dennis Kauhausen kann bisher auf eine starke Saison zurückblicken. Mit nur 21 Gegentoren ist er ein wichtiger Rückhalt für seine Vorderleute und hat den Moselanern so schon den ein oder anderen Sieg festgehalten. Oder Kapitän Jens Müller, der rechte Arm des Trainers. Der Capitano, eigentlich ein Rheinlandliga-Spieler der ersten Mannschaft, ist durch seine Lauf- und Zweikampfstärke überall in der Defensive einsetzbar und reibt sich jedes Wochenende für die Zwote aufs Neue auf. Auf ihn kann sich Markus Kuhnen, so weiß er, immer 100 prozentig verlassen. „Aber eigentlich kann man keinen Spieler hervorheben, weil sich die komplette Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr sehr verbessert hat. Vor allem in Sachen Spielfreude, Taktik, Kampfgeist und Teamwork haben wir uns enorm weiterentwickelt“, adelte Kuhnen seine Jungs.
Dennoch möchte man sich nicht zum Kreis der Meisterschaftskandidaten zählen; diesen Stempel drückt man lieber der SG Ellscheid oder der SG Lüxem Wittlich auf. „Für uns kam der Erfolg auch etwas überraschend, denn als ich die Mannschaft übernommen habe, konnte man nicht mit dieser guten Entwicklung rechnen“, bilanzierte Markus Kuhnen seine Amtszeit und sagte weiter, „ich hoffe, dass wir in der Rückserie weiterhin attraktiven Fußball bieten. Wir wollen so lange wie möglich in der oberen Tabellenregion mitspielen und die beiden Favoriten hoffentlich lange ärgern.“ Mit 43 Punkten nach 22 Spielen und nur sechs Zählern Rückstand auf Rang eins ist für die zweite Mehringer Mannschaft sogar noch mehr möglich, als nur die Favoriten zu ärgern. Dass für die anstehenden Aufgaben die Unterstützung gesichert ist, dafür sorgen die treuen Fans, die sogar auf die Auswärtsspiele ihres Vereins mitreisen. „Unsere Zuschauer sind in dieser Saison sehr von unserer offensiven Spielweise angetan. Wir konnten sie in vielen Spielen begeistern und belohnen“, freut sich Markus Kuhnen über diese Tatsache. Und was sagt die Mannschaft über ihren Trainer? Kapitän Jens Müller liess uns wissen: „Ich habe Markus Kuhnen als Spieler in der ersten Mannschaft vor ein paar Jahren kennen und schätzen gelernt. Als ehrgeiziger und mannschaftsdienlicher Spieler war er immer ein Vorbild für die Jüngeren von uns. Als Trainer hilft uns seine Erfahrung sehr oft weiter. Ich denke, dass er sich in Mehring sehr wohl fühlt und hoffe, dass er dem Verein noch länger erhalten bleibt.“ Der SV Mehring II – Ein sympathischer Verein auf der Überholspur.
Kommentar verfassen