Auch am heutigen Freitag wollen wir euch wieder die Buchtipps zum Wochenende in Kooperation mit Stephanus Bücher vorstellen. Heute geht es wieder quer durch die Welt der Bücher, um unsere kleine Bücherecke mit literarischen Meisterwerken (oder die, die es noch werden wollen) zu bestücken. Ob uns das heute gelungen ist? Schaut rein und entscheidet selbst, ob für euch was dabei ist.
Tierchen unlimited
Tijan Sila erzählt in seinem turbulenten Debütroman ‚Tierchen unlimited‘ von einem Jungen im bosnischen Bürgerkrieg, seiner Flucht nach Deutschland und seinem Leben unter deutschen Neonazis. Und von den Tücken der Erinnerung. Sarajevo in den Neunzigern: Die Stadt steht unter Beschuss. Wie erlebt ein Kind den Krieg? Das Comictauschen wird durch Granatenhagel erschwert, der Strom zum Computerspielen ist ständig knapp, und die amerikanischen Soldaten lassen sich nur mit gestohlenen Sex-Heftchen zum Basketballspielen überreden. Oft gefährlich, aber vor allem aufregend und niemals langweilig. Der junge Ich-Erzähler möchte bleiben, aber seine Eltern halten es nicht mehr aus und hoffen auf einen Neuanfang in Deutschland. Nach einer verstörenden Flucht in einem Autobus erreicht der Junge mit seiner Familie Rheinland-Pfalz. Seine neuen Freunde sind Neonazis oder wollen zur Polizei, oder beides. Auch seine Schulfreundin Sarah, mit der er zusammen Gewichte stemmt und erste erotische Erfahrungen sammelt, begegnet ihm Jahre später als Polizistin wieder. Als ein Neonazi ihn bei einem Liebesabenteuer nachts aus dem Bett prügelt, nimmt sie für ihn Rache, und weckt dadurch Gespenster seiner traumatischen Vergangenheit.
Wild, bedrückend genau und dabei hoffnungsvoll komisch erzählt ‚Tierchen unlimited‘ von einem jungen Mann, für den Grenzen nur existieren, um sie zu übertreten.
Pusteblumentage
Liv spürt, dass sich ihre Mutter verändert und ihr irgendetwas verheimlicht, etwas was ihr Leben auf den Kopf stellen wird. Plötzlich darf sie sich Ohrlöcher stechen lassen (war immer streng verboten), sie soll einen Schminkkurs absolvieren und den ersten BH kaufen (oberpeinlich)…
Eine ergreifende Geschichte mit viel Liebe und Hoffnung.
Am Anfang war die Heimat – Auf den Spuren eines deutschen Gefühls
Heimat als Gedanke und Gefühl. Wie kommt es, dass ein Mensch sich in Deutschland zu Hause fühlt? Dass er sagt: Hier ist meine Heimat? Die Antwort darauf führt durch die Verschlingungen eines komplizierten Gefühls. Und sie zeigt, was Heimat heute bedeutet und wie man dennoch offen für die Fremde bleiben kann. Am Faden der Lebensgeschichte seines Vaters erzählt Eberhard Rathgeb von Erfahrungen, die mit dem Tag beginnen, an dem einer auf die Welt kommt. Die individuell sind und dennoch in den Biografien berühmter Künstler und Denker ihren Widerhall finden. Vom Aufwachsen im Kleinen, dort, wo einer Verbundenheit fühlt, von Prägungen, die Seele, Geist und Gemüt erfahren, von Flucht, Exil und Tod, von der Sehnsucht nach einer verlorenen Heimat, von heimatlichen Fantasien und vertrauten Gedanken, von Nähe und Fremde. Bei der Suche nach der deutschen Heimat und deren Bedeutung für ein Leben helfen unter anderem auch Georg Friedrich Wilhelm Hegel, Martin Heidegger, Ludwig Wittgenstein, Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Albrecht Dürer, Tilman Riemenschneider, Rahel Varnhagen, Heinrich Heine, Stefan Zweig, ein Wolfsjunge und namenlose Flüchtlinge, die eines Tages im Nachbardorf auftauchen.
Die Fährte des Wolfes
Musik, Partyexzesse, Drogen. Zack Herry ist kein Unbekannter in Stockholms Nachtleben. Doch das ist nicht alles. Er ist das jüngste Mitglied einer Sondereinheit und einer der unberechenbarsten Ermittler der Stadt. Als in einem Massagesalon vier Frauen ermordet werden, macht sich Zack auf die Suche nach dem Killer.
Neben dem rasanten Krimiplot sind vor allem die besonderen Charaktere extrem überzeugend.
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