Vertreter der zehn vom BMBF geförderten LED-Musterkommunen besuchen das Schulzentrum im Mäusheckerweg – Umrüstung aller Klassenräume mit LED-Beleuchtung voraussichtlich in den Herbstferien
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Mit diesem Sprichwort bringt Dr. Daniel Senff, Betreuer des Wettbewerbes „Kommunen in neuem Licht“ beim VDI Technologiezentrum für das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das Hauptanliegen des Projektes in Trier auf den Punkt: „Das Bundesministerium für Bildung und Forschung möchte durch die gezielte Förderung beispielhafter Projekte im Rahmen des mit insgesamt 20 Millionen Euro dotierten Wettbewerbes „Kommunen in neuem Licht“ die ökologischen und ökonomischen Vorteile der LED im öffentlichen Bereich demonstrieren und diese innovative Technologie in der Praxis erlebbar machen.
Und wo könnte man das besser als, wie hier in Trier, in einem großen Schulkomplex. Hier werden die Stärken der LED-Beleuchtung – hervorragende Lichtqualität bei gleichzeitig ausgezeichneter Effizienz – und der gesamte Themenkomplex Energieeinsparung optimal miteinander kombiniert.“ Darüber hinaus könne mit diesem Pilotprojekt die Kommune so erste praktische Erfahrungen im Umgang mit der neuen Technologie sammeln und diese später bei der Realisierung zukünftiger Beleuchtungsprojekte gewinnbringend einsetzen.
Um die neue Technik und deren Wirkung im täglichen Einsatz beurteilen zu können, wird das vom BMBF mit insgesamt zwei Millionen Euro geförderte Projekt am Schulzentrum Mäusheckerweg der Stadt Trier von starken Partnern aus der Wissenschaft begleitet: Die mess- und lichttechnische Beurteilung der neuen Anlagen erfolgt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Trier und der Technischen Universität Darmstadt. Die sozialwissenschaftliche Begleitforschung, das bedeutet die Befragung der Schüler und Lehrer vor und nach der Umrüstung der Räume, übernimmt das Institut IREES aus Karlsruhe.
Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen liegen nun vor: Die messtechnischen Ergebnisse bestätigen eine gute Lichtqualität, die für optimale Lernvoraussetzungen sorgt. Darüber hinaus verbrauchen die neuen Leuchten nur rund ein Drittel der Energie im Vergleich zu heute. Das liegt zum einen an der LED-Technologie und zum anderen an der tageslichtabhängigen Steuerung. Das heißt: Die Lampen werden je nach Lichteinfall von außen automatisch gesteuert, beispielsweise gedimmt oder ganz ausgeschaltet. Außerdem erkennt die Steuerung, wenn sich niemand mehr im Raum aufhält und schaltet dann das Licht nach einer gewissen Zeit ab.
Die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums finden das neue Licht gut. Das belegen die deutlich gestiegenen Umfragewerte im Rahmen der Umfragen. Bei einer Klasse waren Umfrage-Ergebnisse nach der Umrüstung sogar soviel besser, dass die Daten von den Wissenschaftlern als nicht mehr belastbar angesehen wurden. „Diese Klasse hatte mit der neuen Beleuchtung das Thema Energieeffizienz durchgenommen und sich unter anderem sogar bereit erklärt, die Test- und Kontrollräume zu streichen, um einheitliche Voraussetzungen für die Untersuchungen zu schaffen“, erklärt Annette Roser von IREES. „Aus unserer Sicht ist es natürlich Schade um die Daten. Aber diese Messergebnisse zeigen, dass sich die Schüler mit dem Projekt identifizieren.“
In den Herbstferien steht für die Projektbeteiligten eine Mammutaufgabe an: In nur zwölf Arbeitstagen sollen insgesamt 140 Räume mit der neuen LED-Technologie ausgerüstet werden. Allerdings werden dazu die Fördermittel, die der Stadt Trier im Rahmen des Projekts vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur Verfügung gestellt werden, voraussichtlich nicht ausreichen. „Wir führen derzeit gute Gespräche um die Deckungslücke über eine soganannte Contracting-Lösung zu schließen“, erklärt Klaus-Peter Quiring, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft.
Contracting bedeutet, dass ein Dritter in die neue Beleuchtung investiert und die Stadt Trier dafür eine monatliche Miete zahlt. Diese wird mit den Ersparnissen aus den geringeren Energiekosten finanziert. Das Einsparpotenzial bezogen auf die Energiekosten im gesamten Schulkomplex Mäusheckerweg schätzt der Amtsleiter auf rund 200 000 Kilowattstunden jährlich. Das entspicht in etwa einem Drittel der derzeitigen Energiekosten.
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