Die nächste Trierer Partnerstadt, die euch 5vier.de vorstellt, liegt im schönen Italien. Die 50.000 Einwohner Stadt Ascoli Piceno im Osten des Landes ist etwa 30 Kilometer von der Küste entfernt. Auch nach Rom ist es nicht weit, dauert die Autofahrt doch nur ca. zweieinhalb Stunden. Die Stadt fungiert dabei auch als Hauptstadt der gleichnamigen, in der Region Marken gelegenen Provinz.
Mit über 2500 Jahren hat die Stadt eine bewegte Vergangenheit. So wird vermutet, dass der Name Ascoli Piceno vom Volksstamm der Picener herrührt, deren Hauptstadt sie einst gewesen sein soll und der dann später in das Römische Reich aufging. Danach blieb die Stadt bis zum Niedergang des Reiches in römischer Hand. Anschließend folgte eine turbulente Zeit, in der sich Ascoli Picena immer wieder erfolgreich gegen Übernahmen zur Wehr setzen konnte. Alleine der Kirche gelang im 16. Jahrhundert das Einverleiben der Stadt. Im 19. Jahrhundert wurde sie dann Teil des italienischen Königreiches.
Kultur und Geschichte an jeder Ecke
Durch die unterschiedlichen Epochen hindurch sind Ascoli Piceno bis heute verschiedene Bauwerke und Denkmale erhalten geblieben, die noch immer das Stadtbild prägen. An der Piazza del Popolo, dem kulturellen Mittelpunkt der Stadt, befindet sich, neben dem Platz selbst, auch die gotische Hallenkirche San Francesco und der Palazzo dei Capitani del Popolo aus dem 13. Jahrhundert. Besonders beliebt ist auch das an der Piazza gelegene Jugendstil-Cafè Meletti, das Besucher mit seinem original italienischen Charme zum Verweilen einläd. Ähnlich der Trierer Römerbrücke, findet man nahe der Stadt auch eine Brücke aus römischer Zeit, die immer noch in Gebrauch ist.
Ebenso der Vergangenheit verbunden wie das gesamte Stadtbild, sind auch die Bürger Ascoli Picenos selbst. So findet jedes Jahr am ersten Sonntag im August die sogenannte Quintana statt, ein Reitturnier, das an die erfolgreiche Abwehr der Sarazenen erinnern soll. Dabei schmücken sich tausende Bürger mit traditionellen Gewändern und zelebrieren die Festivität in den Straßen der Stadt. Das Ganze gipfelt dann im Turnier selbst, bei dem sechs Reiter aus jeweils einem Teil der Stadt eine Sarazenenfigur mit einer Lanze treffen müssen. Wer den besten Treffer landet, wird am Ende zum Sieger erklärt.
Eine lange währende Partnerschaft
Das moderne Ascoli Piceno ist eine Stadt des Handwerks und beheimatet viele kleine und mittelständische Betriebe. Früher war sie auch bekannt für die Zucht von Seidenraupen in den umliegenden Hügeln. Touristisch ist die Stadt selbst in gut einem Tag zu besichtigen, zusammen mit den kleineren Ortschaften in unmittelbarer Nähe sollte man jedoch noch etwas mehr Zeit mit einplanen. Die Verbindung zu Ascoli Piceno besteht bereits seit 1958 und ist somit die dritte Städtepartnerschaft für Trier. Auf bürgerlicher Ebene kümmert sich die 2001 gegründete Ascoli Piceno Trier Gesellschaft e.V. dabei um den Erhalt der Partnerschaft und organisiert darüber auch einen Schüleraustausch oder Sportbegegnungen.
Weitere Infos finden sich unter:
- www.ascoli-piceno-trier-gesellschaft.de
- www.lemarche.com
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Vergangene Woche haben wir euch bereites Triers Partnerstadt Metz vorgestellt. Hier geht es zum Artikel.
Dieser Artikel steht unter folgender Lizenz: CC BY-SA 2.0.
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