Ein Vampir-Roman, der in Trier spielt? Das kann sich 5vier.de natürlich nicht entgehen lassen und war bei der Buchpremiere am 14. Mai im Palais Kesselstatt dabei. Stefanie Braun sprachen mit Autorin und Verleger und ließ sich von der düsteren Atmosphäre verzaubern.
Durch dunkle, von wenigen Kerzen spärlich beleuchtete Gänge, ging man in den Keller des Palais Kesselstatt, vorbei an modrig riechenden Weinfässern und dicken Steinwänden, bis man schließlich in einen Raum gelangte, aus dem schon laute Gothik-Musik ertönte. Vor dem Eingang hing ein Poster: Eine junge, sinnliche Frau mit roten Haaren und kaum auffälligen Blutstropfen am Mundwinkel sie steht vor einem alten Tor. Hinter ihr eine dunkle Gestalt, kaum erkennbar unter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. Dahinter: die Kaiserthermen.
Mitten im Raum stand eine kleine, zierliche Frau ganz in schwarz, die man schnell übersehen hätte, wenn der Kellner des Palais nicht sofort gesagt hätte: „Das ist Frau Baumgärtner.“
Sandra Baumgärtner ist 41 Jahre alt, hat lange glatte braune Haare, trägt einen schwarzen Minirock, Netzstrumpfhose, hohe Stiefel mit Schnallen, einen dicken schwarzen Kajalstrich und ist Triers neueste Autorin für Vampirromane. Am Samstag, 14. Mai, feierte sie die Premiere ihres ersten Buches Seraphim – Carpe noctem, dass sich um die junge Resa dreht, die zu Zeiten des beginnenden 20. Jahrhunderts in Nells Ländchen, heute besser bekannt als Nells Park, auf der Suche nach einer Schattengestalt ist und unter mysteriösen Umständen in die Vampirin Seraphim verwandelt wird. Hundert Jahre später trifft sie auf einem Gohtik-Festival in Deutschlands „schwärzester“ Stadt, Leipzig, au den Vampir Leander, der ihr einiges über ihre Verwandlung erzählen kann.
Mehr soll an dieser Stelle zum Inhalt nicht verraten werden, schließlich deutet auch Sandra Baumgärtner darauf hin, dass sie ihr Buch auch noch verkaufen möchte. Die Passagen, die sie aus ihrem Werk vorlas, verrieten nicht allzu viel über die eigentlich Story des Buches – machten aber umso neugieriger.
Zwischen den „Lese-Gängen“ servierte das Palais Kesselstadt drei verschiedene Weine und kleine Häppchen, bestehend aus Brot mit verschiedenen Aufstrichen und Belägen. Der „Appetizer“ des Abends war aber zweifellos die Lesungen von Sandra Baumgärtner. Sie trug vor wie der Mensch Resa zum Vampir Seraphim wurde, wie Seraphim und Leander sich trafen und in den unterirdischen Gängen der Stadt auf die Suche nach Seraphims Freund Simon gehen – dabei treffen sie sogar auf den Tod.
Verleger Rainer Breuer, der durch seinen langen schwarzen Ledermantel ebenfalls als Mitglied der Gothik-Szene zu erkennen war, moderierte den Abend und las am Ende zusammen mit Frau Baumgärtner noch einige E-Mails der beiden vor. Diese verrieten nicht nur etwas über die knappe Ankunft der fertig gedruckten Exemplare, sondern noch einiges über die Beziehung der Autorin zu ihrem Verleger.
Man kann sich fragen, ob der reichlich bediente Markt für Vampir-Romane nicht schon genug Lesestoff bietet, doch allein die Tatsache, dass die Geschichte ihre Wurzeln in Deutschlands ältester Stadt hat, hebt sie hervor. Zwar hat der Welt ein weiteres Buch über die untoten Blutsauger meiner Meinung nach nicht gefehlt, aber für Trier stellt es eine echte Bereicherung dar. Das sahen wohl auch die Besucher der Premiere so, denn der passend hergerichtete Kellerraum war restlos ausverkauft. Bleibt abzuwarten wie das Erstlingswerk bei den (Trierer) Lesern ankommen wird, denn ein zweites Buch von Sandra Baumgärtner ist bereits angedacht.
Wer mehr zu Sandra Baumgärtner und ihr Buch Seraphim – Carpe noctem erfahren möchte: hier geht es zur Facebook-Seite des Romans und hier zur Seite des Verlasg „Kleine Schritte“.
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