Aus dem Exhaus berichten
Alexandra Geissler und Andreas Gniffke
Es war vielleicht das letzte richtige Sommerwochenende des Jahres und mit dem Auftritt von Schandmaul auf der Sommerbühne im Hof des altehrwürdigen Exhauses neigt sich auch die Open-Air-Saison langsam dem Ende zu. Mit Resomus standen neben den bajuwarischen Folkrockern auch echte Trierer Lokalmatadoren auf der Bühne und gemeinsam feierte man ein Fest, das den Anwesenden sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Weit über Szenegrenzen hinaus hat es sich herumgesprochen, dass man Schandmaul bedenkenlos auf jede Bühne stellen kann, ein Spektakel ist garantiert. Und auch im Exhaus-Hof sprang die Stimmung schnell auf die recht zahlreich erschienenen Besucher über und von der ersten bis in die letzte Reihe wurde gehüpft und getanzt.
Den Abend eröffnete mit Resomus eine Band, die keine all zu lange Anreise hatte. Die Trierer präsentierten ihre kommende EP „Völkermord“ und man sah ihnen die Freude über den Auftritt vor den großen Schandmäulern in jeder Sekunde an. Auch das Publikum nahm die Band wohlwollend auf, die rockigen Töne mit deutschen Texten scheinen durchaus Anklang gefunden zu haben. Nach dem Auftritt zeigte sich, dass für Resomus ein echter Traum in Erfüllung gegangen war, denn die Vier outeten sich als echte Schandmaul-Fans und bewiesen auch vor der Bühne absolute Textsicherheit.
Daran mangelte es auch dem Rest des Publikums nicht, von Beginn an wurde jeder Schandmaul-Song begeistert gefeiert und mitgesungen. Zwar promotet die Band immer noch das jüngste Album „Traumtänzer“, doch gespickt war das Konzert mit Klassikern aus allen Schaffensperioden der mittlerweile fünfzehnjährigen Bandgeschichte.
Mit dem „Narrenkönig“, dem „Teufelsweib“ oder „Herren der Winde“ wurden Klassiker ebenso gespielt wie jüngeres Liedgut. Ersetzt werden musste wie schon in den vergangenen Monaten die weibliche Bandfraktion in Gestalt von Anna-Katharina Kränzlein und Birgit Muggenthaler, die beide kürzlich kleine Schandmäuler in die Welt gesetzt haben. Vertreten wurden sie von der Geigerin Ally the Fiddle, der Dudelsackspielerin Kristina Künzel und Benedikt Dreher an den diversen Flöten. Von den Umbesetzungen war auf der Bühne fast nichts zu spüren, Schandmaul präsentierten sich wie gewohnt als eingespielte Einheit, der auch nach so vielen Jahren noch nicht die Spiellaune abhanden gekommen ist. Wie so oft auf Festivals und Open-Air-Konzerten, wurde auch hier das Publikum mit dem ein oder anderen kleinen Spielchen bespaßt. Sänger Thomas Lindner hatte die Zuschauer jederzeit im Griff und kündigte an, dass er in Kürze Trier erneut einen Besuch abstatten wird, nämlich anlässlich einer Radtour im Urlaub. Es könnte also durchaus sein, dass man den sympathischen Bayern demnächst vor einer Porz Viez sehen wird!
Aber auch Anna Katharina Kränzlein wird den diesmal versäumten Besuch in der Region demnächst nachholen. In der Synagoge Schweich tritt sie nämlich am 17. November auf!
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