Jeder der die Zurmainer Straße in Trier entlangfährt, der kennt sie: Die XXL Videowall am Stadion. 5vier.de spricht mit den Betreibern.
TRIER. Was haben Tokyo, L.A. und Trier gemeinsam? Richtig. Bewegte Werbetafeln. Zwar haben wir in Trier nur eine der großen Werbeträger, aber die kann sich dafür wirklich sehen lassen. 5,12 m breit und 2,88 m hoch ist sie und besteht aus knapp 150.000 roten, grünen und blauen Leuchtdioden die über ein Steuergerät und einen Server angesteuert werden.
Werbehotspot Zurmainer Straße
Die Videowall ist so angebracht, dass sie auf die durchschnittlich 25.000 Fahrzeuge, die sie auf der Zurmainer Straße passieren, optimal wirken kann.
„Die Werbespots werden in einer 20 Minuten dauernden Sendungsschleife angezeigt, das heißt, nach spätestens 20 Minuten wiederholt sich die Motivsequenz. An der Videowall am Moselstadion fahren am Tag im Schnitt 25.000 Fahrzeuge vorbei“, erklärt Thomas Müller, Geschäftsführer von XXL WALL S.A, die im Februar 2010 das Ruder der Videowall von der vorherigen Betreibergesellschaft übernommen hat.
Die Wand spielt sowohl stehende Werbemotive, als auch Animationen und Filmsequenzen ab. Die Länge der Clips liegt zwischen fünf und zwanzig Sekunden.
„Innerhalb der 20-minütigen Sendungsschleife kann der Kunde seine Werbung ein bis zehn Mal anzeigen lassen. Insbesondere bei animierten Motiven bieten sich sehr aufmerksamkeitsträchtige Möglichkeiten der Gestaltung, unter anderem können hier auch Countdowns („noch X Tage bis zur Eröffnung“) und dynamische Inhalte („Heute im Angebot:…“) eingebunden werden“ so Müller.
Ertragreiche Werbung mit Zukunft
Das System der bewegten Bilder und der leuchtenden Werbetafeln zeigt sich weit effektiver, als herkömmliche Plakatwände. Studien haben ergeben, dass Kunden eher auf leuchtende und vor allem bewegte Inhalte reagieren. Je nach Studie sind Videowände zwischen acht und 44 mal so effektiv, wie ein Plakat. Lohnen tut es sich also allemal.
„Wir fahren zwei Werbestrategien mit der der Videowall: Kurzfristige Kampagnen mit geringer Laufzeit von einigen Tagen bis zu wenigen Wochen, aber mit hoher Frequenz, um den Abverkauf eines Produkts oder eine Werbebotschaft besonders zu forcieren und langfristige Kampagnen mit niedrigerer Frequenz, aber langer Laufzeit von bis zu 12 Monaten, die insbesondere für Imagekampagnen und Aktionen zur Aufrechterhaltung und Steigerung des Wiedererkennungswertes von Marken und Produkten geeignet sind“, erklärt Thomas Müller. Den Erfolg seiner Kunden kann er sogar beweisen:
„Ein Kunde hatte vor einiger Zeit ein Stellenangebot für eine dringend zu besetzende Arbeitsstelle auf der Videowall geschaltet. 50 Minuten nach der erstmaligen Sendung der Anzeige hatte er bereits die erste Online-Bewerbung vorliegen.“
Keine Behinderung
Als die Wand aufgestellt wurde kam von vielen Seiten Kritik, dass ein solch auffälliges Werbemittel an einer Hauptverkehrsstraße ablenkend wirken würde und so ein Unfallrisiko darstelle. Den Angaben der Verkehrspolizei Trier sind die Unfallzahlen an der betreffenden Kreuzung seit der Aufstellung aber nicht gestiegen. Im Gegenteil – in der zweiten Jahreshälfte 2010 gab es deutlich weniger Unfälle. Dass dies der Videowand zu verdanken ist, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir jedes mal, wenn wir dort vorbeifahren einen Hauch von Times Square schnuppern dürfen.
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