Am Samstag, 8. Dezember, feierten viele Trierer und treue Fans der Big Band „Art of Music“ ein kleines vorgezogenes Weihnachtsfest. Grund dafür: Das alljährliche Konzert „Emotions“, erneut zugunsten der integrativen Kindertagesstätte HAUS TOBIAS (5vier berichtete) und erneut in der restlos ausverkauften Europahalle. Auch 5vier.de war vor Ort.
Wahrlich eine Veranstaltung für Jung und Alt, für Männlein und Weiblein, für Verliebte und Verlassene, geht es doch um nichts anderes als die schönste Sache der Welt: Die Liebe. Generell Emotionen: Freiheitsgefühle, Sehnsüchte, Einsamkeit, Verlassenheit, Verliebtheit und auch jenes größte Gefühl: Die Liebe herself. Ein Abend voller Balladen, Lovesongs und schmachtenden Chansons. „Emotion Vol.V“, der Name ist Programm. Doch hier soll, so kurz vor Weihnachten, nicht nur geschmachtet und geseufzt, es soll zudem auch ein gutes Werk getan werden.
Jedes Jahr stellt die, aus Mehring stammende, Big Band „Art of Music“ ein Benefizkonzert auf die Beine. Die Solisten und Musiker singen und spielen unentgeltlich, der Erlös geht an eine wohltätige Sache. Vor Jahren wählte man dafür einmal die integrative Kindertagesstätte HAUS TOBIAS aus. Auch dieses Jahr sollte die besondere Einrichtung für Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen das Ziel der Spenden sein. Und auch dieses Jahr waren, neben den Kindern, die Zuschauer diejenigen, die beschenkt wurden.
Was das Herz bewegt
Bekannte und beliebte Solisten wie Shirley Winter, Thomas Kiessling, Stefan Becker, Daniel Bukowski und Tobias Rössler machten das Konzert persönlich und unvergesslich. Neben ihnen bot sich jedoch auch die Möglichkeit anderen Künstlern eine Bühne zu geben, wie etwa Christian Schmitt und Werner Hertz. Besonderes Lob muss dabei aber an die jungen Darsteller der Musicalgruppe gehen, die neben Songs aus ihrem diesjährigen Erfolgsstück „Cabaret“, auch Stücke aus vorherigen Produktionen zum Besten gaben. Darunter sorgte der Ananas-Song „Nichts wär mir so lieb“, mit seiner charmanten Live-Obst-Inszenierung, für Begeisterung beim Publikum.
In dem fast traditionsträchtigen Rahmen eine stramme Leistung der jungen Nachwuchskünstler. Doch die Bühne gehörte die meiste Zeit den „alten Hasen“: von Sinatra, über die Knef, zu Joe Cocker und Robbie Williams wurde alles zum Besten gegeben, was „das Herz bewegte“. Während Stefan Becker eher für seine rauchige Rockerstimme bekannt ist, punkteten Größen wie Shirley Winter und Thomas Kiessling bereits mit ihrer angeborenen Bühnenpräsenz, noch bevor sie die Stimmen erhoben. Ein besonderer Leckerbissen, das Duett der beiden, mit der Nummer „Du bist meine Welt“ aus dem Musical „Rudolf: Affaire Mayerling“.
Ein weiteres Duett, das beim Publikum besonders gut ankam, war das von Tobias Rössler und Daniel Bukowski, die „Don’t let the Sun go down on me“ von Elton John und George Michael interpretierten. Doch damit ist nur die Spitze des Eisberges der 30 Songs genannt. Hoch motivierten Solisten dabei zuzuhören, wie sie bekannte und beliebte Songs aus Pop, Musical und Filmen in Big Band-Qualität zum Besten gaben, machte nicht nur ein wohlig warmes Gefühl in der Magengegend, sondern zudem einfach Spaß.
Hoch motivierte Solisten
Moderiert wurde das Konzert von TV-Redakteur Dieter Lintz, der neben der Anmoderation von Liedern und Sängern, ein Interview mit Susanne Fuchs, der Gesamtleiterin des HAUS TOBIAS und drei ehemaligen Kindern der Kindertagesstätte führen durfte. Die sind mit ihren 14 bis 16 Jahren mittlerweile lange aus dem Kindergartenalter herausgewachsen und erzählten aus ihrem Leben und ihren Erinnerungen an die Zeit im HAUS TOBIAS. Sie berichteten von ihrer jetzigen Schulzeit, auf Gymnasium und Treveris-Schule, bis hin zu den letzten Paralympics. So war es den Zuschauern möglich, die positive Arbeit des Kindergartens in persona zu sehen. Eine gelungene Abwechslung zu den althergebrachten Interviews.
Als persönliches Dankeschön drehte das HAUS TOBIAS noch einen kleinen Film: Hauptdarsteller in diesem waren, neben den Kindern selbstverständlich, die Dinge, die mit dem gespendeten Geld bisher angeschafft wurden. Wie etwa das Klangglockenspiel, das Sonnensegel oder die Netzschaukel.
Eine herzliche, fast familiäre Atmosphäre
Eines war durchweg spürbar: Die Begeisterung der Musiker und Solisten sowie aller Beteiligten, die sich sofort auf das Publikum übertrug, so entstand eine herzliche, fast familiäre Atmosphäre. Kein Wunder, bedenkt man, dass viele der Zuschauer seit einigen Jahren kommen, um das Benefizkonzert zu genießen. Also nicht nur im Terminkalender der Sänger und Musiker ist dieser Termin bereits am Anfang des Jahres fix. Und wenn man der Tendenz zum ausverkauften Haus weiter folgt, könnte man bald über die Anmietung der Arena nachdenken.
5vier.de beglückwünscht die Big Band „Art of Music“, alle Solisten und Mitwirkenden und natürlich das HAUS TOBIAS zu dem gelungenen Abend und drückt die Daumen, dass das Ziel von 50.000 Euro erreicht wurde. In ein paar Tagen soll das Ergebnis feststehen.
Fotos: Marco Piecuch
mein feierabend meint
Big Band ist immer super