Mit Krankenhäusern verbinden die meisten einen unangenehmen Ort, an dem man sich im besten Fall als Besucher langweilt und im schlimmsten Fall als Kranker zu genesen versucht. Dr. Markus Rick, Arzt im Mutterhaus, hatte da eine Idee, die nicht nur ein besseres Licht auf das Krankenhaus werfen soll.
Die Idee ist so simpel wie genial. Warum nicht etwas Kultur in die sterilen Wände eines Krankenhauses bringen? Nicht nur für Personal und Patienten könnte das ein Gewinn sein, auch die Stadt Trier könnte davon profitieren. Unter dem Motto: „Kultur im Mutterhaus“ startete am Dienstag, 24. April, diese neue Reihe mit einer Lesung.
Eine Kulturreihe für Trier und Trierer
Als Auftakt las Frank Domeier aus seinem neuen Roman „Schweigende Mauern“, einem mittelalterlichen Krimi, der in Trier spielt. Dies war auch der Grund, warum Domeier für die Kulturreihe in Frage kam, denn Organisator Dr. Rick wollte speziell etwas für und aus der Region Trier machen. Deshalb werden auch in Zukunft Künstler aus Trier auftreten oder Lesungen aus Romanen, die in Trier spielen oder in Trier entstanden sind, stattfinden. Damit soll auch längerfristig etwas für die Stadt und die Region geschaffen werden. Auf Frank Domeiers Roman kam er dann durch Vertreter des KBV-Verlags, die ihm „Schweigende Mauern“ ans Herz legten.
Domeier selbst bewertet die neue Kulturreihe als „tolle Initiative“, die sobald sie sich etabliert hat, eine Bereicherung für Trier und die Trierer darstellen könnte. „Solche Veranstaltungen verbinden die Leute mehr mit ihrer Heimat.“ Gebürtig kommt Domeier aus Porta Westfalica, in Bielefeld studierte er Physik und arbeitet seitdem als Softwareentwickler und IT-Berater in verschiedenen Unternehmen.
„Dann schreib doch ein Buch drüber.“
Für mittelalterliche Geschichte und Ahnenforschung interessierte er sich schon lange, zu mittelalterlichen Kriminalromanen kam er durch seine Frau. Der erzählte er auf einem Spaziergang mal wieder allerlei über sein mittelalterliches Fachwissen, bis sie irgendwann genervt einwarf: „Dann schreib doch ein Buch drüber.“ Noch am selben Abend setzte er sich an seinen PC und versuchte sich einfach mal als Schriftsteller.
Zwei Jahre später war sein erstes Buch fertig, es dauerte noch mal ein Jahr, bis er den KBV-Verlag für sich gewinnen konnte und noch mal ein Jahr, bis er und seine 80-jährige Lektorin das Buch fertig gekürzt und überarbeitet hatten. An seine Bücher legt er den Anspruch der Authentizität, viele mittelalterliche Romane sind für ihn so schlecht recherchiert, dass sie mehr an Fantasy erinnern. „Ich bin etwas pingelig, aber immerhin bin ich auch Physiker.“ Mittelaltermärkte mag Domeier übrigens gar nicht: „Dort wird eine Umwelt aufgebaut, die mit dem eigentlichen Mittelalter nichts zu tun gehabt hat.“
Kriminalreihe um den Protagonisten Nikolaus Krebs
Sein mittlerweile fünfter Roman, den er am Dienstag vor einer kleinen aber interessierten Runde vorstellte, ist bereits der zweite Teil einer Kriminalreihe um den Protagonisten Nikolaus Krebs, besser bekannt als Nikolaus Cusanus, der den rätselhaften Tod des Baumeisters Herrmann Albrecht aufklären muss. Der stürzte nämlich, mehr als mysteriös, von der sich im Bau befindenden St. Gangolf-Kirche. Während seiner Arbeit stößt Nikolaus allerdings erstmal selbst auf einige Mauern des Schweigens…
Fazit: Eine gute Idee, die im Herbst ihre Forsetzung finden wird. Das Buch von Domeier wird von 5vier.de rezensiert und eine signierte Ausgabe gibt es dann noch zu gewinnen.
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