Die besten Gesellenprüflinge des vergangenen Jahres aus dem Kammerbezirk Trier wurden bei der Abschlussfeier des diesjährigen Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks in der Handwerkskammer (HWK) Trier geehrt.
Kammerpräsident Rudi Müller zeichnete gemeinsam mit dem Präsidenten der Universität Trier, Prof. Peter Schwenkmezger, insgesamt 23 junge Gesellen und Gesellinnen mit Urkunden und Preisen aus. Sie hatten beim Wettbewerb auf Landesebene erste bis dritte Plätze erreicht. Davon schafften fünf Teilnehmer auch beim Bundesentscheid den Sprung in die obersten Ränge.
Beim Bundeswettbewerb gab es zwei erste, einen zweiten und zwei dritte Plätze. Unter den Metall- und Glockengießern erreichte Julius Maas (Ausbildungsbetrieb: Eifeler Glockengießerei in Brockscheid) mit einer 15 Kilo schweren Glocke den ersten Platz. Das innerhalb von sechs Wochen hergestellte Werkstück verzierte der 19-jährige Schalkenmehrener beim Wettbewerb mit persönlichen Motiven. Gegen eine sehr große Konkurrenz aus dem gesamten Bundesgebiet konnte sich der Maler- und Lackierergeselle Niklas Maas (Ausbildungsbetrieb: Rudolf Bill in Üdersdorf) durchsetzen. Der mit Julius Maas nicht verwandte, aber seit Jahren befreundete 20-Jährige überzeugte die Jury mit einer farben- und formenreichen Gestaltung des Empfangsbereich eines Verlagshauses. Zur Vorbereitung hatte er sich wochenlang mit Goethes Farbenlehre beschäftigt.
Ein nahezu buchstäblich aus dem Rahmen fallendes Werkstück brachte der 23-jährige Maximilian Marx (Ausbildungsbetrieb: Glas- und Kunstwerkstätten Kaschenbach in Trier) den Titel des zweiten Bundessiegers bei den Glasern ein. Er fertigte eine dreidimensionale Bilderrahmung an, aus dessen Glasfront längs halbierte Glasflaschen ragen. Sein zweites Werksstück ist ein mit zwei Passepartouts gerahmtes Stillleben des Künstlers Jakob Schwarzkopf.
Dritte Bundessieger wurden David Müller (Ausbildungsbetrieb: Apel Metallgestaltung in Trier) und Simon Luka Schuler (Ausbildungsbetrieb: Frank Pauli Isoliertechnik in Hilscheid). Metallbauer Müller wurde bereits 2009 von der HWK für außerordentliche Leistungen geehrt und zum „Lehrling des Monats“ gekürt. Sein ausgeprägtes Talent für Formgebung zeigt sich in seinem Werkstück, das auch die Jury beeindruckte: Mit der kunstvoll angefertigten Metallgeige gewann der 20-Jährige den Wettbewerb „Die Gute Form“ auf Landesebene. Das „Instrument“ lässt sich sogar bespielen. Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Simon Luka Schuler konnte beim Bundesentscheid mit verschiedenen Blechaufbauten punkten. Der 21-jährige aus Thalfang besitzt gleich zwei Gesellenbriefe. Zuvor hatte er eine Lehre als Wasserversorgungstechniker abgeschlossen.
Beim Leistungswettbewerb wurden sowohl Gesellenstücke als auch in Klausur angefertigte Arbeitsproben bewertet. Entscheidende Prüfungskriterien waren die Zweckmäßigkeit, der Schwierigkeitsgrad der Ausführung, die Sorgfalt der Bearbeitung der Einzelteile sowie die Materialauswahl und Materialausnutzung.
Die insgesamt hohe Erfolgsquote beim Wettbewerb belege das Leistungsvermögen des handwerklichen Nachwuchses in der Region und die Qualität der Ausbildung in den Betrieben, sagte Rudi Müller: So erfolgreich hätten die Nachwuchskräfte aus der Region beim Leistungswettbewerb schon seit vielen Jahren nicht mehr abgeschnitten, hob er hervor. „Wer heute eine Lehre im Handwerk beginnt und mit ordentlichem Ergebnis abschließt, hat in aller Regel hervorragende Aussichten auf einen dauerhaften Arbeitsplatz. Gute Fachkräfte sind jetzt schon sehr gesucht und den besten bieten sich weitere glänzende Perspektiven.“
Zugleich dankte der Kammerpräsident den engagierten Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen. Sie hätten allen Grund, auf ihre erfolgreichen Schützlinge stolz zu sein. Den jungen Leuten gab er seine Überzeugung mit auf den Weg: „Eine handwerkliche Ausbildung ist keine „Sackgasse“, sondern vielmehr ein „Verteilerkreis“ – mit vielfältigen Chancen für die eigene berufliche Zukunft.“ Als finanzielle Grundlage für eine solche Karriere im Handwerk erhielten die Sieger Weiterbildungsgutscheine zwischen 150 und 650 Euro.
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