Seit über zehn Jahren wirbt die Rheinland-Pfälzische Polizei mit ihrer Präventionskampagne „Wer nichts tut, macht mit“ für mehr Zivilcourage und Bürgersinn in der Bevölkerung. Am Donnerstag, 15. Dezember, empfing Polizeipräsident Lothar Schömann bereits zum zweiten Male Menschen, die Zivilcourage bewiesen und sich im besonderen Maße für andere eingesetzt haben.
„Wir ehren heute Bürgerinnen und Bürger, die in Notlagen Zivilcourage gezeigt und sich für andere eingesetzt haben. Der heutige Tag soll zum einen eine Anerkennung für die Geehrten, zum anderen aber auch Beispiel und Ansporn für die Bürgerinnen und Bürger sein, engagiert für andere Menschen und die öffentliche Sicherheit einzutreten“, so Polizeipräsident Lothar Schömann bei seinen Dankesworten.
In Anerkennung ihres vorbildlichen Verhaltens erhielten die Geehrten eine Urkunde sowie ein kleines Präsent aus den Händen des Polizeipräsidenten:
Einen Suizid konnte Nicole Trouet-Schartz am 23. November 2010 am St.-Barbara-Ufer in Trier verhindern. Sie zog eine damals 69-jährige Frau aus der Mosel, die aus dem Leben scheiden wollte.
Ebenfalls Erste Hilfe leistete Daniel Dietzen am 5. März. Der Taxifahrer wurde Zeuge, wie einer seiner Fahrgäste einen jungen Mann bewusstlos schlug. Er versorgte das Opfer und verständigte den Rettungsdienst. Dank seiner Unterstützung nahm die Polizei noch in derselben Nacht den Tatverdächtigen fest.
Margret Reichenbach und Eike Bödecker haben am 22. Juli durch ihr engagiertes Einschreiten dazu beigetragen, dass ein mutmaßlicher Einbrecher nach einer kurzen Verfolgungsjagd in der Trierer Innenstadt festgenommen werden konnte.
Christian Propson unterstützte am 6. August nach einem Raubüberfall auf einen Konzer Einkaufsmarkt die Polizei bei der Fahndung nach dem Täter. Er hatte den flüchtenden Mann verfolgt und der Polizei wichtige Informationen zu dessen Aussehen und Fluchtrichtung gegeben. Kurze Zeit später zogen Polizeibeamte den mutmaßlichen Täter aus einem Tannengestrüpp, in dem er sich versteckt hatte, und nahmen ihn fest.
Am 9. August verfolgte Moritz Ryschka nach einem Taschendiebstahl in einem Supermarkt in Trier eine Frau, die kurz zuvor einer betagten Dame die Geldbörse aus der Handtasche entwendet hatte.
Aufgrund des Zeugenhinweises von Marie-Luise Marson nahm die Polizei am 7. September zwei junge Männer fest, die am helllichten Tage versucht hatten, in eine Trierer Arztpraxis einzubrechen.
Michael Scholtes gab Ende Oktober der Polizeiinspektion Schweich bei einer Vermisstenfahndung den entscheidenden Hinweis. Er hatte sich mit seinem Geländemotorrad selbst auf die Suche gemacht und den Mann im Bereich der Grillhütte Köwerich aufgespürt.
Ferner ehrte Polizeipräsident Lothar Schömann drei Menschen, die aufgrund anderer Terminverpflichtungen leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten:
Alina-Raluca Limbasan beobachtete am späten Abend des 24. März einen Mann, der in Trier insgesamt sechs Fahrzeuge mit einem Messer zerkratzte. Sie folgte dem Unbekannten und verständigte die Polizei, die den Tatverdächtigen schließlich in der Innenstadt festnehmen konnte.
Am 4. Oktober wurde Guntram Falk aus Nuthe-Urstromtal (Brandenburg) am Meerfelder Maar Zeuge eines Badeunfalls. Als er den Ernst der Lage erkannte, sprang er ins Wasser, zog den bewusstlosen jungen Mann an Land und rettete ihm damit das Leben.
Maßgeblichen Anteil am Erfolg bei der Suche nach den sterblichen Überresten der seit 29 Jahren vermissten Lolita Brieger im Oktober dieses Jahres hatte Johann Heinz. Er führte den Bagger, mit dem während der zweiwöchigen Suche die ehemalige Mülldeponie in Frauenkron abgetragen wurde. Seine akribische Arbeitsweise ermöglichte eine spurenschonende Bergung des Leichnams.
Alle drei erhalten in den nächsten Tagen auf dem Postwege eine Dankesurkunde des Polizeipräsidenten.
Polizeipräsident Schömann wird auch künftig couragierte Bürgerinnen und Bürger einladen, um ihnen seinen persönlichen Dank auszusprechen. Denn erfolgreiche Polizeiarbeit im Dienste der Sicherheit der Menschen in unserer Region ist darauf angewiesen, dass die Menschen aufeinander achten und füreinander einstehen, so Lothar Schömann.
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