Vom 17. bis zum 20. April sind acht Vertreter des Archäologischen Museums Izmir (Türkei) im Rheinischen Landesmuseum in Trier zu Gast gewesen. Neben dem interkulturellen Dialog der beiden Museen lag der Fokus vor allem auf dem Erfahrungsaustausch über technologische Anwendungen in der Museumsarbeit. Die Mitarbeiter des Landesmuseums berieten ihre Kollegen aus der Türkei bei der Einführung von Audio-Guides.
Bereits am Dienstag reiste der Direktor des Archäologischen Museums in Izmir, Mehmet Tuna, mit einem siebenköpfigen Team an. Drei Tage blieben die Archäologen in Trier, um sich mit ihren deutschen Kollegen auszutauschen. Auf dem Programm stand neben der Besichtigung des Rheinischen Landesmuseums, der Museumsdepots und der Trierer Römerbauten insbesondere Workshops und Diskussionsrunden, in denen es um Einbindung von moderner Technologie im Museumsbetrieb ging. Mit den Audio-Guides, dem medialen Raumtheater „Im Reich der Schatten“ und den innovativen Medienstationen in der Dauerausstellung hat das Rheinische Landesmuseum eine vorbildliche Entwicklung auf diesem Gebiet zu verzeichnen.
„Es freut uns, unser Haus vorzustellen und unser Know-How zu teilen. Ein Austausch über die Landesgrenzen hinaus ist äußerst fruchtbar“, so die stellvertretende Direktorin Mechthild Neyses-Eiden. Das Archäologische Museum in Izmir möchte die Angebote für seine Besucher erweitern und plant die Einführung eines mehrsprachigen Audio-Guides – inklusive Gebärdensprache für Gehörlose. Die Trierer können hier beratend zur Seite stehen. „Wir befinden uns mitten in der Erstellung des Audio-Guide Systems und profitieren dabei sehr von dem Austausch mit den Kollegen aus dem Landesmuseum Trier“, so die Projektkoordinatorin Tuğba Idikut Oysal aus Izmir.
Der Besuch war bereits das zweite Projekttreffen der Kooperationspartner. Im Februar waren zwei Kollegen aus dem Rheinischen Landesmuseum in Izmir und haben dort die Grundsteine für das Projekt „E-MUSE – Electronic Museum Guidance System“ gelegt. Ziel des einjährigen Projektes ist es, ein Audio-Guide-System im Archäologischen Museum Izmir zu etablieren. Darüber hinaus soll durch den interkulturellen Austausch das gegenseitige Verständnis verbessert und neue Ideen und Ansätze für das eigene Museum entwickelt werden.
Ermöglicht wird die Kooperation der beiden Museen durch das „Civil Society Facility: EU-Turkey Intercultural Dialogue (ICD)“ Programm, ein gemeinsames Projekt der EU und der Republik Türkei. Das Programm richtet sich speziell an Akteure aus der Museums-, Kultur- und Kunstwelt und fördert Dialoge zwischen Experten, Wissenschaftlern, Künstlern und Organisationen aus der Türkei und Mitgliedsstaaten der EU. Für September ist er weiteres Projekttreffen in Izmir geplant. Auch besteht auf beiden Seiten der Wunsch, über das zeitlich begrenzte Projekt hinaus eine langfristige Kooperation entstehen zu lassen.
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