In drei Monaten, am 13. April, beginnt die Heilig-Rock-Wallfahrt 2012, 500 Jahre nach der ersten öffentlichen Präsentation des Gewands. Auch wenn Papst Benedikt XVI. wie erwartet nicht nach Trier kommen wird, steigt in Stadt, Bistum und bei Pilgergruppen in der ganzen Welt die Vorfreude auf das Großereignis, bei dem bis zum 13. Mai Hunderttausende Pilger herbeiströmen werden.
Die Vorbereitungen auf das Großereignis laufen in Stadt und Bistum auf Hochtouren und im Rahmen des Vorbereitungsjahres fanden bereits zahlreiche Veranstaltungen statt, die auf die Wallfahrt hingearbeitet haben. Auch Landesvater Kurt Beck freut sich bereits, wie er im Rahmen seines Neujahrsempfangs in Neuwied zu Protokoll gab: „Es ist gut, dass es ein Wallfahrtsjahr in Trier ist, denn es werden viele Menschen zu uns kommen, die sonst nicht gekommen wären und wir wollen erneut gute Gastgeber sein. Es geht nicht darum, irgendeine Reliquie anzubeten, sondern es geht darum, dass die Menschen auch in sich gehen und dass das Menschliche und die Werte in einer Gesellschaft herausgestellt werden.“ Besonders betonte der Ministerpräsident den ökumenischen Ansatz der Wallfahrt, dem sich auch Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, auf der Landessynode in Bad Neuenahr anschloss: „Unter dem bewusst ökumenisch ausgerichteten Leitwort ‚und führe zusammen, was getrennt ist‘ bereitet sich das Bistum auf die Wallfahrt zum ‚Heiligen Rock’ vor.“ Über die Einladung des Trierer Bischofs Stefan Ackermann zur Teilnahme und Mitgestaltung zeigte sich Schneider erfreut: Die zeichenhafte Bedeutung des ungeteilten Gewandes Jesu für die eine ungeteilte Kirche ist seit der Alten Kirche übermittelt und begründet erneut diese ökumenische Initiative.“
Das Bistum erwartet sehr viele junge Menschen in Trier und stellt für Schüler und Schulklassen umfangreiches Unterrichtsmaterial zur Verfügung, damit diese sich intensiv mit der Wallfahrt auseinandersetzen können. Auf der Internetseite www.jugend-rockt2012.de wurden außerdem zahlreiche Informationen zusammengestellt, die sich gezielt an junge Leute richten. Unter dem Motto „Kirche 2.0“ wird zur Wallfahrt ein realer Chatraum eingerichtet, der zur Begegnung und fruchtbaren Gesprächen einladen soll. Neben einem Jugendmusical wird es noch viele weitere Veranstaltungen für junge Pilger geben.
Überhaupt wird es begleitend zur Wallfahrt ein umfangreiches Kulturprogramm geben. Im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in direkter Nachbarschaft zum Dom beginnt bereits am 23. März die Sonderausstellung „Das Gewand – 500 Jahre Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier“ (bis zum 19. August). Dort soll erstmals die Geschichte der einzelnen Wallfahrten in ihren historischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Kontexten dargestellt werden. Eine zweite große Ausstellung findet vom 1. April bis zum 3. Juni in den Viehmarkthermen statt. Unter dem Titel „Unterwegs für’s Seelenheil“ werden im Rahmen einer Kooperation zwischen Bistum und Landesmuseum Wallfahrtstraditionen der verschiedenen Weltreligionen vergleichend beleuchtet. Die wichtigsten Pilgerorte und -wege werden ebenso angesprochen wie die typischen Reiseabläufe und auch Reiserlebnisse. Daneben gibt es auch zahlreiche Konzerte und Sonderveranstaltungen, über die man sich auf der Wallfahrts-Website ausführlich informieren kann!
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