Ihr Lieben!
Das Jahr ist fast vorbei und es weihnachtet wieder sehr. Wie üblich habe ich mich auf den letzten Drücker entschieden, dass ich nun doch noch einen Adventskranz brauche. In diesem Jahr, war ich jedoch schlauer als sonst. Voller Elan und äußerst fantasielos fiel mir beim Gang durch den Bastelladen ein Eisenkranz in die Hände. Faul wie ich bin erstrahlten meine Augen beim Gedanken daran, was man mit so einem dekorativen Meisterstück alles machen kann. Genau, die Füchse unter euch können sicher meine Gedanken lesen. Zum einen der Mehrwert- einen Fertigkranz kann man jedes Jahr neu verwenden. Zum anderen, es gibt allerlei verrückte Deko dafür die das Herz einer Frau höherschlagen lässt. Ihr könnt es euch denken, das gute Stück war auch noch ein absolutes Schnäppchen.
Der nächste Schritt, die Weihnachtsdeko. Unabhängig davon, dass mir beim Blick zu meinem Fenster die Worte meiner Mutter in den Ohren klingeln: „Spinnenwebe sind kein Weihnachtsschmuck“, beschließe ich natürlich wie jedes Jahr erstmal zu Putzen. Das schiebt man vor sich her, Tag für Tag und es könnte bis Weihnachten so weitergehen, wäre da nicht der mahnende Zeigefinger der einen doch dazu treibt den Wischer in die Hand zu nehmen. Meine Nachbarn haben bereits ganze Arbeit geleistet. Gegenüber hängt ein blinkender Nikolaus, der so groß erscheint, dass man vor lauter Glanz und Gloria aus der Nähe daran erblinden würde. Lediglich im Haus nebenan scheint keine Weihnachtsstimmung aufzukommen. Zwar erzeugt auch das Rauchwerk des 18-jährigen Sohnes benebelnde Momente, wenn der Qualm durch mein Küchenfenster steigt – bis auf die akribisch gestapelten Müllsäcke, über die ich in morgendlicher Weihnachtslaune gestolpert bin, beschert aber nicht einen dekorativen Moment.
Nicht unerwähnt sollten auch die Supermärkte bleiben. Dort stapelten sich bereits bei strahlendem Sonnenschein Nikoläuse aller Geschmacksrichtungen. Man kann natürlich darüber streiten ob diese Verkaufsstrategie wirklich aufgeht. Was mich betrifft, nervt mich eher der verlockende Anblick von Lebkuchen. Ich meine Lebkuchen gehört doch zu Weihnachten und nicht zum Kaffeekränzchen in der mittleren Jahreszeit. Sonne und Lebkuchen ist wie Freibad mit Schnee in der Hoffnung auf Sonnenbrand. Also laufe ich seit Wochen mit geschlossenen Augen am Regal vorbei und fokussiere mich auf die wichtigen Dinge des Lebens – wie zum Beispiel Klopapier.
Zu all den weihnachtlichen und nicht-weihnachtlichen Momenten kommt dann noch die Suche nach Geschenken hinzu. Schließlich will Frau von Welt ja dieses Mal vorbereitet sein. Das nehme ich mir übrigens seit Jahren vor und es endet doch immer am 23.12. in irgendeiner Schlange an der Kasse. Trotzdem habe ich den Versuch gewagt und einfach mal eine große Liste im Internet abgearbeitet. Zu einfach um wahr zu sein, kommt dann das Problem mit den Postboten. Ich würde an dieser Stelle gerne eine Lobeshymne auf Hermes singen. Doch leider, leider findet der Bote seit 3 Monaten alle Türen nur nicht die meine. Die DHL macht es sich da etwas einfacher. Sie fragt nach meinen Wunschnachbarn für die Zustellung. Ein Träumchen sag ich euch. Vor ein paar Wochen hatte ich mir sexy Unterwäsche bestellt und bei meinem Wunschnachbarn angegeben „am liebsten wäre mir Single, Dreitagebart, sportlich und 1,90 groß“ das war ein Spaß. Leider hat mich das Paket auf direktem Wege erreicht. Ich vermute, dass der Postbote auf der Suche war, aber leider nichts „Passendes“ für mich gefunden hat.
Ich fasse die vergangenen zwei Wochen einmal zusammen. Wirklich weihnachtlich ist die Stimmung noch nicht. Der Weihnachtsmarkt hat bereits seine Pforten geöffnet. Dank zahlreicher Betonpfosten in der Stadt, fühlt man sich nun auch „sicherer“. Ich hoffe die einsamen Gesellen werden noch mit Weihnachtsschmuck beglückt. Alles andere hinterließe ein wirklich tristes Bild. Meine Wohnung ist mittlerweile spinnenwebenfrei und die Deko sitzt schreiend in der Schublade, um endlich ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Hoffen wir, dass die nächsten Wochen weihnachtlicher werden.
Euch allen eine schöne Adventszeit.
Eure
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