So ging sie zu Ende, die Ausstellung von Laas Koehler mit dem Titel „WAR IS OVER … COMING SOON“. Zwei Wochen lang hatte der Berliner Künstler in seiner Wahlheimat Trier Gäste zu sich ins Bett in seinem Atelier KM9 geladen.
Trier. Es waren spannende zwei Wochen in der Karl-Marx-Straße 9. Es wurde gekuschelt, geplaudert und über Frieden, Sexualität und Politik philosophiert. Sei es die Sexualtherapeutin Nelly Stockburger (Hier der Artikel) oder Markus Nöhl, der Kulturpolitische Sprecher der SPD.
Jeder hatte etwas zu erzählen und seine Ansicht zu einer friedlichen Welt, Protestbewegungen und seine persönliche Einstellung kundzutun.
WAR IS OVER
Der Krieg ist vorbei? Nein, es heißt ja schließlich „…coming soon“. Und so war auch die große und auffälligste Arbeit des Künstlers zu betrachten. Ein in viele Rahmen gegliederter Schriftzug in schwarz mit dem Titel der Ausstellung wurde nach und nach mit kleinen roten Punkten besetzt. Dass Laas Koehler eine Affinität zu seinen roten Punkten hat, erkennt man schon beim Betreten des freien und einladenden Ateliers. Doch hier verfolgen die Klebepunkte eine ganz andere Botschaft.
Frieden – oder eben das Ende des Krieges – ist eine Prozessarbeit. Dieser Prozess (das „coming soon“) wurde über das unfertige Kunstwerk, das sich im Wandel befindet, bei dem der Fortschritt step-by-step zu beobachten ist, verdeutlicht.
WAS MACHT MAN WENN DER KRIEG VORBEI IST?
Ja, was macht man wenn man das utopisch klingende Ziel erreicht hat. Kein Krieg: Eine Welt voller Frieden würde bedeuten, dass wir bestimmte Dinge nicht mehr gebrauchen können. Waffen werden zu Sportgeräten im Biathlon und Protestschilder werden ins Museum als zeitgenössische Kunst gestellt. Handgeschriebene Botschaften einer vergangenen Zeit, welche die Stimmung der Gesellschaft wiederspiegeln.
Dies hatte Laas Koehler erkannt und machte aus den 20 Protestschildern, welche die Besucher der Ausstellung selbst angefertigt hatten eine Kunstversteigerung. Die Schilder wurden vergangenen Samstag mit einem Startgebot von einem Euro an das Publikum versteigert. Die Gebote erreichten unerwartete Höhen und der Ehrgeiz überkam die Besucher, als sich die Schilder minimierten. Später wurde dann ein Schild ausgelost, welches gegen ein Kunstwerk von Koehler im Wert von 600 Euro getauscht werden konnte.
Was man rückblickend aus der Ausstellung mitnehmen kann, ist das ein Ende des Krieges so viel Platz für schönere Dinge bieten kann. Kunst, Freude, Liebe und Fortschritt. Etwas, wo wir gemeinsam drauf hinarbeiten müssen.
Inzwischen steht schon die nächste Veranstaltung mit dem Thema „DADAWOWO“ in den Startlöchern. Der Künstler beschäftigt sich mit dem Dadaismus und bietet eine offene Bühne.
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