Unter dem Titel „Das Netz der Zukunft – Zwischen Mobil und Breitband“ fand am 10. Mai im schönen Schloss Niederweis bei Bitburg der Media Day 2012 statt.
Breitbandversorgung und eine App als Reiseführer
Mit einem Grußwort des MITL (Medien- und IT-Netzwerk Trier-Luxemburg) Vorstandes Dr. Thomas Simon startete die Veranstaltung um 10 Uhr. Den Eröffnungsvortrag hielt die Staatssekretärin des Ministeriums für Inneres, Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz Heike Raab. Ihr Vortrag behandelte das Thema der Breitbandversorgung in Rheinland-Pfalz. Hier schilderte sie, dass eine Breitbandversorgung in erster Linie Aufgabe der Wirtschaft sei. Leider gebe es, besonders in den Grenzgebieten der Länder, noch extrem unterversorgte Gebiete. Für diese sei es sehr wichtig mehr Fördermittel zur Verfügung zu stellen, damit eine Breitbandversorgung möglich wird.
Im nächsten Beitrag „Mobile Media im Tourismus: Das Smartphone als Gästeführer” stellte der Produzent und Creative Director von audiobits Markus Ludwig eine interessante App für das iOS vor, die das Reisen durch Deutschland spannend und unterhaltsam machen soll. Dafür zeigte er am Beispiel von Trier wie die Applikation funktioniert. Er stellte zwei Routen durch Trier vor, eine kommentiert von einem Weinhändler und einer Nonne aus vergangenen Jahrhunderten und eine, speziell für Kinder gemachte Tour, kommentiert von einem kleinen Jungen aus römischer Zeit. Diese Routen waren unterlegt von Sprachausgaben, um somit eine informative Reise zu garantieren.
Webseiten ins richtige Format bringen und die perfekte App
Nach einer kurzen Kaffeepause stand der nächste Programmpunkt an: Thomas Vatheuer, Diplom-Journalist und Gründer des Unternehmens regioreporter (erste Cross-Media Agentur für Inhalte in Text, Bild und Video) stellte die Frage „Wie verändert mobile Kommunikation unser Denken und Sprechen, unser Handeln und Verhalten?“ In seinem Vortrag zeigte er, wie sehr Begriffe wie „Shitstorm“, „Cloud“ und „App“ in unseren alltäglichen Sprachgebrauch eingeflossen sind und wie sehr der Internet-User von Social Media wie Facebook abhängig ist und beeinflusst wird.
Kay Spiegel, Freelance Creative Director und Inhaber der Agentur Spiegel, folgte als nächstes mit seinem Votrag „Die Zukunft der Webnutzung mit Fokus auf Responsive Design und Mobile First“. Er zeigte interessant und informativ auf, zu welchen Problemen es bei dem Auftritt von Webseiten auf verschiedenen Geräten kommen und wie man diese durch die Hilfe von Responsive Design lösen kann.
Nach einer einstündigen Mittagspause bei Kartoffelsuppe und belegten Brötchen, folgte dann der Beitrag von Hendrik Hoehndorf, Director Business Development der Firma ROAMSYS. Titel seines Vortrags lautete “Die technische Infrastruktur der Breitband- und Mobilversorgung”, in dem er unter anderem sehr einfach und interessant erklärte, wie das mit dem Mobilfunknetz überhaupt funktioniert. Hier erläuterte er u. a. dessen Aufteilung in einzelne Zellen und die damit verbundenen Schwierigkeiten: Wenn in einer Zelle viele Menschen gleichzeitig mit ihrem Handy das Internet nutzen, schrumpfe die Zelle, wodurch es nur noch zu einer sehr langsamen Nutzung des mobilen Internets kommen kann.
Anschließend folgte der Vortrag von Björn Rohles von POLYBYTES zur ”Entstehung einer mobilen Applikation für mittelständische Unternehmen.” Hier zeigte er auf, dass man bei der Entwicklung einer „perfekten App“ vor allem die Zielgruppe der Applikation genau im Fokus haben muss. Man müsse zudem erkennen, welche Werte für sie wichtig seien, worauf der User besonderen Wert lege und was eine App erfolgreich machen würde. Des Weiteren beleuchtete er Vor- und Nachteile bestimmter App-Formen, wie Native Apps und Mobile Apps.
Breitbandversorgung zum Zweiten und Podiumsdiskussion
Die Vortragsreihe schloss mit einem Bericht vom Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm Dr. Joachim Streit ab. Titel seines Beitrags war die “Breitbandversorgung im ländlichen Raum bzw. deren Ausbau in der Region Bitburg-Prüm” ab. Dieser sprach, wie deutlich am Titel zu erkennen, das Problem der Breitbandversorgung im ländlichen Raum an und zeigte dafür anhand von Grafiken die derzeitige, doch eher schlechte, Verteilung auf. Zusammen mit dem ersten Beitrag von Heike Raab, rahmte dieser Beitrag die Vortragsreihe ein und schaffte somit einen perfekten Abschluss.
Nach einer weiteren kleinen Pause stand dann als letzter Programmpunkt eine Podiumsdiskussion zwischen u.a. Herrn Streit und dem Kreisvorstand der Piratenpartei Trier Christian Hautmann auf dem Plan. Moderiert wurde das Ganze von Benjamin Judith, der schon locker und aufgeweckt durch die Vortragsreihe führte. Während dieser Podiumsdiskussion wurde noch einmal das Thema der Veranstaltung aufgegriffen. Die Beteiligten stellten heraus, wie wichtig mobiles Internet geworden sei und besprachen, wie eine gute, landesweite Breitbandversorgung auch in die am dünnsten besiedelten Gebiete gewährleistet werden könnte.
Das persönliche Fazit: Die Vortragsreihe hat gezeigt, wie wichtig das Internet und insbesondere auch das mobile Internet, im Leben der Menschen geworden ist. Nur wenige können sich ihren Alltag ohne ihr Smartphone noch vorstellen, vieles wird immer mehr online organisiert (z.B. Bankgeschäfte). Selbst soziale Kontakte werden durch Hilfe von Social Media gepflegt und Apps bringen Spaß, gestalten eine Reise interessanter oder erleichtern sogar das tägliche Leben. Die Zukunft liegt ganz klar in den Händen derer, die das Internet nicht als Gefahr ansehen, sondern wissen, wie man damit umzugehen hat und wie man es sinnvoll in seinem Leben oder seiner Arbeit einsetzen kann.
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