Auch das Rückspiel gegen Aufsteiger Crailsheim gerät für die TBB zum Desaster. Ricky Harris und Vitalis Chikoko sind gegen spielfreudige Gäste weitgehend auf sich gestellt.
Trier. Eine konfuse Vorstellung gegen die in der Tabelle schon abgeschlagenen Gäste bringt sich die TBB wieder in Abstiegsgefahr. Crailsheim bekam reichlich Platz, nutzte die offenen Würfe vorzüglich und ließ den Ball uneigennützig rotieren. Angeführt von einem bestens aufgelegten Garrett Sim (19 Punkte, 78% FG, 5 Assists) gab der vermeintlich sichere Absteiger von Beginn an mächtig Gas. Trier lag nach dem ersten Viertel schon mit 12:25 zurück und strahlte nur in Gestalt von Vitalis Chikoko nenneswerte Korbgefahr aus. Dem Simbabwer sprangen im zweiten Viertel zwar Ricky Harris und der (erneut gute) Marko Lukovic zur Seite. Im Gegensatz zu den dynamischen Spielzügen der Gäste quälten sich Chikoko und Lukovic jedoch durch das 1-gegen-1 im Low-Post – eindeutig der schwierigere Weg, wie auch die Wurfquote letztlich nachweist.
Mit dem 36:44-Halbzeitstand konnte sich Trier noch glücklich schätzen, keinem zweistelligen Rückstand hinterherzulaufen. Nach den fatalen Fehlern der ersten Halbzeit kämpften sich die Hausherren im dritten Viertel wieder heran, vor allem die Umstellung auf eine Ganzfeldpresse brachte die hervorragende Ballbewegung der Merlins ins Stocken. Ein Anderson-Dreier sowie zwei Aktionen von Chikoko brachten die allzu stille Arena nach dem Seitenwechsel in Stimmung, die Partie nach dem 47:48 wieder offen.
Vier Spieler nach Grippewelle geschwächt – Saibou stark
Der Umbruch erinnerte an den Zwischenspurt gegen Bremerhaven, doch die Hoffnungen währten nicht lange – nach Chikokos Auswechslung fehlte den limitierten Gastgebern die rettende Anspielstation am Zonenrand, denn weder Stefan Schmidt noch der krankheitsbedingt aussetzende Dennis Kramer konnten sein Fehlen kompensieren. In der Folge wurde das Spiel der TBB wieder fehleranfälliger (18 Ballverluste bei Spielende), wobei sich allerdings auch die Gäste nicht mit allzu viel Ruhm bekleckerten – zu diesem Zeitpunkt ein klassisches Kellerduell. Auf Seiten der Gäste gab ausgerechnet Joshiko Saibou seinem Team den nötigen Antrieb, punktete unter anderem sehenswert in traffic zum 52:58. Trier schenkte die Partie im Schlussabschnitt nach entscheidenden Ballverlusten schließlich sang- und klanglos ab.
Schuld an der bisweilen saft- und kraftlosen Körpersprache mag freilich auch die Grippewelle sein, die nach Aussage Henrik Rödls unter der Woche gleich vier Spieler im Kader erwischte. Allerdings ließ der Headcoach dies nicht als Generalamnestie gelten: „Ich habe Schwierigkeiten, nach so einem Spiel Entschuldigungen zu suchen. Das war definitiv keine gute Leistung meiner Mannschaft. […] Wir hatten einige offene Würfe, aber die Nerven haben nicht mitgemacht. Das ist eine enttäuschende Niederlage.“ Mit der Niederlage entgehen Trier kostbare Zähler im Abstiegskampf. Vorläufiges Resultat ist der 15. Tabellenplatz, Tübingen kann die TBB am Sonntag überholen – Voraussetzung wäre allerdings ein Sieg gegen den FC Bayern München.
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Statistik
Zuschauer: 3876
Zwischenstände: 12:25 | 36:44 | 54:58 | 67:81
TBB Trier: Chikoko (21), Harris (16), Lukovic (15), Anderson (7), Vrabac (4), Bucknor (3), Schmidt (1), Mönninghoff, Canty (je 0)
Crailsheim Merlins: Sim (19), Mosley, Saibou (je 15), Agafonov, Crow (je 9), Otule, Moore (je 6), Kronhardt (3), Lemon (0)
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