Zwei Frauen, zwei Männer. Zwei Japanerinnen, zwei Deutsche. Ein Taktgefühl. Am Sonntag, 12. Januar, wird das Quartett „Meet & Beat“, im Rahmen der Kammerkonzertreihe des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier, im Pfarrsaal Christkönig sein zweites Konzert geben.
Eine ungewöhnliche Kombination: Zwei Deutsche, zwei Japanerinnen, allesamt professionelle Schlagzeuger. Zwei aus Koblenz, Michael Zeller und Akiko Shimizu, von der Rheinischen Philharmonie. Zwei aus Trier, Hans Rudolf von Philharmonischen Orchester Trier und Sakiko Idei, Professionelle Schlagzeugerin und Dozentin an der Kreismusikschule Bernkastel-Wittlich. Klingt, als hätte man sich lange gesucht, um diese Mischung hinzukriegen.
Eine interessante Mischung…
Das Gegenteil ist der Fall. „Es war eine schöne Überraschung, als man sich dann getroffen hat“, weiß Hans Rudolf noch. Zum Koblenzer Orchester gab es bereits aus Zusammenarbeiten der beiden Theater Kontakt. Bei einem Kaffee hatte er mit seinem Koblenzer Kollegen Michael Zeller schon darüber philosophiert, dass man doch ein Percussion-Quartett bilden könnte. Beide waren schon Teil eines Percussion-Duetts, da war der Schritt zur Zusammenlegung nicht weit. Dass die beiden Damen der Runde Japanerinnen sind, sogar in derselben Stadt studiert hatten, war reiner Zufall.
Aber ein glücklicher. „Man versteht sich sehr gut untereinander.“ Nicht zuletzt weil alle in dem Quartett gleichberechtigt sind. „Jeder konnte seine Ideen für gemeinsame Stücke einbringen. Genau wie persönliche Vorlieben, eben alles, was man unbedingt mal spielen wollte“, so Hans Rudolf. Das war im Mai letzten Jahres gewesen. Danach hatte man erst mal Zeit, sich alleine mit den Stücken auseinander zu setzen. Jeder für sich. Aber das Zusammenspiel am Schluss bleibt das Wichtigste. „Man muss die Ohren füreinander aufsperren“, so Sakiko Idei.
Die erste gemeinsame Probe war dann für Mitte Oktober angesetzt. Danach traf man sich ein bis zwei mal die Woche in Koblenz. Darin war man sich schnell einig. „In Koblenz war einfach mehr Platz, außerdem waren die Instrumente, mit denen wir auftreten wollten, alle vor Ort. Das heißt, wir mussten sie nicht erst hinbringen und aufbauen.“ Da haben andere Musiker es etwas leichter als Schlagzeuger, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Marimbaphon kann zum Beispiel drei Meter lang sein, da überlegt man sich den Transport zweimal. Eine Gitarre passt in jeden PKW, für manche Pauken braucht man schon mal einen LKW zum Transport.
…und ein harmonisches Paket.
Wer sich nun denkt, dass man mit einem Schlagzeug nicht viel machen kann, außer eben es zu schlagen, der sei eines Besseren belehrt: Allein dem Becken widmen die vier ein komplettes Stück. „Man kann viele Sachen mit einem Schlagzeug machen. Genauso mit einem Becken, es kommt auch immer darauf an, wie man es spielt“, weiß Sakiko Idei. Nicht zuletzt kommt es natürlich auch auf die Präsentation des Ganzen an. „Eine Kleine Tischmusik“ heißt das Stück bei dem nach Herzenslust auf Tischen mitgetrommelt werden darf. Entsprechend spielen die Vier mit Kochlöffeln. Das Stück „Drumming“ des Komponisten Steve Reich lieferte die Vorlage für den Titel des Konzerts, mit dem die Vier schon in Koblenz auftraten. Dort auch im Rahmen der Kammerkonzerte und mit viel positivem Feedback zu ihrem bunten Programm. „Unser Zusammenspiel wurde während der Proben schon immer lebendiger, beim Auftritt ist die Energie dann praktisch explodiert“, so Idei.
Für ihr Konzert am Sonntag, 12. Januar, in Christkönig wünschen sich die Vier vor allem eines: jede Menge interessierte Zuhörer. Und natürlich würden sie sich darüber freuen, wenn es nicht das letzte gemeinsame Konzert bleiben sollte. Mal außerhalb von Trier und Koblenz auftreten wäre schließlich auch schön. Und eines Tages vielleicht sogar „in Japan“. Zumindest würde Sakiko Idei sich das wünschen.
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