„Carneval di Venezia“ lautet das Motto des Karneval-Vereins Ruwer für die 5. Jahreszeit. Was allerdings das gestrige Ordensfest in der mit viel Aufwand und Liebe umdekorierten Turnhalle der Grundschule Trier-Ruwer geradezu markierte, waren die übergroßen Gummibärchen-Packungen, welche die jüngsten und die jungen Tänzerinnen der Minigarde und der Prinzengarde überreicht bekamen.
Trier / Ruwer. Auf wen oder was der „Karneval di Venezia“ (so auf der ausliegenden Werbekarte für die Veranstaltungen des KV Ruwer) bzw. der „Carneval di Venezia“ (so auf dem 2016er Orden) Bezug nimmt, konnte man am gestrigen Tag nur erahnen. Oliver Lenz, als erster Vorsitzender und Sprecher des Ordensfestes, jedenfalls meinte sinngemäß: Weil mögliche Ruwerer Eroberungen gerade nur die Mosel auf und ab hätten gelingen können, blieb das ersehnte Ziel Venedig ein ferner Traum. Allerdings lassen sich an Karneval Träume verwirklichen – so dass ganz einfach Venedig nach Ruwer gebracht wurde.
Warum wenige Worte viel Freude machen.
Schnell, unkompliziert und eine Lektion für die Zukunft: Die Mahnungen des Oliver Lenz an das Publikum doch etwas leiser zu sein, sollte allgemein die Organisatoren eines Ordensfestes interessieren. Denn der Lärmpegel reduziert sich abrupt, wenn auf der Bühne etwas geboten wurde. Daraus lässt sich ableiten: Stimmungs-Verderber sind Worte und Formalitäten – zumindest ein Zuviel davon. Und das vor allem dann, wenn man „die Jugend“ in so deutlicher Form „mit dabei“ hat!
Musik macht gute Laune – der Tanz der Minigarde und der Prinzengarde lockte alle Blicke auf die Bühne. Keine Frau und kein Mann in der Halle konnten da an Applaus sparen.
Prinzenpaar-Formalitäten benötigen 60 Minuten
So war die Verabschiedung von Prinz Günther I und Prinzessin Heide-Marie Monika I ein Schnelldurchgang:
War der Vortrag der elf Ruwerer Karnevals-Gesetze 2016 durch die Ortsvorsteherin Monika Thenot und Hermann Ley zeremonielle Nebensache:
Und auch die Krönung des neuen Prinzenpaares Markus I vom schmucken Volkswagenzentrum und Silvia I mit der kreativen Ader erfolgte in einem ad hoc von insgesamt sechzig Minuten, in dem sogar noch die Schlüsselübergabe Platz gefunden hat.
Das neue Prinzenpaar jedenfalls scheint der Hauptsache des Karnevals verbunden zu sein: dem Feiern.
Und „Venedig“ – nun ja – das lässt sich in Ruwer mit einem schönen und überdimensionalen Scherenschnitt an der Wand ganz gut feiern. Und das – glücklicherweise – trockenen Fußes, auch wenn die Kehle mal einen karnevalistischen Schluck über den Durst getrunken hat. Kanäle in Ruwer jedenfalls gehören zur Fantasie und das „große fließende Wasser“ ist auch kein überdimensionaler Kanal oder die Lagune von Venedig bzw. das Adriatische Meer! Nein! Wenn jemand fragt: „das große fließende Wasser“ ist die Mosel!
Fotos / Filme: C. Maisenbacher – das Titelfoto zeigt Prinzessin Silvia I und Prinz Markus I neben dem 1. Vorsitzenden des KV Ruwer, Oliver Lenz.
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