Die Talsohle scheint durchschritten. Geht es jetzt aufwärts?
Trier. Das Interims-Trio Rudi Thömmes, Michael Weirich und Daniel Paulus schafft mit einem souveränen 4:0 Erfolg gegen Astoria Walldorf den zweiten Saisonsieg. Von Anfang zeigte die Eintracht den dringend benötigten Willen und auch das Glück war mit den Tüchtigen. Vor Glückseligkeit und Erleichterung wurden viele Superlative gebraucht, aber eins ist klar: Der SVE liegt nach dem katastrophalen Saisonstart immer noch auf dem letzten Platz der Tabelle. Und Samstag geht es auswärts zum Derby gegen den starken 1. FC Saarbrücken.
Wie ist die Perspektive?
Eventuelle Versäumnisse in der Vorbereitung können allenfalls in der zweiwöchigen Pause (14.10. bis 28.10.) aufgearbeitet werden und das auch nur ansatzweise. Hierfür braucht man aber einen neuen Trainer, der im Moment noch gesucht wird. Co-Trainer Rudi Thömmes als interne Option besitzt derzeit nicht die Lizenz um zum Cheftrainer befördert zu werden, die besaßen andere aber auch nicht und haben sie während ihrer Interimszeit nachgemacht. Dann stellt sich aber die Frage, ob die Doppelbelastung das richtige für die Mannschaft in der Situation ist…
Weitere Namen die derzeit hinter vorgehaltener Hand genannt werden sind Jürgen Kohler, Paul Linz und Thomas Stratos – der eine mehr realisitisch, der andere weniger. Doch ist die aktuelle Situation tatsächlich dem Trainer vorzuwerfen oder auch der Mannschaft, die gegen Walldorf wie ausgewechselt auftrat? Wie stark ist der Teamgeist wirklich? Und haben einzelne oder mehrere für die Entlassung von Rubeck gearbeitet?
Die kommenden Wochen werden auch eine Bewährungsprobe für die Mannschaft, denn mit Rubeck verließ auch Heiner Semar als sportlicher Leiter die Eintracht. Auch hier wird es einen Neuen geben (müssen). Und spätestens dann wird sich auch das Gesicht der Mannschaft verändern. Wer seinen Job an der Mosel behalten möchte, muss jetzt mit dem neuen Trainer an einem Strang ziehen, Ausreden gibt es keine mehr, insbesondere dann wenn es zur internen Lösung mit Rudi Thömmes kommen sollte.
Jene Lösung empfiehlt auch Paul Linz, der selbst nicht zur Verfügung stehen kann und will. Immerhin hat unter Thömmes auch das einstudierte 4-4-2 funktioniert. Das sollte sich in naher Zukunft bestätigen. Vielleicht nicht unbedingt im Derby gegen Saarbrücken, wo es auf die Einstellung und die Bereitschaft für den Anderen zu marschieren ankommen wird.
Spätestens aber bis zur Spielpause im Oktober sollte klar geworden sein, ob die Mannschaft Charakter hat und das 4-4-2 dauerhaft funktionieren kann. Die Zeit sollte die Eintracht dem Interims-Trio um Rudi Thömmes zugestehen und in Ruhe nach einem Trainer suchen. Denn beweisen sich Taktik und Teamgeist bis dahin nicht, wird es richtig schwer für den SVE und das Anforderungsprofil für den neuen Trainer verschiebt sich in Richtung „Motivator & Feuerwehrmann“…
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