Von Florian Schlecht
Auf den letzten Drücker bekam Fußball-Regionalligist Eintracht Trier noch ein Testspiel für Samstag. Mit 10:0 wurde dort die SG Oberweis in Niederkail bezwungen. Trainer Roland Seitz freute sich über viele Chancen – und kündigte Gespräche mit den Probespielern Markus Fuchs und Maximilian Watzka an.
Die Handy-Leitungen glühten am Samstag. Zunächst erfuhr Roland Seitz, dass das Testspiel in Ringhuscheid gegen die SG Großkampen den Wetterverhältnissen zum Opfer fiel. 51 Liter Regen pro Quadratmeter, das hielt der Rasen beim besten Willen nicht aus. Als es für die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier nach einer Trainingseinheit aussah, da kam die Idee auf, anstelle der Rheinlandliga-Reserve das Freundschaftsspiel in Niederkail gegen den Bezirksliga-Aufsteiger SG Oberweis zu bestreiten. U23-Trainer Herbert Herres war angetan, hatte seine Mannschaft schon nach dem Auftritt tags zuvor gegen Victoria Rosport (4:2) anstrengende Minuten in den Knochen. So fuhren die Spieler mit ihren Autos los – und gewannen den Schnelltest gegen Oberweis souverän mit 10:0 (3:0). Es war im vierten Testspiel der höchste Sieg der Vorbereitung 2012, in dem Seitz im zweiten Durchgang auch einige Spieler aus der Reserve auflaufen ließ. „Ich bin froh, dass wir uns so viele Chancen herausgespielt und Tore geschossen haben. Wir sind konzentrierter aufgetreten als beim 7:3 gegen Schoden.“ Bis auf Baldo di Gregorio (muskuläre Probleme) standen dem Fußballlehrer alle Kräfte zur Verfügung.
Baldige Gespräche kündigte der Trainer nach dem Abpfiff mit den Probespielern Markus Fuchs (zuletzt 1. FC Saarbrücken) und Maximilian Watzka (RB Leipzig) an. „Angebote liegen beiden nicht vor“, sagte er zwar. Aber in den nächsten Tagen könnte möglicherweise über eine gemeinsame Zukunft diskutiert werden. „Wir müssen abwarten“, sagt Seitz zu der Personalie Fuchs, bei dem die Entscheidung offenbar auch von persönlichen Gründen abhängt. Das Zeugnis, das der Trainer dem Angreifer ausstellt: „Er weiß, wo das Tor steht und ist ein Strafraumstürmer, der Tore macht.“ Bei Watzka, der noch in Leipzig wohnt, wollte Seitz ebenfalls den Dialog suchen. Volkan Okumak (Bayer Leverkusen II), der erneut vorspielte, scheint aus dem Rennen zu sein. „Das wird eher nichts.“
Abelski und Kuduzovic treffen vor der Pause
Das Testspiel gegen Oberweis ist schnell erklärt. Es war ein Spiel, das sich fast ausschließlich in der Hälfte des Bezirksligisten abspielte, der mit aller Macht verteidigte. Eine halbe Stunde dauerte es, bis die Eintracht nach einigen vergebenen Möglichkeiten richtig in Schwung kam und Lösungswege gegen das hartnäckige Bollwerk fand. Alon Abelski traf aus 16 Metern wuchtig zur Führung (30.) und legte nach, als er einen Pfostenschuss von Chhunly Pagenburg abstaubte (41.), der nach muskulären Problemen wieder zum Einsatz kam. Das galt auch für Fahrudin Kuduzovic, den Mr. Zuverlässig am Elfmeterpunkt, der per Strafstoß den 3:0-Halbzeitstand herstellte (45.). Gegen Wuppertal hatte noch Baldo di Gregorio einen Elfer vergeben, gegen Schoden zielte Watzka an die Latte.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Trierer deutlich zielstrebiger. Fabian Zittlau schoss zum 4:0 ins lange Eck (55.), ehe durchgewechselt wurde. Burak Sözen freute sich danach über sein erstes Tor für die Regionalliga-Mannschaft nach feiner Vorarbeit von U23-Leihgabe Kevin Arbeck (62.). Dann waren die Testspieler Markus Fuchs (65.) und Volkan Okumak (67.) dran. Es folgte Christoph Anton, der für reichlich Schwung sorgte und sich mit einem Doppelpack belohnte (78., 86.) – einmal traf der kleinste Mann auf dem Feld sogar mit dem Kopf. Steven Kröner setzte den Schlusspunkt mit einem Freistoß aus 25 Metern (88.). Der Schnelltest nach glühenden Handyleitungen hatte sich gelohnt.
Statistik
Eintracht Trier – SG Oberweis 10:0 (3:0)
Trier: Lengsfeld – Brighache (56. F. Mohsmann), Spang, Hollmann (56. Balotu), Zittlau (56. R. Mohsmann) – Kröner – Lewerenz (46. Anton), Abelski (46. Fuchs), Kuduzovic (56. Arbeck), Watzka (56. Okumak) – Pagenburg (46. Sözen).
Tore: 1:0, 2:0 Abelski (30., 41.), 3:0 Kuduzovic (45., Foulelfmeter), 4:0 Zittlau (55.), 5:0 Sözen (62.), 6:0 Fuchs (65.), 7:0 Okumak (67.), 8:0 Anton (78.), 9:0 Anton (86.), 10:0 Kröner (88.).
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