Von Florian Schlecht
Experimente bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, ein flottes Spiel zweier Aufstiegsrivalen und einige personelle Ausfälle: Die SV Elversberg und Eintracht Trier trennten sich auf Kunstrasen mit 2:2.
Eintracht Trier hat in seinem zweiten Testspiel in der Wintervorbereitung das zweite Unentschieden erzielt. Nach dem 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern errang die Mannschaft beim Aufstiegsrivalen und Regionalliga-Tabellenführer SV Elversberg auf Kunstrasen ein 2:2. „Die Jungs haben einen guten Job gemacht. Es war nicht einfach aufgrund der Bedingungen mit einem rutschigen Platz und den personellen Problemen“, befand Trainer Roland Seitz, der auf viele Leistungsträger verzichten musste. Stephan Loboué (Rippenprellung), Baldo di Gregorio (Muskelbeschwerden), Mario Klinger, Fahrudin Kuduzovic (Sprunggelenk), Alon Abelski (Achillessehne) sowie Chhunly Pagenburg (Adduktoren) hatten die Reise ins Saarland ebenso wenig angetreten wie Christoph Anton, Erik Michels (beide FSJ-Lehrgang) und der frisch operierte Markus Fuchs (Muskelabriss in den Adduktoren). So griff der Trainer auf einige Leihgaben aus der U23 sowie U19 wie Kevin Heinz, Robin Garnier, Tim Hartmann, Besart Aliu und Ramon Stief zurück.
Der Rumpfkader bewährte sich aber bei dem Spitzenreiter. Es deutete sich sogar an, dass das Aufeinandertreffen in der Liga, das Mitte April terminiert ist, ein heißer Tanz werden kann, wenn beide Teams ihren Level halten. In der Anfangsphase beeindruckte Trier durch ein ruhiges Aufbauspiel, wodurch es den ersten Minuten den eigenen Stempel aufdrücken konnte. Zwar musste Andreas Lengsfeld seine Mannschaft noch vor einem Rückstand bewahren, als er einen Schuss von Thorsten Reiß aus kurzer Distanz glänzend entschärfte (7.). Aber kurz darauf behielt Steven Lewerenz freistehend vor dem Ex-Trierer Kenneth Kronholm im Elversberger Tor die Nerven und traf zum 0:1 (8.). Maximilian Watzka hatte die gegnerische Abwehr zuvor mit einem feinen Pass ausgehebelt.
Neuzugang Gallego überzeugt bei Elversberg
Danach tauten die Platzherren trotz eisiger Temperaturen unter dem Gefrierpunkt langsam auf – und stellten unter Beweis, in der Winterpause einen erneuten Schub an Qualität erworben zu haben. Besonders die Offensive mit dem hochmotivierten Neuzugang Marc Gallego, der im Angriff begann, überzeugte über flinke Kombinationen. Das stellte die Trierer Defensive vor Probleme – und offenbarte Schwächen in der Zuordnung. Nach einer Flanke von Alexander Buch stand Gallego im Strafraum völlig frei und traf mit seinen gerade mal 1,77 Metern per Kopf zum 1:1 (24.). „Das durfte nicht sein und wurde in der Kabine auch klar angesprochen“, monierte Seitz. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie da enger an den Leuten stehen müssen.“ Vor der Pausen-Ansprache legte Elversberg aber erneut nach. Gallego bewies neben der Torgefahr auch Übersicht und legte von der Grundlinie zurück auf Christian Grimm, der das 2:1 erzielte (39.). Abedin Krasniqi verpasste anschließend aus guter Position die Vorentscheidung (42.).
Nach dem Seitenwechsel agierte Trier wieder mit mehr Mut und Schwung. Youngster Burak Sözen, der wie Christopher Spang in der Anfangself startete, glich zum 2:2 aus (53.). So läutete der Stürmer eine Phase ein, in der die Eintracht sogar den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Erneut war es der ansonsten unauffällige Sözen, der die Chance verbuchte, aber den Ball über den Kasten der Heimelf zimmerte. „Elversberg hätte erhöhen, wir durch diese Möglichkeit in Führung gehen können“, sah Seitz so ein leistungsgerechtes Remis.
In der letzten halben Stunde ging der Spielfluss auf beiden Seiten durch etliche Wechsel etwas verloren. Seitz war jedoch froh, einige Experimente ausprobieren zu können. Torge Hollmann kam so mal in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, Maximilian Watzka als Spielmacher. Nach dem Auslaufen am Sonntag hat die Mannschaft bis Dienstag frei. Ab dann wird sie wieder zweimal am Tag trainieren. Das nächste Testspiel ist für den kommenden Samstag, 26. Januar (14 Uhr) bei Oberligist Borussia Neunkirchen angesetzt.
Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache (78. Ramon), Konrad, Hollmann (71. Garnier), Zittlau (78. Heinz) – Kröner, Spang – Lewerenz, Watzka, Hartmann (46. Dingels) – Sözen (67. Aliu).
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