Von der Eintracht berichtet
Andreas Maldener
Drittes Testspiel, dritter Sieg. Am heutigen Donnerstagabend schlug Fußball-Regionalligist Eintracht Trier den von Ex-Eintrachtler Harry Koch trainierten Rheinlandligisten SV Dörbach auf dem Kunstrasenplatz des Moselstadion-Geländes mit 4:0 und setzte damit die Testspiel-Siegesserie weiter fort. Die Treffer erzielten Johannes Kühne (34.), Olivier Mvondo (65.), Tim Eckstein (75.) sowie Fahrudin Kuduzovic (86.). Zumindest am Spielfeldrand anwesend war der zweite SVE-Neuzugang der Winterpause, Ahmet Kulabas vom 1. FC Heidenheim.
Foto: Erzielte den schönen Treffer zum 2:0: Olivier Mvondo
Bei eisigen Temperaturen ist ein steinharter Kunstrasenplatz nicht gut zu bespielen. Zu dieser Erkenntnis kam wohl auch Eintracht-Trainer Roland Seitz, als er seinen Kader für das heutige Testspiel zusammenstellte. Nahezu die gesamte Stammformation der vergangenen Hinrunde – darunter Thomas Kraus, Kapitän Josef Cinar, Alban Meha und auch Thomas Drescher – fehlte beim am Ende klaren 4:0 Testspielerfolg der Eintracht gegen den SV Dörbach am heutigen Abend.
„Es ist immer schwer, auf einem kleinen Kunstrasen zu spielen, zudem sind die Lichtverhältnisse hier auch nicht optimal, aber die Mannschaft, die so noch nie zusammengespielt hat, hat ihre Aufgabe gut erledigt“, resümiert Roland Seitz die Partie. In der Tat stellte der Coach heute seine kreative Seite unter Beweis: Mit Sebastian Ting auf der linken Verteidigerposition und Thomas Kempny als Pendant auf der rechten Seite agierten zwei SVE-Spieler auf ungewohnten Positionen. Komplettiert wurde der Defensivverbund durch die wieder genesenen Michael Dingels und Johannes Kühne. Im Mittelfeld begann die Eintracht mit Max Bachl-Staudinger auf der defensiven Position, Pierro Saccone spielte auf seiner Stammposition im offensiven Mittelfeld. Flankiert wurden Bachl-Staudinger und Saccone von Julian Bidon auf der linken Seite und Olivier Mvondo auf dem rechten Flügel. Die Sturmabteilung bildeten zumindest in Hälfte eins Nico Patschinski und Wolfgang Mair. Für den Österreicher Testspieler war diese erste Halbzeit gleichzeitig auch die letzte bei der Eintracht. „Wir werden ihn nicht verpflichten, aber er hatte es verdient, heute noch einmal spielen zu dürfen“, begründet Seitz seine Entscheidung, Mair noch einmal 45 Minuten spielen zu lassen. Ein Zeichen des Respekts.
Foto: Er trägt ab sofort das Trikot mit der Porta Nigra auf der Brust: Neuzugang Ahmet Kulabas
Hauptgrund dafür, dass Mair die Moselstadt morgen wieder verlassen wird, ist vermutlich die heute bekannt gegebene Verpflichtung von Ahmet Kulabas. Der Deutsch-Türke Kulabas wechselt ablösefrei vom Drittligisten 1. FC Heidenheim an die Mosel. Bereits heute war Kulabas in Trier, nach dem obligatorischen Medizincheck am morgigen Freitag bei Vereinsarzt Dr. Peter Krapf und der anschließenden Wohnungssuche wird er das erste Training zusammen mit der Mannschaft absolvieren. „Wir waren in Heidenheim im Sturm einfach zu gut besetzt, ich kam nur zu vier Kurzeinsätzen“, nennt Kulabas einen der Hauptgründe für einen Wechsel. Hinzu käme, dass er Roland Seitz bereits „seit vielen Jahren kennt und schätzt.“ Sich selbst beschreibt der 23-jährige als klassischen Offensivallrounder, seine Ziele sind klar definiert:“Ich will 100 Prozent geben und so viele Tore schießen wie nur möglich, um dem Traditionsverein Trier zum Aufstieg zu verhelfen. Denn Eintracht Trier gehört nicht in die Regionalliga.“ Auch Roland Seitz hat klare Vorstellungen von seinem neuen Stürmer:“Ich bin sehr froh dass der Wechsel funktioniert hat, ich habe aber auch lange dafür gekämpft. Ahmed weiß, wo das Tor steht, und ich hoffe dass er das auch zeigen kann.“
Zumindest heute durfte er seinen Torriecher noch nicht unter Beweis stellen. Doch seine neuen Mitspieler zeigten sich vor allem in Halbzeit zwei in Torlaune. Die Partie nahm nach dem Anpfiff nur sehr langsam an Fahrt auf, beide Mannschaften suchten nicht wirklich den Weg zum Abschluss, der Ball hielt sich häufig im Mittelfeld auf. Erst nach 34. Minuten konnte Johannes Kühne nach einer Flanke von Pierro Saccone per Kopf das 1:0 erzielen. Auch nach der Halbzeitpause begann das Spiel wieder äußerst stockend. „Wir haben in dieser Phase oft zu kompliziert gespielt, die Fehlerquote war zu hoch“, bemängelt der Trainer. Nach 64. Minuten erzielte Olivier Mvondo mit einem eleganten Außenrist-Schuss über den Dörbacher Keeper hinweg die 2:0-Führung, ehe zehn Minuten später Tim Eckstein nach einem schnell ausgeführten Patschinski-Freistoß das 3:0 besorgte. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff durfte dann auch Neuzugang Fahrudin Kudzovic bereits zum zweiten Mal im Eintracht-Dress jubeln, der zusammen mit Stefan Kohler und Tim Eckstein zur Halbzeit eingewechselt wurde. Nachdem Tim Eckstein den Dörbacher Keeper schwindelig gespielt hatte, schob er den Ball in die Mitte, wo „Faz“ nur noch den Fuß hinhalten musste.
Die letzten beiden Testspiele vor Beginn der Rückrunde bestreitet Eintracht Trier am kommenden Samstag und Sonntag, jeweils 14 Uhr, in Herrenberg südlich von Stuttgart gegen Süd-Regionalligist SC Pfullendorf und Oberligist Stuttgarter Kickers.
Fazit: Mit einer so noch nie dagewesenen Aufstellung und fast ohne die komplette „erste Garde“ gelingt Eintracht Trier dennoch ein souveräner 4:0-Testspielerfolg, der zeigte, dass auch auf die zweite Reihe Verlass ist.
Aufstellung Eintracht Trier: Basquit – Ting, Kühne, Dingels, Kempny – Bachl-Staudinger (ab 45. Kohler), Bidon, Mvondo, Saccone (ab 45. Kuduzovic) – Mair (ab 45. Eckstein), Patschinski
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Fotos: Anna Lena Bauer (1); Archiv 1. FC Nürnberg (2)
Daniel Maximini meint
Ich mag mich irren, aber hat „Faz“ nicht schon gegen Idar-Oberstein getroffen?