Jetzt ist es amtlich! Alban Meha, Offensivspieler von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier, wird die Moselstadt in der kommenden Saison verlassen. Den 25-jährigen Kosovaren zieht es zum Zweitligisten SC 07 Paderborn. Bei den Westfalen unterschrieb Meha, der in der laufenden Saison in 31 Spielen für die Eintracht 14 Tore erzielte, am Montag einen Zwei-Jahres-Vertrag.
„Alban Meha ist jetzt 25 Jahre alt, es ist vielleicht seine letzte Chance im Profifußball Fuß zu fassen, deswegen musste er dieses Angebot nutzen“, beschreibt Dirk Lips, Mehas Berater, die Beweggründe für den Wechsel nach Paderborn im Gespräch mit 5vier-Redakteur Andreas Maldener. Dass ihn ein solches Angebot für den Offensivspieler mit überragenden Freistoßqualitäten gerade aus Westfalen erreichte, verwundert Lips nicht:“Die Anfrage kam von einem etablierten Zweitligisten, der in der vergangenen Saison Platz fünf erreichte, in diesem Jahr jedoch zu schwach in der Offensive war, was Alban natürlich zu Gute kam.“ Am Samstag beim 2:0-Erfolg der Eintracht gegen die SV 07 Elversberg machte sich Roger Schmidt, der heute vom SC Paderborn offiziell als neuer Trainer für die kommenden Spielzeit vorgestellt wurde, selbst ein Bild von den Stärken des Kosovaren.
Prompt bereitete Meha mit einem exakten Pass das 1:0 durch Ahmet Kulabas vor, das 2:0 erzielte Meha mit seiner unnachahmlichen Schusstechnik per Freistoß selbst. Die Personalie Schmidt selbst spielte laut Lips beim Wechsel jedoch keine gesonderte Rolle:“Die Anfrage aus Paderborn kam bereits vor einigen Wochen, als die Entscheidung in der Trainerfrage noch gar nicht gefällt war.“ Ebenso wenig war die von Vorstandsseite bereits angekündigte Etatkürzung bei Eintracht Trier in der kommenden Saison ein Grund, den Wechsel zum Zweitligisten in trockene Tücher zu bringen. Denn bereits in der Winterpause gab es Mehas Berater zufolge konkrete Angebote aus höherklassigen Ligen, eine Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt beim SVE hätte einen Wechsel bereits im Januar möglich gemacht .
„Alban ist aber kein Wandervogel, er selbst wollte in Trier bleiben und das zu Ende bringen was er dort begonnen hatte“, beschreibt Lips die Situation zu Saisonhalbzeit. Das Trier seinem Schützling als Sprungbrett für höherklassige Vereine gedient hat, will der Berater nicht leugnen:“Wenn er noch einmal die Chance bekommen wollte, höherklassig zu spielen, musste er zu einem Verein wechseln, wo seine offensiven Stärken zum Tragen kommen. Deswegen kam der Wechsel nach Trier zu Stande. Denn er kannte Roland Seitz bereits aus Reutlingen und wusste, dass er die Rückendeckung bekommen wird, die er braucht, um den Schritt nach vorne zu machen.“ Und er bekam die Rückendeckung, in Trier zeigte Meha schnell, dass er ein Spieler mit außergewöhnlichen offensiven Fähigkeiten ist, in der Rückrunde verbesserte er zudem seine oft kritisierte Defensivarbeit. Ein Faktor, der für seinen neuen Trainer Roger Schmidt sicherlich nicht unerheblich gewesen sein wird.
Eintracht-Trainer Roland Seitz zeigte sich wenig überrascht von der schnellen Einigung zwischen Meha und dem SC Paderborn, bereits vor dem Heimspiel gegen Elversberg hatte Seitz angekündigt, dass Verein und Trainerstab sich darauf einstellen müssten, dass der Kosovare den Verein zum Saisonende verlassen wird. „Der Wechsel hatte sich angekündigt, aber ich freue mich für Alban, denn er hat es sich in dieser Saison durch viele gute Leistungen erarbeitet und verdient.“
Neben Meha gab der SC Paderborn heute noch zwei weitere Neuverpflichtungen bekannt. „Wir haben herausragende Spieler aus der 3. Liga und aus der Regionalliga, die von zahlreichen Vereinen umworben waren, dazu gebracht, sich für Paderborn zu entscheiden“, wird der neue sportliche Leiter des SC, Michael Born, auf dem offiziellen Internetauftritt der Paderbornern zitiert. Neben dem Kosovaren verpflichtete der Zweitligist ebenfalls den 29-jährigen Amerikaner Matthew Taylor (17 Tore in 29 Spielen für den Drittligisten Rot-Weiß Ahlen) sowie den 27-jährigen Türke Mehmet Kara (5 Treffer in 29 Spielen für den Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster).
+++ Spielverlegung +++
Das letzte Heimspiel der Saison 2010/2011 von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier wurde neu terminiert. Die Begegnung Eintracht Trier gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln sollte ursprünglich am Samstag, 21. Mai, um 14 Uhr im Moselstadion angepfiffen werden. Neuer Termin ist Freitag, der 20. Mai, um 19 Uhr. (am)
Text: Andreas Maldener; Fotos: Anna Lena Bauer
Sievo meint
Ich bin überzeugt, dass wir auch ohne Meha in der nächsten Saison wieder guten Fußball bei der Eintracht sehen werden. Meha war oft ein Augenschmauß, aber mit zunehmender Dauer auch immer berechenbarer. Von seinen 14 wirklich herrlichen Toren waren 7 Freistöße und 2 oder 3 Elfmeter dabei. Ich denke, dass der neue „Meha-Ersatz“ auf der linken Seite auch 4 bis 5 Tore aus dem Spielverlauf schießen kann. Elfmeter können andere auch schießen, er hat ja sogar einige verschossen. Und 7 Freistoßtore werden wir auch noch hinkriegen, er hat ja fast ausnahmslos alle Freistöße geschossen.
Alban, viel Glück, wir drücken dir die Daumen.
Eintracht, weiter so wie in dieser noch laufenden Saison.
Andy Freis meint
Bin eher skeptisch ob er uns weiterhilft….Schauen wir mal
Gruß an die schöne Stadt an der Mosel
Meha-Fan meint
Sehr schade dass Meha den Verein verlässt… Aber das Argument von seinem Berater ist klar. Er kann noch einmal den Sprung in die Bundesliga schaffen. Schön, dass der Verein ihm auch keine Steine in den Weg legt. Aber Meha wird sicherlich alles geben und das entscheidende Tor im Pokalfinale schießen!
steff. meint
freue mich auch für ihn, aber 2.liga wird er nicht schaffen, meine meinung! wenn ein richtiger linksaussen kommt (wagner?) könnten wir vielleicht stärker werden, kraus rechts, wagner oder wer auch immer, links…….
Alli meint
Schade, dass Alban geht. Ob die Eintracht wohl einen Ersatz für ihn finden wird?