Hiobsbotschaft für Alon Abelski: Der offensive Mittelfeldspieler fällt wegen eines Teileinrisses im vorderen Syndesmoseband einige Wochen aus. Das Heimspiel von Eintracht Trier gegen Borussia Dortmund II steht auf der Kippe. Donnerstag entscheidet eine Platzkommission.
Die Personaldecke von Eintracht Trier wird in der kalten Jahreszeit immer dünner. Nach der Sperre von Jeremy Karikari für drei Spiele ereilte den Fußball-Regionalligisten nun die nächste Hiobsbotschaft, die im Mittelfeld-Zentrum für nicht unerhebliche Probleme sorgt. Alon Abelski muss wegen eines Teileinrisses im vorderen Syndesmoseband eine Spielpause von wahrscheinlich sechs Wochen einlegen. Der 22-jährige offensive Mittelfeldspieler hatte sich in der Vorwoche auf dem hart gefrorenen Kunstrasenplatz verletzt. Sah es zum Wochenende noch nach einer Zerrung aus, war die Diagnose am Dienstag bei Mannschaftsarzt Dr. Bernd Vogt dann niederschmetternd. „Nach frühestens vier Wochen wird Alon wieder ins Training mit der Mannschaft einsteigen. Bis dahin kann er nur ein dosiertes Reha-Programm absolvieren“, sagt der Mediziner, der sich aber nicht auf konkretes Datum der Rückkehr von Abelski festlegen will: „Was die Natur will, ist oft eine andere Sache.“
Das Syndesmoseband sorgt für Stabilität, indem es das Schienbein und das Wadenbein im Sprunggelenk zusammen hält. „Es bildet die Gabel des Sprunggelenks“, erklärt Dr. Vogt. Das „Syndesmoseband der Nation“ gehörte 2010 Michael Ballack. Der damalige Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft musste auf die Weltmeisterschaft in Südafrika verzichten, weil das Band gerissen war. Mit Abelski ist die Verletzung aber nicht zu vergleichen. „Ein Teileinriss wie bei Alon muss nicht operativ behandelt werden“, so der Mannschaftsarzt von Eintracht Trier.
Ausfall von Abelski sorgt für ein Problem im kreativen Bereich
Schmerzhaft ist die Verletzung auch sportlich. Abelski war im kreativen Spiel der Trierer das technische Element, das in der Offensive mit genialen Aktionen die Unterschiede ausmachen konnte. Sein Fußball lebt von der Unberechenbarkeit. Der Mittelfeldspieler war im vergangenen Sommer an die Mosel gewechselt. Ihn zu ersetzen, dürfte für Trainer Roland Seitz keine einfache Aufgabe werden. Im Vorfeld des letztlich ausgefallenen Schalke-Spiels spielte der Fußballlehrer mit dem Gedanken, Kapitän Torge Hollmann ins defensive Mittelfeld zu stellen und Neuzugang Daniel Bauer als „Achter“ aufzubieten. Auch Tolgay Asma kann die Rolle als Impulsgeber ausfüllen, doch der Deutsch-Türke litt lange an den Folgen eines Kreuzbandrisses und musste in der Vorbereitung zunächst wieder die Tempowechsel verinnerlichen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, das 4-1-4-1-System auf eine Taktik mit zwei Stürmern umzustellen. Ein Gedankenspiel, das Seitz auch am Freitag bei der Pressekonferenz aufstellte. Die Variante bewährte sich beim 3:2-Sieg im Spitzenspiel bei den Sportfreunden Lotte, als Thomas Kraus neben Ahmet Kulabas als nimmermüder Dauerbrenner agierte, der im Mittelfeld Löcher stopfte und in vorderster Front die Abwehrreihen unter Druck setzte.
Platzkommission entscheidet über Dortmund-Spiel
Möglicherweise hat Seitz aber noch etwas Zeit, nach dem Ausfall von Abelski eine Idee zu entwickeln. Das Heimspiel gegen Borussia Dortmund II (Samstag, 14 Uhr) steht nach Minustemperaturen und Schnee mächtig auf der Kippe. Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs sagte, dass für Donnerstag bereits eine Platzkommission eingesetzt sei, die am Vormittag entscheiden solle. „Ich war noch nicht auf dem Rasen, aber es sieht wohl eher schlecht aus. Der Platz dürfte tief gefroren und kaum zu bespielen sein.“ Für Eintracht Trier wäre es nach dem Auswärtsspiel bei Schalke 04 II bereits der zweite Ausfall in Folge. Bis auf das rheinische Nachwuchsderby zwischen dem 1. FC Köln II und Borussia Mönchengladbach II sind auch alle für diese Woche angesetzten Nachholspiele abgesagt worden. Das ist ebenso im Sinne der Mediziner: „Das Verletzungsrisiko ist bei diesen Bedingungen einfach größer“, so Dr. Bernd Vogt.
+++++Eintracht in Kürze+++++
Bei Ausfall soll ein Testspiel her – Wird das Heimspiel gegen Borussia Dortmund II abgesagt, hofft Trainer Roland Seitz laut Aussage auf der Homepage von Eintracht Trier auf ein Testspiel. Das Problem: „Wir müssen allerdings schauen, auf welchem Platz ein Spiel machbar ist.“
Wuppertal beantragt Drittliga-Lizenz – Der Wuppertaler SV gibt die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht auf – und beantragt nach dem 2:1-Sieg bei Mainz II die Lizenz für die 3. Liga. Das kündigte Präsident Friedhelm Runge dem Magazin „Reviersport“ an. Unter Trainer Hans-Günter Bruns präsentierten sich die Bergischen zuletzt gefestigt. Seit der 1:3-Niederlage in Trier fuhren sie in sechs Spielen 16 Punkte ein.
+++++Gewinnspiel+++++
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Sievo meint
Wirklich Schade für Alon, der unser Spiel bereicherte. Aber unsere Mannschaft hat schon oft bewiesen, dass sie Ausfälle kompensieren kann. Seitz hat immer wieder eine Mannschaft auf den Platz gebracht, die zusammenhielt und Siege einfuhr.