Von der Eintracht berichtet
Andreas Maldener
Am Donnerstag trifft Fußball-Regionalligist Eintracht Trier um 19 Uhr im heimischen Moselstadion auf die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen. Nach der 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag beim SC Wiedenbrück glaubt Eintracht-Trainer Roland Seitz, dass seine Mannschaft gewillt ist, den Rasen morgen endlich wieder als Sieger zu verlassen. Nicht mit von der Partie sein wird Kapitän Josef Cinar, er laboriert weiter an den Folgen einen Knieverletzung. In taktischer Hinsicht deutet sich an, dass der SVE morgen wieder mit einem offensiveren 4-4-2-System ins Spiel gehen wird.
„Wir wollen das Spiel so angehen, dass wir am Ende wieder als Sieger vom Platz gehen“, so lautet die Devise von Roland Seitz, Trainer von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier vor der Partie am Donnerstag um 19 Uhr im Trierer Moselstadion gegen die Zweitvertretung von Bundesligist Bayer Leverkusen. Der Gegner aus dem Ruhrgebiet steckt derzeit tief im Abstiegssumpf der Regionalliga West, deswegen formuliert der Trierer Coach die Einschätzung des Gegners auch als eine Warnung:“Uns erwartet morgen eine junge, engagierte Mannschaft, die um jeden Punkt kämpfen wird, um nicht abzusteigen.“ Seine eigene Truppe hingegen hinterlässt beim Oberpfälzer Übungsleiter in Diensten der Eintracht weiterhin eine engagierten Eindruck:“Wenn man in die Mannschaft reinhört merkt man, dass es gegen Leverkusen nur einen Sieger geben wird und das sind wir.“
Die bittere 0:2-Niederlage beim SC Wiedenbrück am vergangenen Wochenende scheint der Eintracht also nicht weiter nachzugehen. „Wir haben 60 Minuten gut gegen den Ball gespielt und viele Chancen erarbeitet, aber die Jungs belohnen sich eben im Moment nicht dafür“, lamentiert der Coach vor allem mit der Chancenauswertung, die bereits in den vergangenen Partien die Crux im Spiel der Moselaner gewesen ist. Um gegen Leverkusen noch torgefährlicher zu werden, wird Seitz aller Voraussicht nach in einem offensiveren 4-4-2-System spielen lassen. In den vergangenen Wochen spielte die Eintracht vornehmlich in einem 4-5-1-System mit einer einzigen Spitze. Dass diese taktische Änderung jedoch entscheidend für die Ergebnisse der letzten Wochen war, will Seitz als Begründung nicht gelten lassen. Das gewählte System mit einem nominellen Stürmern sei vor allem auf die Verletzung von Ahmet Kulabas zurückzuführen. „Da sich Tim Eckstein weder im Training noch in den Spielen der U23 für eine Position in der Startelf empfehlen konnte, war die Entscheidung klar“, begründet Seitz den Systemwechsel. Zwar kann der Trainer die aufkeimenden Kritik nicht nachvollziehen, versucht es aber zumindest:“Wir spielen einen ergebnisorientierten Sport, deswegen reagiert das Umfeld auch darauf.“
Gegen Leverkusen zwei werden also zwei Stürmer auf Torejagd gehen dürfen. Neben dem gesetzten Lukas Mössner dürfte Thomas Kraus gegen die „kleine Werkself“ im Sturmzentrum agieren, der Kameruner Olivier Mvondo wird die rechte Außenbahn beackern. Weiterhin ausfallen dagegen wird Kapitän Josef Cinar. Dessen Knieverletzung hat sich als langwieriger erwiesen als bisher erwartet. Deswegen wird wohl erneut Fabian Zittlau in der Innenverteidigung zum Zug kommen können. Bezüglich einer Vertragsverlängerung von Kapitän Cinar gibt es zumindest einen kleinen Fortschritt. Dazu Trainer Seitz:“Wir haben bereits ein sportliches Gespräch geführt und sind übereingekommen, dass wir uns nach Ostern zusammensetzen.“Erfreuliche Nachrichten konnte der Trainer bezüglich der Personalie Andreas Lengsfeld vermelden. Nach seiner äußerst langwierigen Schulterverletzung und zuletzt zwei Einsätzen in der U23 wird der Torhüter morgen seit langer Zeit wieder auf der Bank der Regionalliga-Elf platznehmen dürfen. Noch sechs Spiele müssen in dieser Regionalliga-Saison bestritten werden, dazu das Pokalfinale am 1. Juni gegen den Gewinner der Partie SpVgg Wirges gegen TuS Koblenz. „Alleine deswegen können wir nicht zu schlendern anfangen“, beschreibt Seitz die Wichtigkeit eines möglichen Pokalsieges, der mit dem Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals verbunden wäre.
Ähnlich sieht auch Vorstandssprecher Ernst Wilhelmi die aktuelle Situation:“Wir sind stolz, wo wir im Moment stehen und mit dem Pokalfinale haben wir noch ein riesiges Highlight vor der Brust. Wenn uns das jemand vor einem Jahr versprochen hätte und angesichts unseres vergleichsweise geringen Gesamtetats, wir alle hätten wohl blind unterschrieben.“ Zu der in den letzten Wochen bereits mehrfach diskutierten Frage einer verfrühten Anreise zu Auswärtsspielen – darunter vor allem die Partie bei der zweiten Mansnchaft des FC Schalke 04 – die von Vorstandsseite aus finanziellen Gründen nicht genehmigt wurden, wollte Wilhelmi auch Stellung nehmen:“Es gibt keinerlei finanzielle Probleme, soviel steht fest. Aber dennoch lassen sich auch Einsparungen vornehmen. Es ist völlig menschlich, dass Roland Seitz und ich diskutieren und ich kann auch verstehen, dass der Trainer aus sportlicher Sicht unglücklich mit dieser Entscheidung war.“ Streitpunkt war lediglich eine frühere Anreise zum Spiele gegen Schalke 04 II mit einer Übernachtung in einem nahegelegen Hotel. Die Spiele gegen Wiedenbrück am vergangenen Samstag sowie die noch anstehenden Auswärtsspiele in Mönchengladbach sowie in Verl waren nicht Grundlage der Debatte.
Am morgigen Donnerstagabend hofft die Mannschaft vor allem auf die weitere Unterstützung der Zuschauer, um gegen die zweite Mannschaft von Bayer Leverkusen nach der Niederlage in Wiedenbrück zurück in die Erfolgsspur zu finden und die Saison auf einem der vorderen drei Plätze zu beenden.
Voraussichtliche Aufstellung:
Poggenborg – Drescher, Zittlau, Hollmann, Cozza – Kohler, Meha, Mvondo, Kuduzovic – Mössner, Kraus
Rheinlandpokal aktuell
In den letzten Tagen und Wochen brodelte die Gerüchteküche um den Austragungsort des diesjährigen Finals um den Bitburger-Rheinlandpokal. Sollte Drittligist TuS Koblenz kommende Woche bei der SpVgg Wirges erwartungsgemäß ins Finale einziehen, würde wegen diverser Sicherheitsvorkehrungen ein neutraler Platz nicht in Frage kommen. Austragungsort wäre somit entweder das Moselstadion in Trier oder das Stadion Oberwerth in Koblenz. Von Verbandsseite wird jedoch bereits geplant, das diesjährige Finale in Koblenz auszutragen und das Finale der Saison 2011/2012 in Trier spielen zu lassen, da der Verband damit rechnet, dass es in den kommenden Jahren wiederholt zum Aufeinandertreffen der beiden hochrangigsten Vertreter im Pokalwettbewerb kommen wird. Zudem sieht der Verband Sicherheitsmängel im Trierer Moselstadion. „Warum sollten wir das Finale jedoch nicht in Trier austragen können, wir haben in dem selben Stadion in der 2. Bundesliga hier auch gegen Frankfurt, Köln oder Dresden gespielt“, sagt Ernst Wilhelmi. Für ihn sei die einzige faire Möglichkeit, „sich mit dem Verband sowie zwei Vertretern der beiden Vereine zusammenzusetzen und den Spielort auszulosen.“
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