Pünktlich zum Saisonstart der Regionalliga rollten die Bagger an um die dringenden und schon länger anstehenden Baumaßnahmen im Moselstadion zu beginnen. Im Fokus steht in erster Linie der Bau neuer Verkaufsräume und Toilettenanlagen sowie die Trennung des Zuschauerbereiches in Sektoren. Wann und ob die lang ersehnte Wegbefestigung kommt ist weiterhin unklar.
Wer zurzeit das Moselstadion betritt denkt erst in zweiter Linie an ein Sportstadion. Bagger, Rohre, Metallträger prägen das Bild im alten Rund. Endlich ein Lichtblick und positives Zeichen der Stadt Trier. Mittlerweile sind schon erste große Veränderungen zu erkennen: Die alte gemauerte Getränkebude direkt neben dem Haupteingang wurde abgerissen, aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen musste diese weichen bzw. verkleinert werden. Dort wo zurzeit ein großes Loch klafft soll nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten ein Verkaufsstand für Getränke, Fanshop sowie eine WC-Anlage stehen. Wenige Schritte weiter, hinter den Stahlanbauten der Haupttribüne, sollen ebenfalls zwei weitere Verkaufsstände entstehen. Am weitesten fortgeschritten sind die Bauarbeiten in der Ostkurve. Dort wo früher noch der Fanshop und der SCT-Container stand werden Verkaufsräume in Kombination mit Toiletten errichtet, hier sind bereits Teile des Fundaments und vorbereitete Elektro- und Wasseranschlüsse zu sehen.
Zusatztribüne gegen den HSV angedacht – Sektorentrennung steht an
Für den Verein Eintracht Trier scheint der Zeitpunkt der Bauarbeiten dagegen etwas unglücklich gewählt. Während des Pokalspiels gegen den Hamburger SV (25. Oktober) sind die Baustellen im Bereich der Ostkurve und Haupteingang womöglich noch nicht abgeschlossen, dies könnte den Ablauf des Spiels stören, der Verein rechnet mit einem ausverkauften Stadion. „Wir haben eine Genehmigung für eine Zusatztribüne eingereicht“, erklärte Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi gegenüber 5vier. „Die Bauarbeiten könnten uns da einen Strich durch die Rechnung machen, wir haben aber Hoffnung dass wir die Tribüne errichten können“.
Kritik kommt indes gegenüber der vorgesehenen Sektorentrennung auf. Ursprünglich war diese nicht in den Umbaumaßnahmen vorhergesehen, jedoch intervenierte der Chef Polizeiinspektion Edmondo Steri und behauptete das Moselstadion sei im jetzigen Zustand nicht regionalligatauglich. Laut Ernst Wilhelmi soll die Sektorentrennung dauerhaft sein, außerdem ist sie für den Erhalt der Regionalligalizenz erforderlich. Wie 5vier erfuhr werden die Zuschauerbereiche in fünf Sektoren geteilt. Der erste Sektor umfasst die Stehplatzränge neben den Tribünen bis zum Gästeblock und dem Marathontor. Zwei weitere Sektoren entstehen auf der Gegenseite, hierzu wird die überdachte Gegengerade in zwei Hälften geteilt. Der erste Sektor umfasst einen Teil der Ostkurve, beginnend am Marathontor bis zur Mitte der Gegengerade. Der zweite Sektor entsteht aus einem Teil der Westkurve beginnend am Pufferblock bis hin zur Mitte der Gegengeraden.
Um die beiden Sektoren versorgen zu können wird am Marathontor, wo heute ein Verkaufszelt steht, ein Verkaufsraum mit Toiletten gebaut, das gleiche geschieht synchron in der Westkurve. Die beiden restlichen Sektoren bilden Gästeblock und Tribüne. „Sicherlich sind die Sicherheitsaspekte nicht zu vernachlässigen, jedoch halten wir die Sektorentrennung bei unserem Zuschauerschnitt zurzeit nicht für sinnvoll. Zusätzlich geht dadurch die familiäre Atmosphäre verloren, viele Zuschauer wechselten während des Spiels gerne mal den Platz im Stadion“, äußert sich der Vorstand des Supporters Club Trier, dem Dachverband aller Fanclubs gegenüber 5vier.
Die Kritik scheint berechtigt, derzeit finden nur 2000-2500 Zuschauer den Weg ins Stadion, eine deutlicher höherer Zuschauerzuspruch dürfe nur mit einem Aufstieg in die dritte Liga einhergehen. Auch stellt sich die Frage warum Vereine wie Idar-Oberstein ihre Spiele mit starkem Gästeaufkommen in einem Stadion ohne einen geeigneten Gästeblock (hier ist nur ein aufgeschütteter Schotterhügel vorhanden) durchführen dürfen.
Neben der Sektorentrennung werden im Rahmen des neuen Sicherheitskonzeptes die Eingänge in der Zurmaienerstraße neu geordnet, mobile Drehkreuze in den Eingängen installiert und ein Verwahrraum (zu Deutsch: Ein Stadiongefängnis) errichtet. Durch die neuen Sicherheitsanforderungen kommen Mehrkosten auf, die die Stadt übernimmt. Weiterhin unklar ist bisher ob und wann die Befestigung der Wege kommt. Wie die Stadt Trier 5vier mitteilte ist diese Baumaßnahme im Bauabschnitt drei vorgesehen. Hierfür wurden bereits die Mittel im Haushalt angemeldet, nun müssen sie noch beschlossen und von der Kommunalaufsicht genehmigt werden. Aufgrund der für die Stadt zwingend anstehenden Sparmaßnahmen eine schwierige Entscheidung.
5vier berichtet erst kürzlich mit einer Chronik zur Sanierung des Moselstadions.
trash meint
„Neben der Sektorentrennung werden im Rahmen des neuen Sicherheitskonzeptes die Eingänge in der Zurmaienerstraße neu geordnet, mobile Drehkreuze in den Eingängen installiert und ein Verwahrraum (zu Deutsch: Ein Stadiongefängnis) errichtet.“
—> Warum zum Henker braucht Trier ein „Stadiongefängnis“?!