Wie fühlt sich Thomas Drescher als Papa Schlumpf der Mannschaft? Wie sieht Thomas Kraus die Meisterschaftschancen und die Stimmung im Stadion? Beim Fanabend des Supporters Club Trier und des Fanprojekts wurden die Fragen beantwortet. 40 Fans lauschten den Regionalliga-Spielern, die auch zum Tischfußball antraten. 5vier.de war vor Ort.
Thomas Drescher ahnte es schon vorher. „Ich bin vorne und hinten schlecht“, klagte er bitter-lächelnd bei einem Blick auf die Tischfußball-Figuren vor seinen Augen. Während Thomas Kraus wie ein Honigkuchenpferd vor dem Kicker-Tisch strahlte, sprühte der Interimskapitän nicht gerade vor Selbstbewusstsein vor der Aufgabe, die ihm da bevorstand. Er sah für einige Sekunden so aus, als würde er in diesem Moment lieber gleichzeitig gegen Arjen Robben und Franck Ribéry auf dem grünen Rasen in der Allianz-Arena spielen, unter den Pfiffen von 60.000 Zuschauern. Doch es half nichts. Im Schlepptau mit dem starken Kraus gewann er gegen Anhänger von Eintracht Trier wenigstens die ersten Spiele als verzweifelt reagierender Torwart, ehe der Abend des Fantreffens mit zwei Niederlagen endete. Die Supporters freuten sich, Drescher sah es mit Humor. „Schade, dass man beim Tischfußball nicht grätschen kann.“
Vor 40 Anhängern im schick eingerichteten Fanprojekt mit Theke, Sofas, Pokalen und einem Projektor waren die beiden Regionalliga-Spieler eingeladen, um viele Fragen zu beantworten. Moderiert wurde der Abend von Benjamin Judith, auch die Vorstandsmitglieder Ernst Wilhelmi und Roman Gottschalk waren vor Ort. Dabei äußerten sich Kraus und Drescher zu der Stimmung im Moselstadion, den Aufstiegschancen mit der Eintracht und verrieten einige Geheimnisse.
„In Trier schlummert großes Potenzial“
Im Aufstiegsfalle gab Drescher gleich ein mutiges Versprechen ab. „Dann kommt mein Bart ab. Und der des Trainers auch.“ Die Chancen auf eine Rasur im Mai 2012 stehen für Thomas Kraus nicht schlecht. „Wir haben die meisten Fans und die beste Mannschaft der Liga. Natürlich setzen unsere Gegner jede Woche ihre Leistung dagegen. Aber ich will am Ende der Saison feiern.“ Sein Teamkollege nickte. „In Trier schlummert großes Potenzial, wenn man sich alleine die Trainingsbedingungen anguckt. Selbst in Kaiserslautern mussten wir oft fünf Kilometer fahren, um trainieren zu können. Hinter guten Zweitligisten muss sich die Eintracht nicht verstecken.“
Auch die Fans sehen die Spieler als wichtigen Teil, um den großen Traum zu erfüllen. „Die Stimmung ist im Stadion absolut top, auch wenn von der Tribüne manchmal ein paar Sprüche kommen“, so Drescher. „Für uns Spieler ist es schön, wenn gerufen und gesungen wird. Das kann nur leistungsfördernd sein.“ Thomas Kraus stimmte zu, weil er bei der Reserve des 1.FC Köln den Kontrast erlebt hat. „Bei Amateurmannschaften ist nichts los, da spielt man nur für sich selbst. Mir macht es immer Spaß, wenn die Leute uns unterstützen.“
Von Plümos und Limos
Auch zur Rolle von Drescher als Interimskapitän äußerte sich das Duo. „Ich bin der älteste Spieler im Kader – vom Papier her“, lächelte Drescher. „Mir gefällt die Papa-Schlumpf-Rolle, aber Verantwortung habe ich auch ohne Binde am Arm übernommen. Als Kapitän ist man etwas angreifbarer, weil man als Erster attackiert wird, aber durch mein Alter bin ich zum Glück etwas gelassener.“ Thomas Kraus konterte frech. „Das Wort von Dreschi hat Gewicht. Auch wenn ich eher an ihm runter als hoch gucke.“
Bei der klassischen Bekleidung eines Fußball-Kapitäns musste Drescher aber erklären, warum er nicht die geschenkte Binde der Supporters am Arm trägt, sondern eine mit den Deutschland-Farben. „Das war eine überragende Idee von André Poggenborg. Die habe ich immer auswärts getragen und nie verloren. Seit ich sie auch bei Heimspielen trage, haben wir in der Liga kein Tor mehr kassiert.“ Die Fans zeigten Verständnis für die Entscheidung. „Dann trage die neue Binde weiter“, lachte einer.
Mit einem Trierer habe er nach seinem Wechsel mal kurz zusammen gewohnt und dabei Sprachprobleme gehabt, erzählte er zur Frage der Verständigung. „Als ich ihm das Plümo geben sollte, wusste ich nicht, dass das ein Wort für ‚Decke‘ ist.“ Dazu verriet der 33-Jährige, zu welchem Friseur er und Alon Abelski angesichts ihrer ähnlichen Haarschnitte gehen. „Ich schneide selber, bei Alon legt Olli Stang die Schere an“, scherzte er.
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tina meint
nur kurz zur Info: viele Mitglieder von Insane sind Mitgleid beim SCT – ist also kein Ausschlusskriterium.
Hans meint
Die Stimmung ist absolut top!
Und dabei ein Bild vom SCT inder Ostkurve?
Tut mir leid aber das passt nicht! Bei allem Respekt vor den langjährign und treuen Fans sind es doch andere die jedes Spiel, egal ob im Moselstadion oder im weit entfernten Lotte, für tolle Stimmung sorgen! Ja, es sind die bösen Buben der Insane’s, die gerne 90% der sonstigen Zuschauer aus dem Stadion hätten, die es verdient hätten über diesem Kommentar sich auf einem Bild wiederzufinden!
Grüße