Drei Tage lang befindet sich die Regionalliga-Mannschaft von Eintracht Trier im Kurz-Trainingslager in Leipzig. Thomas Kraus berichtet in einem 5vier-Tagebuch von seinen Erlebnissen.
Es ist 19.29 Uhr. Ganz ehrlich – ich freue mich nur noch auf das Essen. Uns knurrt schon der Magen. Wir sind in Leipzig früher angekommen, als wir es gedacht haben. Jetzt sitzen der Thomas Drescher und ich in unserem Hotelzimmer, das wir zusammen bezogen haben. Und warten. „Dreschi“ guckt vor Langweile aus dem Fenster, sieht aber nur wenig, weil wir eher in einem Gewerbegebiet untergebracht sind. Sechseinhalb Stunden sind wir heute mit dem Bus über die Autobahnen gefahren – und sind jetzt ziemlich im Eimer. Da geht heute nicht mehr viel bei uns allen, bis auf eine Besprechung, die wir gleich noch mit dem Trainer und der Mannschaft haben.
In Trier sind wir in den Morgenstunden noch 45 Minuten locker gelaufen. Mehr war nicht möglich, weil die Plätze gefroren waren. Da blieben die Bälle halt im Schrank. Danach ging es unter die Dusche und um 11 Uhr schon in den Bus – zur Abfahrt nach Leipzig. Es war eine ganz schön lange Tour, aber wir sind gut durchgekommen und wissen uns ja zu beschäftigen. Die Fahrt nutzt jeder Spieler ganz anders. Einige lesen, andere gucken Filme auf ihren Notebooks, manche quatschen nur miteinander und lachen. Wir haben ein wenig „Batman – The Dark Knight“ auf DVD geschaut. Den dunklen Ritter. Ich habe ein bisschen in der Bild-Zeitung und im „kicker“ gestöbert. Wenn es jemanden in unserer Mannschaft gibt, der eher regelmäßig Bücher liest, ist das sicher Torge Hollmann. Er hat heute für sein Studium gelernt. Dazwischen haben wir Nudeln vom Italiener gegessen und Kuchen. Der wird uns von der Frau unseres Zeugwarts „Steff“ Reisen eigentlich für alle Auswärtsfahrten gebacken.
Drei Tage bleiben wir jetzt hier in Leipzig. Das gemeinsame Zimmer mit „Dreschi“ ist schon ein echtes Ritual. Im Sommer 2010 sind wir nach Trier gewechselt und haben vom ersten Trainingslager unser Zimmer geteilt. Ich kannte sein Gesicht aus seiner Zeit in Elversberg, als ich noch bei Köln II gespielt habe. Wir sind uns da auf der Außenbahn ständig begegnet. „Dreschi“ kannte mich komischerweise nicht mehr. Behauptet er zumindest. Egal. Es hat zwischen uns auf jeden Fall sofort funktioniert. Uns kriegt so schnell keiner mehr auseinander. Sportlich geht es für uns in den nächsten Tagen darum, uns weiter zielgerichtet auf die Rückrunde vorzubereiten. Ein echtes Trainingslager ist es nicht, dafür sind wir zu kurz hier und müssen schließlich keine fünf, sechs neuen Spieler integrieren. Wir sind schon eine gewachsene Mannschaft und wollen gegen RB Leipzig und Halberstadt vor allem zwei gute Testspiele abliefern. Wenn wir die vernünftig spielen, hat die weite Fahrt ihren Zweck erfüllt.
Ich melde mich dann morgen mit den Eindrücken vom ersten Spiel gegen RB Leipzig wieder. Bis dahin viele Grüße nach Trier, Euer Thomas Kraus
+++++Eintracht in Kürze+++++
Drei Spieler im Probetraining – Drei Testspieler haben die Reise nach Leipzig mit angetreten. Der slowenische Mittelfeldspieler Gorazd Gorinsek (28, zuletzt NK Grad), Christian Jeske (25) vom SC Pfullendorf und der rumänische Defensivallrounder Sorin Mirel Soare (25) vom ungarischen Erstligisten Vasas Budapest sollen sich bis Freitag unter Trainer Roland Seitz vorstellen. Auch in den beiden Spielen könnten sie zum Einsatz kommen.
Erster Test gegen RB Leipzig am Mittwoch – Das erste von zwei Testspielen im Kurztrainingslager bestreitet Eintracht Trier am Mittwoch gegen RB Leipzig (15.30 Uhr). Der vom Brausehersteller Red Bull unterstützte Verein steht in der Regionalliga Nord an der Tabellenspitze vor Holstein Kiel. Trainiert werden die Leipziger vom Österreicher Peter Pacult, der zuvor bei Rapid Wien unter Vertrag stand. Den zweiten Test absolviert die Eintracht am Donnerstag (18 Uhr) bei Germania Halberstadt. Die Spielberichte gibt es wie gewohnt auf 5vier.de.
hans müller meint
Scheiss RB! Traurig das ein solcher Traditionsverein wie der SVE sich bei diesem Kommerzverein verkauft […]
Anm.d.Red.: Kommentar gekürzt
Eintracht-Fan meint
Wenn der Drescher den Kraus nicht in Spielen gegen Elversberg bemerkt hat und sich sein Gesicht nicht merken konnte, liegt das daran, daß der Kraus viel schneller ist als der Drescher. Bis der den sich anschauen konnte, war der immer schon vorbei!!!