Einen 0:1-Rückstand beim FC Schalke II gedreht – und den Rückstand auf Tabellenführer Lotte verkürzt. Fußball-Regionalligist Eintracht Trier siegte in Herne vor 130 Zuschauern mit 2:1. Matchwinner war der zweifache Torschütze Chhunly Pagenburg.
Im Fußballjahr 2012 war Chhunly Pagenburg lange Zeit der Pechvogel im Regionalliga-Kader von Eintracht Trier. Der 25-Jährige, der in seiner Karriere schon mit vielen Verletzungen kämpfen musste, fiel über Wochen wegen Muskelbeschwerden und wegen einer Lebensmittelvergiftung in der WG in Schweich aus. Doch mit dem Höhenflug der Fußballer in der Regionalliga steht auch Pagenburg wieder auf der Sonnenseite. Mit 2:1 (1:1) beim FC Schalke 04 II feierte die Eintracht am Dienstag in einem Nachholspiel den fünften Sieg in Folge. Und Pagenburg war mit einem Doppelpack der umjubelte Matchwinner.
Damit stockte der ehemalige Bundesligaprofi des 1. FC Nürnberg sein Trefferkonto in dieser Saison auf elf Treffer auf. Alleine fünf Tore gelangen ihm in den jüngsten vier Spielen, in denen er permanent neben seinem Kumpel Ahmet Kulabas im Sturm eingesetzt wurde. Es ist ein eindrucksvoller Weg aus dem Tal der Rückschläge, das auch die fränkische Frohnatur im Frühjahr frustrierte. „Momentan läuft es einfach gut“, freute sich Pagenburg nun wieder gut gelaunt über die Leistungen der Mannschaft, von denen auch er profitiert. „Wir spielen kompakt und setzen vorne die Nadelstiche.“
Karikari und Abelski rückten für Bauer und Pintol ins Team
Dank seiner Nadelstiche bei Schalke II glühen weiter winzige Funken der Hoffnung mit einem Blick auf das Titelrennen. Mit dem Triumph in der Mondpalast-Arena von Herne verkürzte Trier seinen Rückstand auf Tabellenführer Lotte auf nur noch sechs Punkte. Dabei sah es in der Anfangsphase eher nach einem abrupten Ende der Siegesserie aus. Trainer Roland Seitz, der im Vorfeld über personelle Fragezeichen geklagt hatte, musste umstellen. Die angeschlagenen Daniel Bauer (Mittelfußprellung) und Benjamin Pintol (muskuläre Probleme) hatten die Reise ins Ruhrgebiet gar nicht mit angetreten. Dafür rückte Jeremy Karikari trotz Hüftbeschwerden als Abräumer vor die Abwehr. Regisseur Alon Abelski stand nach einem Teileinriss am Syndesmoseband erstmals nach 80 Tagen wieder in der Anfangsformation. Thomas Drescher, Cataldo Cozza und eben Pagenburg begannen trotz leichterer Blessuren.
So musste sich die Eintracht zu Beginn des Spiels einer jungen Schalker Elf erwehren, die früh zum Pressing ansetzte und einen geordneten Aufbau aus der Abwehr erfolgreich verhinderte. Vor allem Manuel Torres Jiménez bearbeitete die Trierer mit viel Einsatz. Der spanische Wirbelwind war es auch, der das frühe 1:0 für die Elf von Bernhard Trares einleitete. Nach einem Stellungsfehler von Fabian Zittlau zog der Offensivspieler ab, André Poggenborg parierte, doch Ideal Iberdemaj war beim Abpraller hellwach (7.). Danach verhinderte der Eintracht-Keeper mehrfach einen höheren Rückstand, als er zunächst vor Jonas Erwig-Drüppel rettete (10.) und einen Schuss von Dominik Ernst abwehrte (12.). „Wir haben den Anfang verschlafen, aber da darf man den Spielrhythmus mit den anstrengenden englischen Wochen und die lange Anfahrt nicht außer Acht lassen“, meinte Trainer Roland Seitz.
Doppelschlag von Pagenburg dreht das Spiel
Erst nach 25 Minuten befreite sich sein Team, übernahm die Kontrolle und hatte das Glück auf seiner Seite. Chhunly Pagenburg traf mit der ersten Chance zum 1:1, als er einen langen Ball von Alon Abelski clever behauptete und aus 14 Metern wunderbar ins lange Eck traf (40.). Nach der Pause legte der torhungrige Angreifer nach, als die Schalker Defensive vergeblich auf Abseits spielte und er wiederum nach einem feinen Pass von Abelski die Nerven behielt (52.). Der Regisseur verdiente sich so nach langer Leidenszeit ebenfalls ein Lob. „Für den Anfang war das ganz gut, mit den zwei Assists habe ich mich ganz ordentlich eingefügt“, strahlte Abelski. „Am Ende ging mir etwas die Puste aus, aber das ist nach der Pause normal.“
Danach drückte Trier auf die endgültige Entscheidung. Kulabas verpasste eine Hereingabe von Fahrudin Kuduzovic um Haaresbreite (55.), Pagenburg hatte sein drittes Tor auf dem Fuß (65.), Robin Himmelmann kratzte dazu einen riskanten Rückpass in letzter Sekunde von der Linie. Doch das 1:3 fiel nicht. So musste Trier in der Schlussphase zittern. Der eingewechselte Christoph Anton hielt nach einem Zusammenprall mit einer Gehirnerschütterung durch, wurde nach der Partie ins Krankenhaus und von Fans am Abend noch im Auto zurück nach Trier gebracht. Pagenburg blickte schon nach vorne auf das Spiel in Wuppertal am Samstag: „Da wollen wir gewinnen und unsere Serie weiter ausbauen.“ Dabei muss die Eintracht aber auf Karikari verzichten – der Stratege sah vor 130 Zuschauern in Herne seine zehnte Gelbe Karte und ist gesperrt.
Statistik
FC Schalke 04 II – Eintracht Trier 1:2 (1:1)
Schalke II: Himmelmann – Langlitz, Sabah, Ernst, Weber – Müller, Schmidt – Erwig-Drüppel (50. Thiele), Torres-Jiménez, Wiegel (61. Rodrigues-Pires) – Iberdemaj.
Trier: Poggenborg – Cozza, Hollmann, Zittlau, Drescher (54. Herzig) – Karikari – Kraus, Abelski (73. Anton), Kuduzovic – Kulabas (89. Spang), Pagenburg.
Schiedsrichter: Henrik Bramlage (Vechta)
Tore: 1:0 Iberdemaj (7.), 1:1, 1:2 Pagenburg (40., 52.).
Zuschauer: 130.
Gelbe Karten: Rodrigues-Pires – Karikari (10., im nächsten Spiel gesperrt).
Die Stimmen zum Spiel
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Wuppertal besiegt Leverkusen mit 3:0 – Am Samstag tritt Eintracht Trier im nächsten Regionalligaspiel beim Wuppertaler SV an (14 Uhr). Auch die Bergischen waren am Abend erfolgreich und bezwangen Bayer Leverkusen II mit 3:0. Daniel Flottmann (23.) erzielte die Führung, Torjäger Christian Knappmann legte mit seinen Saisontreffern 25 und 26 nach (62., 72.). Damit gewann der Goalgetter das Duell mit Nationaltorhüter René Adler, der für die Werkself aus Leverkusen zwischen den Pfosten stand.
klaus-peter meint
@klaus:
wenn du nach ein paar spielen mit siegen gleich wieder das jubeln anfangen willst, bitte sehr. ich bleibe bei meiner meinung, bin nicht jemand, der die meinung wechselt wie ander leute die büx.
Klaus meint
Klaus-Peter ich höre dich nicht mehr! 🙂
Glückwunsch an Mannschaft u vorallem an den Trainer!