UPDATE Samstag, 7. Dezember, 10 Uhr:
Die Partie in Kassel wird stattfinden. Es gab keine erneute Platzbegehung, da sich die Wetterverhältnisse nicht wesentlich geändert haben. Die Partie wird also, nach Stand heute morgen, pünktlich um 14 Uhr angepfiffen!
Von Florian Schlecht
„Noch mal alles raushauen.“ Das ist das Ziel von Roland Seitz, wenn Eintracht Trier am Samstag bei Hessen Kassel zum letzten Regionalliga-Spiel des Jahres antritt (14 Uhr). Die Austragung ist jedoch gefährdet. Nachdem die Stadt den Rasen am Freitag freigab, soll die endgültige Entscheidung eine Platzkommission um 9 Uhr fällen.
Ein Tabu-Thema gab es in diesen Tagen bei Eintracht Trier, wenn Roland Seitz in der Nähe der Mannschaftskabine auftauchte. „Ich verbiete es mir, über einen Spielausfall zu sprechen“, sagt der Trainer zu den Diskussionen, ob die letzte Regionalliga-Partie des Jahres bei Hessen Kassel (Samstag, 14 Uhr) überhaupt noch angepfiffen wird. Seit Tagen soll der Rasenplatz des amtierenden Meisters unter Frost leiden. Das Geläuf ist neu, das Stadion städtisch – und dann wütet noch das Orkantief „Xaver“.
Die Trierer brachen unbeeindruckt davon am Freitag um 10 Uhr nach Kassel auf. Die Stadt entschied dort am Freitag vorläufig, dass der Rasen bespielbar sei. „Ich gehe nicht davon aus, dass abgesagt wird“, meinte KSV-Pressesprecher Torsten Pfennig auf Nachfrage von 5vier. Das große Aber: Erst am Samstag um 9 Uhr wird eine Platzkommission das letzte Wort sprechen.
Bei Hessen Kassel schrillen momentan alle Alarmsirenen. Im Sommer noch in den Aufstiegsspielen gegen Holstein Kiel am Traum von der 3. Liga gescheitert, ging es danach richtig den Bach runter beim Traditionsverein. Und das mit einer Mischung aus Pleiten, Pech und Pannen. Bei der 1:4-Heimklatsche gegen Hoffenheim II unterrichtete der Stadionsprecher die Zuschauer noch während des Spiels darüber, dass ihnen das Eintrittsgeld zurückgezahlt werde. Das brachte zwar keine Punkte – aber eine große Schlagzeile in der Bild-Zeitung.
Als Flop entpuppte sich die Verpflichtung von Trainer Jörn Großkopf vom FC St. Pauli II, der seine Vorstellungen von Tempofußball nicht umsetzen konnte. Im November wurde der Coach nach einer blutleeren 0:3-Vorstellung beim SVN Zweibrücken entlassen.
Die Lage hat sich seither unter Interimscoach Sven Hoffmeister nicht verbessert. Beim 3:3 gegen Neckarelz verspielte Kassel eine 3:1-Führung – und das gegen neun Mann. Den nächsten Tiefschlag gab es dann am vergangenen Wochenende, als die Mannschaft beim 0:6 in Kaiserslautern Schiffbruch erlitt. Nun ist Abstiegskampf angesagt – und das ohne langzeitverletzte Leistungsträger wie Enrico Gaede. Seitz warnt gerade deswegen: „Wir können mit kräftiger Gegenwehr rechnen. Angeschlagene Boxer sind immer gefährlich. Wenn jemand meint, wir haben die drei Punkte schon im Sack, haben wir schon verloren.“
„Wir wollen noch mal alles raushauen“
Kitzeln kann der Oberpfälzer seine Spieler mit dem Hinspiel, das unglücklich 2:3 verloren ging. Das jüngste Erfolgserlebnis gegen Neckarelz gab zusätzlichen Rückenwind. „Jetzt zählt nur das blanke Ergebnis. Wir wollen noch mal alles raushauen, was in uns drin steckt.“
Personell hat der Trainer einige Möglichkeiten, da Marco Quotschalla und Christoph Buchner zurückkehren. Gesperrt ist Steven Kröner im defensiven Mittelfeld, der entweder von Torge Hollmann oder Christopher Spang ersetzt werden könnte.
Ein Erfolg wäre auch der gelungene Abschluss eines Halbjahres, das Trier alle Chancen im Rennen um einen der beiden Relegationsplätze lässt. Das Fazit von Seitz fällt daher bereits wohlwollend aus. „Wir spielen mit einem Etat oben mit, der nicht in der Regionalligaspitze liegt. Die Einkaufspolitik ist gelungen, auch wenn diese nicht immer leicht ist, weil wir meistens nur Einjahresverträge anbieten können. Fußballerisch treten wir attraktiver auf und haben dafür in den Heimspielen die Anerkennung des Publikums bekommen.“
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+++Eintracht in Kürze+++
Positive Transferbilanz – Zufrieden ist Trainer Seitz nach der Hinrunde auch mit dem neuen Personal. Von den Neuzugängen haben sich Christoph Buchner, Matthias Cuntz, Lars Bender und Sylvano Comvalius als Stammspieler etabliert. Chris Keilmann hat sich nach der Verletzung von Andreas Lengsfeld eindrucksvoll im Tor geschlagen. Für die Winter-Vorbereitung kündigt Seitz aber wieder einen offenen Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten an. „Da werde ich vielleicht die härteste Entscheidung treffen müssen“, schwant ihm bereits. Hat Moussa Touré seinen Vertrag aus persönlichen Gründen aufgelöst, bleibt noch Leihgabe Lars Guenther vom Drittligisten SV Wehen, der nur auf Kurzeinsätze kam. „Die etablierten Spieler haben sich gut geschlagen. Lars muss noch eine Schippe drauflegen“, so Seitz.
Abschied am Sonntag – Sollte das Spiel in Kassel wie geplant über die Bühne gehen, verabschiedet sich die Mannschaft am Sonntag in den Urlaub, der länger als in den vergangenen Jahren dauert. Erst am 11. Januar steigt Eintracht Trier wieder ins Training ein.
Winterplan steht – Der grobe Vorbereitungsplan für den Winter steht: Das Highlight ist neben der Türkei-Reise ins Trainingslager das Testspiel bei Alemannia Aachen. Zur Übersicht des Fahrplans geht es hier.
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