Von Florian Schlecht (Text) und Anna Lena Grasmück (Fotos)
Eine Mannschaft ist auf Wiedergutmachung aus, die andere will sich ihrem neuen Trainer beweisen: Das Derby zwischen Eintracht Trier und der TuS Koblenz (Freitag, 19 Uhr) birgt sportlichen Reiz.
Es ist ein Derby der angeschlagenen Boxer, wenn Eintracht Trier am Freitag die TuS Koblenz empfängt (19 Uhr). Die Gäste haben turbulente Tage hinter sich mit Fan-Protesten gegen Michael Dämgen, der Entlassung des Trainers, dem peinlichen Rheinlandpokal-Aus bei Bezirksligist Oberwinter und der Einstellung von Peter Neustädter als neuen Übungsleiter. Im Trainingslager in Bitburg bereitet sich Koblenz auf das wegweisende Spiel in Trier vor. Und auch an der Mosel herrschte nach dem 1:3 bei Waldhof Mannheim dicke Luft, zu desolat war der Auftritt im Carl-Benz-Stadion. Welche personellen Konsequenzen Roland Seitz aus den gesammelten Eindrücken zieht, ließ er bei der Pressekonferenz vor dem Duell mit Koblenz offen. Christoph Anton (Bänderriss) und Baldo di Gregorio (Muskelfaseriss) fallen unverändert aus. Denkbar ist, dass Fahrudin Kuduzovic nach zuletzt mageren Vorstellungen zunächst auf der Bank Platz nimmt.
Loboué musste im Training pausieren
Auf der Torwartposition deutet sich trotz des erneuten Patzers von Andreas Lengsfeld keine Veränderung an, was auch an dem gesundheitlichen Zustand von Ersatzmann Stephan Loboué liegen könnte. Der 1,94-Meter-Hüne musste in der Woche wegen einer Zerrung am Außenband des rechten Knies pausieren, keine Einheit absolvierte er mit. Ein Härtetest sollte am Donnerstag entscheiden, ob der Ivorer zumindest im Kader stehen kann. So liegt es an Lengsfeld, seinen Platz mit einer starken Leistung zu verteidigen. „Ich erwarte, dass er seinen Job macht. Ein Stürmer muss Tore schießen, ein Torwart muss Tore verhindern“, benennt Seitz seine Erwartungshaltung prägnant.
Auch vom Rest seiner Mannschaft erwartet er ein anderes Auftreten als in der zweiten Halbzeit in Idar-Oberstein (0:0) und bei der jüngsten Niederlage in der Kurpfalz. „Was da abgelaufen ist, ist nicht zu dulden“, sagt Seitz. Die Bilder bei der Videoanalyse am Dienstag verdeutlichten die Mängel. Unkonzentriertheiten bei Standardsituationen, ein kollektiver Einbruch nach dem zweiten Gegentor, viele Fehlpässe. „Ich hoffe, dass jeder, der betroffen war, sich das genau angeschaut hat.“ Wobei Seitz zugleich den schützenden Mantel über seine Spieler wirft. „Wenn wegen Verletzungen nur 12, 13 Leute am Trainingsbetrieb teilnehmen, kann es immer sein, dass Leistungen wie gegen Worms rauskommen, es aber wie in Mannheim genauso in die andere Richtung gehen kann.“ Auch von der Erwartungshaltung fühlt sich der Trainer manchmal überrumpelt. „Es hört sich immer so an, als seien wir der Topfavorit mit dem höchsten Etat. Wenn man das Gesamtpaket bei uns sieht, kann ich das nicht so stehen lassen. Das wäre der Mannschaft gegenüber nicht fair.“
„Hoffentlich nur ein Querschläger“
Klar ist aber, dass gegen Koblenz ein anderes Auftreten gezeigt werden muss, um die Zuschauer zu begeistern, wichtige Punkte in Trier zu behalten und einem Saisonziel gerecht zu werden. „Wir wollen daheim wieder eine Macht werden“, bekennt Seitz. So baut Torge Hollmann darauf, dass das Spiel in Mannheim „kein Trend, sondern ein Querschläger war“. Für den Verteidiger ist ausgerechnet die Brisanz der 90 Minuten eine Möglichkeit, sich schnell an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. „Wir wollen definitiv gewinnen. Vielleicht kommt der Derby-Charakter da gerade recht.“
+++++Eintracht in Kürze+++++
Tickets für Koblenz-Heimspiel gewinnen – Noch bis Freitag um 10 Uhr könnt Ihr VIP-Tickets, Sitz- und Stehplatzkarten für das Regionalliga-Spiel zwischen Eintracht Trier und der TuS Koblenz gewinnen. Hier geht es zum Gewinnspiel.
Zeughausstraße gesperrt – Wegen des Derbys zwischen Eintracht Trier und der TuS Koblenz wird die Zeughausstraße am Freitag ab 17 Uhr voll gesperrt. Die Busse der Linie 5 und 85 fahren während der Sperrung folgende Umleitung: In Richtung Wilhelm-Leuchner-Straße fahren die Busse nach der Haltestelle “Remigiusstraße” in die Zurmaienerstraße und von dort weiter bis Haltestelle “Castelforte”. In der Zurmaienerstraße wird eine Ausstiegshaltestelle für die Fahrgäste aus dem Maarviertel eingerichtet. In Richtung Hauptbahnhof (Endstation Nells Park) fahren die Busse ab Castelforte über Zurmaienerstraße, Nordallee und von dort weiter nach Plan. Die Haltestellen im Maarviertel werden für die Dauer der Sperrung aufgehoben und an die Haltestellen der Linie 86 in die Paulinstraße verlegt.
Kaiserslautern-Heimspiel vorverlegt – Terminänderung für das kleine Südwestderby: Bereits am Freitag, 19. Oktober, 19 Uhr, spielt Eintracht Trier nun sein Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II.
Eintracht4ever meint
Den Vergleich mit den Boxern finde ich gut. Erwarte einen Kampf wie bei Boxern und keine rythmische Sportgymnastik wie in Mannheim. Auf gehts Eintracht kämpfen und siegen!!!