Von Florian Schlecht
Bei einem Fanabend nutzte Trainer Roland Seitz die Möglichkeit, zu kritischen Fragen Stellung zu beziehen. Auch Torge Hollmann, Fouad Brighache, Chhunly Pagenburg und Michael Dingels waren eingeladen.
Die Räumlichkeiten des Fanprojekts sind gemütlich, drei Sofas sind dort aufgestellt, Pokale zieren die Zimmer, eine Theke bietet reichlich Platz zu Diskussionen. Dort, in der Wohnzimmer-Atmosphäre an der Metternichstraße 38, standen nur wenige Tage nach der 0:1-Derbypleite gegen die TuS Koblenz Trainer Roland Seitz sowie seine Spieler Fouad Brighache, Torge Hollmann, Chhunly Pagenburg und Michael Dingels bei einem Fanabend Rede und Antwort. Besonders der Coach bezog vor 40 Anhängern zu kritischen Fragen Stellung.
Zu den Pleiten in Mannheim und Koblenz – „Die letzten zwei Spiele sind ganz sicher nicht der Anspruch von mir und der Mannschaft. Man muss aber auch sagen, dass Chhunly Pagenburg, Alon Abelski und Steven Lewerenz in den ersten Wochen die Musik gemacht haben. Darauf haben sich die Gegner eingestellt und igeln sich oft hinten ein. Vielleicht dachten einige bei uns auch, es geht nun alles von selbst. Ich hoffe, dass die Jungs am Freitag gegen Elversberg eine Reaktion zeigen und die beiden Auftritte vergessen machen.“
Zur Systemfrage mit einem oder zwei Stürmern – „Mich nervt die Frage nicht, weil ich täglich mit der Mannschaft arbeite und mit ihr trainiere. Für ein 4-4-2 brauche ich auch die Leute. Gegen Koblenz habe ich auf das System umgestellt, weil wir in Idar-Oberstein und gegen Mannheim nicht die gewünschte Durchschlagskraft hatten und ein bis zwei Spieler im Mittelfeld nicht die Form hatten, die der Trainer sich wünscht. Dazu hat sich Markus Fuchs aufgedrängt. Im 4-1-4-1 haben wir davor aber gut gespielt, viele Chancen gehabt und elf Tore erzielt. Im modernen Fußball spielt kein Verein mit zwei Spitzen – und die schießen auch viele Tore und sind erfolgreich.“
Den fehlenden Einsatzzeiten von Christopher Spang und Burak Sözen – „Die Jungs sind noch nicht so weit. Sie geben Gas, werden ihre Einsatzzeiten bekommen und müssen sie dann nutzen. Es ist halt so, dass jeder im Umfeld viel erwartet von Eintracht Trier. Und wer so eine Erwartungshaltung im Rücken hat, muss die beste Elf aufstellen. Wir sind kein Ausbildungsverein, sondern werden gnadenlos an der Qualität und der Tabelle gemessen. Der Trainer trägt dafür die Verantwortung.“
Die Verletzungen von Christoph Anton und Baldo di Gregorio – „Bitter ist die Verletzung von Christoph Anton, weil er gerade zu uns gestoßen war und seinen Platz in der Mannschaft gefunden hatte. Es wird noch zwei Wochen dauern, bis er wieder ins Lauftraining einsteigen kann. Die Ärzte müssen erst mitteilen, ob die Bänder wieder zusammen gewachsen sind. Insgesamt wird es bestimmt noch vier, fünf Wochen dauern, bis er wieder schmerzfrei spielen kann. Dann sind es aber nur noch drei, vier Spiele bis zur Winterpause. Ich denke, es wird schwer für ihn, in diesem Jahr noch auf das Niveau zu kommen, das er 2012 schon gespielt hat. Bei Baldo ist die Adduktorenzerrung verheilt. Leider hat sich eine Verkalkung gebildet, die ihn zurückwirft. Er ist im Aufbautraining. Wir hoffen, dass er bald wiederkommt.
Die Verpflichtung von Stephan Loboué – „Wir haben uns im Mai entschieden, Andreas Lengsfeld und Philipp Basquit das Vertrauen zu geben. Nach vier, fünf Spielen haben wir aber festgestellt, dass wir Probleme auf der Position haben. Das muss man so klar sagen. Der Berater von Loboué ist ein alter Mitspieler von mir aus Duisburger Zeiten. Stephan hatte seinen Vertrag in Südafrika erst aufgelöst und musste zum 31. August wechseln, um nicht ein halbes Jahr arbeitslos zu sein. Einen Tag vorher kam der Anruf. Wir hatten zwei Alternativen: Entweder lassen wir es sein oder wir können für ganz, ganz, ganz kleines Geld einen Torwart haben, der uns nicht verschlechtert. Das hatte aber nichts damit zu tun, Andy absäbeln zu wollen.
+++++Eintracht in Kürze+++++
„Galligkeit zeigen“ – Kapitän Fouad Brighache baute beim Fanabend auch auf eine Antwort im Heimspiel gegen Elversberg. „Momentan kann man uns mit einfachen Mitteln schlagen. Wir müssen wieder die Galligkeit zeigen, die uns in den ersten Spielen ausgezeichnet hat.“
Abergläubischer Torjäger – Moderiert wurden die Gespräche von Benjamin Judith. Neben dem harten sportlichen Brot kam heraus, dass Chhunly Pagenburg einen Aberglauben hat. Der Torjäger zieht sich vor jedem Spiel zuerst den rechten Schienbeinschoner, Stutzen und Schuh an. „Das hat sich so eingeprägt und das mache ich einfach so.“
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