Von Stephen Weber
Eintracht Trier begann die Regionalliga-Saison 2013/14 furios, stand aber nach 90 Minuten ohne Punkte und mit hängenden Schulter da. Dennoch: Die ersten 25 Minuten offenbarten, welches Potential in der Mannschaft schlummert und an welchen Schaltstellen noch nachgebessert werden muss.
Viele im Stadion staunten nicht schlecht darüber, was der Sportverein von der Mosel in den ersten Spielminuten bot. Aggressives Zweikampfverhalten, schnelles Passspiel, viel Laufarbeit über den Flügel und spielerische Ideen im Zentrum. Es sah phasenweise sehr nach Fußball aus, was sich dort auf dem Grün abspielte. Neuzugang Matthias Cuntz, der seine Premiere im defensiven Mittelfeld der Eintracht erlebte, zog ebenfalls eine positive Anfangsbilanz: „Bis zum 1:0 habe ich keinen Einwand. Das war bis dahin eine sehr reife und tadellose Leistung. Das einzige, was man kritisieren kann, ist das Manko, dass wir nicht alles bis zum Schluss ausgespielt haben.“
Umso ernüchternder blickten alle drein, als nach Abpfiff ein 3:2-Endergebnis für Hessen Kassel auf der Anzeigetafel prangerte, weil der letztjährige Staffelmeister beim Saisonauftakt durch leidenschaftliche Effektivität glänzen konnte. Aus zwei Torchancen erzielten die Nordhessen zwei Treffer, während ein berechtigter Handelfmeter den zwischenzeitlichen Ausgleich markierte. „In der zweiten Hälfte war die Partie sehr offen. Beide Mannschaften waren auf einem Niveau und wir hätten mit dem 2:2 sehr gut leben können. Umso ärgerlicher ist es, dass wir so ein Spiel noch hergeben. Ich habe uns insgesamt besser gesehen“, resümierte Cuntz.
Sonderlob von Seitz
Natürlich war nicht alles tadellos, was Trier an diesem Mittag bot. Nach dem Seitenwechsel war die Müdigkeit und fehlende Spritzigkeit bei fast allen Akteuren zu erkennen, was zur Folge hatte, dass man in der zweiten Halbzeit nur eine nennenswerte Aktion zustande brachte: Alon Abelski startete in der 80. Minute frei in den hessischen Sechzehner und vertändelte dort den Ball, statt ihn auf den mitgelaufenen Sylvano Comvalius querzulegen.
Dennoch sieht Cuntz trotz der Niederlage etwas Positives in dem Spielverlauf: „So etwas passiert uns nun nicht mehr, dass wir so eine Begegnung noch verlieren. Wir dürfen nie zufrieden mit uns sein. Auch wenn vieles flüssiger und mit mehr Tempo lief, als wir es vielleicht erwartet hätten, haben wir verloren. Daraus müssen wir lernen, um solche Situationen in Zukunft dann für uns zu entscheiden.“
Cuntz war einer von vier Debütanten im blau-schwarz-weißen Trikot. Neben ihm feierten Lars Bender (rechtes Mittelfeld), Christoph Buchner (Innenverteidigung) und Sylvano Comvalius (Sturm) ihren Einstand für die Eintracht. Mit ihren Darbietungen war ihr Coach Roland Seitz im Großen und Ganzen einverstanden: „Alle vier haben einen tollen Job gemacht. Bender und Comvalius hatten zwar ihre Probleme in der zweiten Hälfte, aber ich bin trotzdem zufrieden. Die bekommen wir schon noch hin.“ Ein Sonderlob vergab der Oberpfälzer für Cuntz, der im defensiven Mittelfeld hervorragend spielte und von 5vier zum Spieler des Spiels gekürt wurde: „Cuntz war heute sehr stark und bissig. Man sieht, dass er schon etwas länger als die anderen im Mannschaftstraining ist.“
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