Von Stephen Weber
Am Samstag muss Eintracht Trier bei Aufsteiger KSV Baunatal gastieren. Trotz statistischer Überlegenheit möchte Roland Seitz nicht von einem Selbstläufer sprechen und warnt davor, den Gegner zu unterschätzen. Die Gastgeber blieben in dieser Spielzeit daheim noch ohne Punkt- und Torerfolg. (Anstoß, 14 Uhr)
Die Zahl Null spielte bisher in dieser Saison im Baunataler Parkstadion eine besondere Rolle. Der Aufsteiger aus der Hessenliga heimste bei seinen vier Auftritten vor heimischer Kulisse null Punkte bei einem Torverhältnis von 0:13 ein. Eine Bilanz zum Gruseln. Nun erwartet man mit Eintracht Trier das vierstärkste Auswärtsteam in der Saison.
Für den Verein von der Mosel klingt es hingegen nach einer durchaus machbaren Aufgabe. Dennoch mahnt Trainer Roland Seitz vor dem anstehenden Duell: „Jeder erwartet einen Sieg und genau das macht es so schwer. Denn irgendwann wird auch Baunatal mal ein Tor schießen und daheim Punkte holen. Deshalb müssen wir konzentriert zu Werke gehen und dürfen den Gegner auf keinem Fall unterschätzen.“
„Hellwach sein“
Allerdings weiß der Coach auch, dass es nur schwerlich gelingen wird, die Favoritenrolle von sich zu weisen: „Körperlich sind wir nach der Woche Erholung wieder voll da. Die Begegnung wird deshalb am Samstag im Kopf entschieden. Ich werde den Jungs vermitteln, dass man auch gegen so einen Gegner die Spannung hochhalten muss, weshalb ich davon ausgehe, dass die Grundeinstellung stimmen wird.“
Aber nicht nur die Gesetzmäßigkeiten der Wahrscheinlichkeit bereiten dem Oberpfälzer derzeit sorgen: „Ich habe keinen Zweifel daran, dass der nötige Biss vorhanden sein wird. Dennoch besteht die Gefahr, dass vielleicht nach sieben Spielen ohne Niederlage bei so einem jungen Team die Konzentration nachlässt. Dagegen müssen wir steuern und von der ersten Sekunde an hellwach sein.“
Um den Risiken einer aufreibenden Anfahrt in das 360 Kilometer entfernte Baunatal zu entgehen, wird die Mannschaft bereits morgen früh den Weg nach Nordhessen antreten. Dabei muss Seitz keine neuen personellen Ausfälle beklagen – jedoch eine schwierige Entscheidung treffen: „Hollmann und Konrad sind soweit wieder fit und haben in der U23 gut gespielt. Leider kann ich nur einen von beiden am Freitag für den Kader berufen.“
Spielertrainer bei Baunatal
Den KSV hingegen ließ Seitz bei seiner 0:6-Niederlage gegen Homburg beobachten und ermittelte: „Ein Stürmer lauert immer auf der Höhe der Mittelinie, während der Rest sehr tief steht. Ich denke, dass wir eine gehörige Portion Geduld mitbringen müssen, um den Riegel zu überwinden. Ein Team, das zu Hause ausschließlich auf Konter bedacht ist, gibt es auch selten“
Eine weitere Besonderheit bring den Trainer zum Grübeln: Der KSV tritt als einziger Verein der Regionalliga mit einem Spielertrainer an. Tobias Nebe zieht nicht nur die Geschicke an der Seitenlinie, sondern stand in dieser Spielzeit bereits sieben Mal für seine Farben auf dem Feld. „Ungewöhnlich“ kommentierte Seitz diese Begebenheit.
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+++Eintracht in Kürze+++
Zwischenfazit von Seitz: „Zufrieden“ erklärte sich Roland Seitz auf die Frage, wie sein erstes Resümee nach acht Spieltagen aussehen würde und ergänzte: „Vielleicht hätten wir gegen Kassel oder Kaiserslautern sogar ein paar Punkte mehr holen müssen. Nichtsdestotrotz muss man festhalten, dass wir den Rückschlag vom Saisonauftakt gut verarbeitet haben, einen optisch ansehnlichen Ball spielen und in der Tabellensituation gut dastehen.“
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